Ernährungsumstellung / Ballaststoffe

Hallo Hundefreunde :)

Mein mittlerweile 10 jähriger Jackrussel-Mix bekam früher Trockenfutter von Wolfsblut, wegen einer Zahn/Kiefer OP kann er aber das harte nicht mehr allzu gut fressen. Wir sitegen dann um auf Boch Senior halbfeuchtes Trockenfutter, das ging dann einige Zeit aber scheuerte wohl am zahnlosen Zahnfleisch weshalb es nach einiger Zeit auch nicht mehr ging. Er stand dann vor dem Napf und fiepte und konnte es einfach nicht fressen. Dann bekam er erst Rinti Dosenfutter was er aber überhaupt nicht gut vertragen hatte, dann sind wir auf Gran Carno umgestiegen was er zwar gut vertragen hat aber jetzt wegen Darmproblemen eine ballaststoffreichere Ernährung nötig wird. Barf hatten wir ganz am Anfang ausprobiert da ich bei seinem Vorgänger gute Erfahrungen mit Barf gemacht hatte, aber das lehnte er konstant ab.

Nun wäre es mir eigentlich persönlich am liebsten für ihn frisch zu kochen, aus dem einfachen Grund ich weiß was drin ist, ich kenne die Qualität der Zutaten, und ich weiß was er davon hat. Verträglicher würde es für ihn vermutlich auch sein, von den Zutaten wäre es kein Problem da er von Karotte über Gurke nahezu alles knabbert. Ran getraut ans selbst kochen habe ich mich bisher jedoch nicht, da ich mich über die Mengenverhältnisse nicht auskenne, ich möchte weder eine Mangelernährung hervorrufen noch das er zunimmt.

Alternativ würde ich sonst auch seinem momentanen Futter zusätzlich Ballaststoffe zufügen, bin mir aber auch dabei nicht über die angemessene Menge bewusst, sowohl über die Menge an Ballaststoffen, wie auch ob ich ihm dann von dem eigentlichen Futter eventeull etwas reduzieren müsste. Von dem Gran Carno bekommt er momentan 300g am Tag was bisher perfekt war um sein optimales Gewicht von 15 kg zu halten. Im Sommer gibt es etwas mehr da wir öfter Schwimmen oder Radfahren. Wichtig ist mir eben, da ich las dass der Anteil an Ballaststoffen im Futter auch nicht zu hoch sein sollte wegen der Verdaulichkeit, das ich ihm nicht einfach so irgend eine Menge dazu gebe sondern vorher weiß wie viel in Ordnung ist und mich danach richten kann.

Laut Angabe ist der Anteil an Rohfaser in seinem Futter momentan 0,5% (ich vermute das bezieht sich auf pro 800g Dose) wenn ich richtig gerechnet habe wären es pro 300g Portion irgendwas um die 0,18% Rohfaser. Laut einer Webseite läge die empfohlene Menge bei mindestens 1,5% aber nicht höher als 3% sein. Laut Internet hätte eine Karotte 22g Rohfaser pro Kg Karotte, also pro 100g Karotte 0,022g Rohfaser was 0,02% Rohfaser auf 100g Karotten wären also zuzüglich zu den 0,18% Rohfaser im Futter noch 66 Karotten (bei einem Durchschnittsgewicht von 150g pro Karotte) die ich pro Mahlzeit hinzufügen müsste. (Bitte korrigiert mich wenn ich mich da jetzt total verrechnet haben sollte). Wenn die Rechnung stimmt wären selbst 33 Karotten am Tag also ca. 15 pro Mahlzeit wohl Mengenmäßig etwas viel, oder?

Da er beim spazieren gehen zu wärmerer Jahreszeit gerne grast, könnte ich ihn alternativ auch im Sommer eine halbe Stunde am Tag auf die Wiese stellen. :smilie_ironie: Ne aber ernsthaft, alleine schon wegen der entstandenen Darmproblematik muss/sollte ich zukünftig etwas ballaststoffreicher füttern. Die Frage wäre jetzt hauptsächlich, was am meisten Sinn macht, das Dosenfutter auf ein ballaststoffreicheres zu wechseln? Täglich komplett selbst zu kochen? Oder seinem jetzigen Futter Ballaststoffe zuzufüttern?

Lieben Gruß, Lullabies.
 
Alternativ würde ich sonst auch seinem momentanen Futter zusätzlich Ballaststoffe zufügen, bin mir aber auch dabei nicht über die angemessene Menge bewusst...
Von dem Gran Carno bekommt er momentan 300g am Tag was bisher perfekt war um sein optimales Gewicht von 15 kg zu halten. Wichtig ist mir eben, da ich las dass der Anteil an Ballaststoffen im Futter auch nicht zu hoch sein sollte wegen der Verdaulichkeit....

Die einfachste Möglichkeit ist Weizenkleie, die in jedem Drogeriemarkt für 1 - 2 Euro erhältlich ist.
Fang mit 1/4 Teelöffel an, den Du grob unter das Futter mischt. Nach einigen Tagen auf 1/2 Löffel steigern, nach endgültiger Gewöhnung sollte der Hund nicht mehr als 3/4 - 1 knappen Teelöffel benötigen.

Mein 10-jähriger Dackel - bei dem die Verdauung altersgemäß auch träger geworden ist, bekommt das seit einigen Monaten auch - in einer Dosis von 1/3 Teelöffel (fast) täglich.

Du kannst auch 20% Gemüse - gekocht oder geraspelt unter das Futter mischen.
 
(Bitte korrigiert mich wenn ich mich da jetzt total verrechnet haben sollte).
Ich fange mal an...
(Nachtrag, nachdem ich unten fertig geschrieben habe: ich rechne ja gern am Futter herum, aber auf solche Werte bin ich noch nie gekommen. Ich habe gerade nicht genug Zeit neben der Rechnung auch die Quellen zu überprüfen, das erscheint mir doch alles sehr viel.)

Laut Angabe ist der Anteil an Rohfaser in seinem Futter momentan 0,5% (ich vermute das bezieht sich auf pro 800g Dose)
%-Angabe beziehen sich immer auf 100%.
Diese 100% sind in deinem Fall das Futter, egal ob die Dose 800g wiegt oder nur 8g oder 300g:
...wenn ich richtig gerechnet habe wären es pro 300g Portion irgendwas um die 0,18% Rohfaser.
Auch in diesen 300g befinden sich 0,5% Rohfaser. 0,5% von 300g sind 1,5g.

Laut einer Webseite läge die empfohlene Menge bei mindestens 1,5% aber nicht höher als 3% sein.
Das wären bei 300g Tagesmenge:
- 1,5 % von 300g -> 4,5g
- 3% von 300g -> 9g

Laut Internet hätte eine Karotte 22g Rohfaser pro Kg Karotte, also pro 100g Karotte 0,022g Rohfaser
1 kg = 1000g mit 22g Rohfaser -> dann haben 100g 2,2g Rohfaser.

was 0,02% Rohfaser auf 100g Karotten wären also zuzüglich zu den 0,18% Rohfaser im Futter noch 66 Karotten (bei einem Durchschnittsgewicht von 150g pro Karotte) die ich pro Mahlzeit hinzufügen müsste.
Dass das jetzt auch nicht stimmt, wundert dich hoffentlich nicht mehr?
Grob überschlagen: du brauchst noch 3g Faser im Futter (wenn du der Behauptung mit den mindestens 1,5% Glauben schenken willst), und diese 3g könntest du mit 150g Karotten (also einer Durchschnittskarotte) zufüttern. Aber auch das erscheint mir unglaublich viel.

Wenn die Rechnung stimmt wären selbst 33 Karotten am Tag also ca. 15 pro Mahlzeit wohl Mengenmäßig etwas viel, oder?
Ja. Aber ein gutes hat es: der Hund wäre dann vermutlich satt. :zwinkern2:

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Nach der Rechnerei noch etwas zum Futter: ich persönlich bin ja ein Freund des Selbermachens. Ich koche seit über 10 Jahren für Motte und gebe FastFood nur wenn das mit dem Gekochten aus irgendeinem Grund nicht passt.

Aber das muss für deinen Hund nicht zwingend genauso gut passen. Wenn dein Hund mit dem jetzigen Futter gut klarkommt und wirklich nur die Ballaststoffe fehlen, dann ist die Idee ihm immer mal eine Möhre ins Futter zu raspeln oder ein anderes Ballaststoffzeug zuzufüttern, gar nicht so schlecht. Finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein mittlerweile 10 jähriger Jackrussel-Mix bekam früher Trockenfutter von Wolfsblut, wegen einer Zahn/Kiefer OP kann er aber das harte nicht mehr allzu gut fressen.

Hallo Lullabies,
von Wolfsblut gibt es exakt die Sorte, die du früher trocken gefüttert hast, inzwischen auch als Dose.

LG Rubia
 
Ach herje...Mathematik mangelhaft bis ungenügend. :wuetend2: Sorry!

Ich würde mich ja jetzt rausreden, von wegen was so ein kleiner Rechenfehler ausmachen kann aber es war ja nicht nur einer. Schön dass das jetzt auch geklärt ist und mein Hund also keine 33 Karotten am Tag futtern muss. :happy2: :verlegen1:

Der Tipp mit der Weizenkleie ist gut, danke dir DieterI. Ich frag' lieber direkt nach, mit 20% Gemüse sind mengenmäßig 20% der Portion an Futter gemeint, also 20% von 150g (30g Gemüse = eine Gesamtmenge von 180g Futter) oder 80% Dosenfutter und 20% Gemüse? Sollte ich da jetzt auch wieder total den Mist zusammen gerechnet haben, lass' ich sowas zukünftig wohl besser bleiben...

Joa doch eine Karotte klingt dann doch wesentlich realistischer als mein Ergebnis, danke für die Rechnung Schnaufnase! Für meinen Hund ist eine Karotte nicht sonderlich viel, wenn es bei uns zum Abendessen irgendwas mit Karotte gibt bekommt er auch mal eine halbe einfach so am Stück zum futtern das wäre also rein theroetisch nicht das Problem. Generell wäre mir persönlich Gemüse lieber als Weizenkleie da ich eigentlich bewusst getreidefreies Futter kaufe und das auch bei den Leckerchen so handhabe. (Vermutlich hat er sich früher als Straßenhund viel von Gemüse aus Gärten ernährt, er ist sehr gut darin übrig gebliebene Knollen, vermutlich Steckrübe, in der Erde aufzuspüren und auszugraben).

Im Prinzip füttere ich Dose nur weil ich nicht weiß wie viel der Hund wovon braucht um keine Mangelernährung zu haben. Bücher über das Thema wollte ich mir zulegen, die waren aber von den Bewertungen tendentiell mehr schlecht als Recht, teils wohl laut Bewertungen auch mit Rezepten die Zutaten enthielten was Hunde eigentlich nicht essen sollten. Aber alternativ habe ich dann beim aktuellen Dosenfutter etwas geschmackliche und inhaltliche Abwechslung, von Rind, Hirsch, Fisch, Herz, Kaninchen jeweils mit Apfel, Spinat, Kartoffeln, usw. mit drin. Hast du denn irgendwelche Vorgaben oder Rezepte nach denen du kochst bzgl. der jeweiligen Mengen und Zutaten? Oder geht das mehr in Richtung nach Gefühl und Freestyle?

Rubia, ich geh mal gucken wie viel da an Ballaststoff drin ist, danke für den Tipp. (Rohfaser 0,5% leider auch nicht mehr als im jetzigen).

Schönen Abend euch drei, Lullabies.
 
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Ich frag' lieber direkt nach, mit 20% Gemüse sind mengenmäßig 20% der Portion an Futter gemeint, also 20% von 150g (30g Gemüse = eine Gesamtmenge von 180g Futter) oder 80% Dosenfutter und 20% Gemüse? Sollte ich da jetzt auch wieder total den Mist zusammen gerechnet haben, lass' ich sowas zukünftig wohl besser bleiben...

Der Gemüseanteil von 20% bezieht sich an sich auf die Gesamtration an Futter. Du müsstest dann von 300 Gramm (bekommt er ja jetzt als Gran Carno) ausgehen.
Futtergaben sind aber keine 10 Gebote und Du kannst ausprobieren:

300 Gramm Gran Carno plus 60 Gramm Gemüse,
270 Gramm Gran Corno plus 30 Gramm Gemüse,
240 Gramm Gran Carno plus 60 Gramm Gemüse und
alles dazwischen.

Du kannst auch statt Weizenkleie (falls Dir bei dem Gluten unwohl wird) Haferflocken nehmen, die enthalten kaum Gluten oder gekochte Kartoffeln oder Vollkornreis (also nicht den geschälten Kram) oder Hirseflocken.
 
Hallo ihr drei :) Ich hab' euch nicht vergessen. Er bekommt nur momentan Schonkost, weshalb das Thema Ernährungsumstellung bei mir zur Zeit in den Hintergrund gerutscht ist.

Danke DieterI für die Rechnung und die weiteren Tipps.

Zumindest habe ich es bisher geschafft, mich zu entscheiden nicht die Futtersorte zu wechseln. Sondern entweder dem jetzigen Futter noch Ballaststoffe hinzugeben oder komplett selbst kochen. Ich denke mit der Zeit und mit Erfahrung wird man wohl auch ein Gespür dafür bekommen, welche Menge von was passt oder wann man vielleicht etwas erhöhen oder reduzieren sollte.

Beim selbst kochen kann ich mich auch mehr danach richten was ein Hund in freier Wildbahn futtern würde, und die werden sich vermutlich eher kein Rind gejagt haben. Als langjähriger Straßenhund ist er viel Grünfutter gewohnt, gräbt sich ja auch heute noch beim Spazieren gehen bei der Ernte vergessenes Grünzeug aus der Erde wenn er Hunger hat und würde es futtern wenn er dürfte. Vielleicht ist er von seinem Straßenleben einfach eine ballaststoffreichere Ernährung gewohnt. Aber ich würde mich auch wenn ich beim jetzigen Futter bleibe und lediglich Ballaststoffe zugebe mich eher an den Zutaten orientieren die er (abgesehen von Biotonnen) auch als Straßenhund vermutlich futterte, also Karotten und solche Sachen.

Wenn ihr wollt kann ich euch dann gerne auf dem Laufenden halten?
Liebe Grüße, Lullabies.
 



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