Unser Hund hat SLO

Hier nochmal kurz mein Eingangstext kopiert:

Rückblickend fing eigentlich alles mit einer "abgebrochenen" Wolfskralle an. Zu dem Zeitpunkt schöpfte noch keiner einen Verdacht. Wir und auch der Tierarzt dachten einfach, sie sei hängengeblieben und dementsprechend erfolgte dann die Behandlung. Jedoch lief sie auch die Wochen danach noch sehr fühlig. Jedoch blieben auch röngten etc. ohne Befund. Mit dem zunehmend an den Pfoten empfindlicher werden, wurde sie ängstlicher und sensibler und irgendwann schlug das fühlig laufen in lahmen um. Die folgenden Untersuchungen zeigten dann endlich die Ursache. Über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen (solange war die letzte intensive Untersuchung her) haben sich ihre ganzen Krallen abgelöst und konnten nun einfach abgezogen werden. Da es für sie sehr schmerzhaft war, wurde sie sediert und alle Krallen wurden entfernt, hierfür war nichts weiter notwendig, man brauchte nur auf die Spitze etwas Druck ausüben. Die Krallenränder (die normal in der Haut sind) waren bereits schwarz verfärbt. Wir machten trotz dem vorherrschenden Verdacht weitere Untersuchungen, jedoch ohne weitere Ergebnisse. Die Füßchen wurden komplett rasiert, da in den Krallenbetten schon einige Entzündungen waren. Dann gebadet, eingesalbt und verbunden. Sie mochte gar nicht mehr laufen, wurde für alles von uns in der Gegend herum getragen. Dann kamen die Verbände wieder ab, die Pfötchen waren aber nach wie vor in sehr schlimmen Zustand. Aufatmen von uns, als sie die ersten Schritte tat. Wie es weitergeht wird die Zukunft zeigen. Erstmal wird sie eine Weile mit Cortison behandelt, ausserdem bekommt sie natürlich ein AB.
Es soll erfolgreiche Verläufe mit der erhöhten Zufütterung von essentiellen Fettsäuren geben, aber so weit sind wir noch nicht. Wir stehen quasi noch ziemlich am Anfang, eben bei hochdosiertem Cortison und Antibiotika.


Ja, also, wo fange ich an? Meine Hündin ist nun ein knappes Jahr alt.
SLO ist eine Autoimmunkrankheit. Im Prinzip kann man sagen, ihr Körper reagiert allergisch auf ihre Krallen und stößt diese ab. Dieses muss nicht bei allen Krallen passieren, bei uns ist dieses aber der Fall. Autoimmunkrankheiten treten recht vielseitig auf, wobei SLO laut unserer Tierärztin die am zweit häufigsten vertretende ist.
Man kann SLO behandeln, aber nicht heilen.

Bei unserer Hündin ist es halt so, das die Krallen wachsen, bis zu einer bestimmten Länge und dann verliert sie diese wieder. Auch typisch ist ein vermehrtes Lecken der Pfoten/Krallen. Eine Kralle braucht für die komplette Größe ca. 9-10 Monate zum wachsen. Nach ca. 3-4 Monaten wird sie langsam sichtbar. Die genaue Dauer ist aber von Hund zu Hund unterschiedlich. Aber solange wird es also brauchen, bis wir wieder Punkt X erreichen.

Das Alter in dem SLO ausbricht variiert von Junghund bis zum älteren Hund. Was SLO auslöst ist bislang noch nicht geklärt. Ebenso streitet man darüber, ob SLO vererbbar ist oder nicht. Wir waren bei einem Spezialisten, der erklärt hat, das das auftreten von SLO, was die Vererbung betrifft, gut mit Heuschnupfen zu vergleichen ist.

Für uns steht nun erstmal noch eine Weile Kortison und Antibiotika an. Danach werden wir irgendwann versuchen, über die Anpassung des Futters (erhöhte Gabe von essentiellen Fettsäuren etc.) weiterzumachen. Jedoch müssen wir bei den leisesten Anzeichen für einen Rückfall wieder auf Cortison übergehen.

Und hier für die Interessierten unter euch noch ein paar Fotos (da man so etwas ja auch nicht so oft sieht).

Das war frisch nach dem scheren und säubern:
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Und diese hab ich gerade eben gemacht:
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Das Fell wird übrigens auch in Zukunft kurz gehalten, um alles genau im Blick zu haben. Außerdem sind Anwendungen wie Fußbäder einfach leichter durchzuführen.
 
Ach du meine Güte! Was es nicht alles für Krankheiten gibt....unglaublich. Von dieser habe ich noch nie gehört. Es ist furchtbar, das man sie nicht heilen, sondern "nur lindern" kann. Ich wünsche dir viel Kraft, das alles durch zu stehen :jawoll:.
 
Katzen kann man die Krallen ziehen lassen. Wäre das nicht auch beim Hund möglich?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Prozedur für den Hund angenehm ist.. jedesmal aufs Neue Schmerzen..
 



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