Unser Weg

Hallo ihr Lieben,

Manche haben es sicher schon mitbekommen: Wir, Baylie und ich, werden den Jakobsweg gehen.
Baylie wird ihn denke ich zum Großteil fahren, in einem Hundebuggy. Ich hab mir schon einige Modele angesehen, welches ich nehme ist aber noch nicht entschieden. Da werde ich wenn es angebracht ist meinen Stiefvater anhauen das er mir die Räder auswechselt, denn bei vielen Buggys sind die Räder so in der Art wie Stützräder an Kinderfahrrädern, und damit nicht wirklich geeignet für 800 oder mehr Kilometer Weg.
Bisher habe ich mich noch nicht zu 100 % entschieden von wo aus wir starten, aber ich neige schwer dazu in Frankreich loszugehen.
Der Weg geht dann über die Pyrinäen, durch Spanien, das Ziel ist Santiago de Compostela.

Vornehmlich werden wir wohl im Zelt schlafen müssen. Ich habe mich mit einigen Pilgern unterhalten, und alle bestätigten das die Spanier nicht nur HundeUNfreundlich sind, sondern sogar richtig Hundefeindlich. Die Einzigen Hunde die man dort sieht hängen entweder zerlumpt an der Kette, oder streunen in Rudeln frei umher.
Zum Vergleich: Die Unterkunft in einer Pilgerherberge oder einem Hotel kostet für Pilger zwischen 4 und 10 Euro.
Oft ist es so das die Unterkunft umsonst ist, aber dann in Form einer Spende "bezahlt" wird.
Ein Pilger mit Hund, wenn er überhaupt aufgenommen wird, ( Dazu muss man schon sehr viel Glück haben ) muss mit 20 - 40 Euro rechnen, und dafür darf der Hund dann natürlich nicht mit in den Schlafsaal oder das Zimmer, sondern lediglich mit auf das Gelände, also zb. in den Keller oder den Fahrradschuppen, Garten oder so. Ich werde da schlafen wo Baylie schlafen darf. Isomatte und Schlafsack habe ich ja sowieso dabei.
Anders wäre es wenn ich zb. einen Esel oder ein Pferd dabei hätte. Die werden beide gerne gesehen.

Ich denke ich werde die Herbergsleute dann darum anhauen das ich mein Zelt bei ihnen im Garten oder auf dem Grundstück hinstellen darf. Dann kann ich am nächsten Tag in den Herbergen duschen und Kaffee trinken, und die Leute kommen nicht in die Bedrängnis einen Hund im Haus zu haben.
Sie sind wohl ein sehr christliches Völkchen, insbesondere in den Herbergen entlang des Weges, und kommen dann in die missliche Lage: Hund dulden oder den Christlichen Auftrag der Nächstenliebe nicht erfüllen und einen Hilfesuchenden Pilger wegjagen. Man soll wohl auch oft weiterkommen wenn man die christliche Schiene fährt, also zb. den Herbergschef der einen gerade wegjagt fragen ob Gott nicht auch den Hund erschaffen hat und alle seine Geschöpfe gleich liebt oder so etwas in der Art.

Dann habe ich aber auch von sehr tierlieben Herbergsleuten gehört die sogar extra für den Hund des Pilgers ein Huhn schlachten oder ähnliches, das soll aber wohl die Ausnahme sein.

Hunde werden in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mitgenommen, nicht in Taxis, und dürfen in die allermeisten Restaurants nicht rein. Und so wie es aussieht kommen wir nicht direkt aus Santiago wieder weg, sondern müssen erst eine weite Strecke in eine Andere Stadt laufen, um dort dann den Zug nehmen zu können. Aber wir werden es wagen.

So...das wärs erstmal :)
 
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Total spannend finde ich das!!! :zustimmung:
Wie schaut es denn bei dir mit Sprachen aus? Französisch und Spanisch? Denn mit englisch wirst du da nicht weit kommen oder?
 
Ich kann nix :D

Also, mit Englisch und sogar Deutsch kommt man dort wohl schon recht weit. Ich lerne aber gerade ein paar wichtige Sätze, Erklärungen und so weiter auf Spanisch und werde auch ein Wörterbuch mitnehmen.

Ich habe schon von verrückteren Pilgern als mir gehört, aber mal noch ein paar Fakten:

Ich habe eine Kaputte Achillessehne im rechten Fuß, wenn ich eine Schiene trage geht es, wenn nicht tut mir der Fuß nach ner Stunde laufen weh. Wenn ich die Schiene als Beispiel 5 Tage trage kann ich 3 Tage wieder ohne laufen. So viel laufe ich hier in Deutschland aber nicht, also wird die Schiene auch im Gepäck sein.

Ich rauche sehr viel.

Ich habe Übergewicht.

Ich habe für den Weg nicht groß trainiert ( ich gehe nur ein wenig walken und wenn ich den Rucksack habe werde ich ein wenig Rucksacktraining machen und Rückenübungen. )

Ich bin nicht sehr sportlich

Ich kann die Sprache nicht

Wie gesagt.... ich kenne verrücktere Pilger :D
 
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Ich verfolge das ja schon eine Weile, ein wenig hast du mir auch schon berichtet. Jedoch habe ich da schon starke Bauchschmerzen und frage mich, wie ich das denn überhaupt alles bewältigen sollte. Ich frag dich mal frei raus wie du das machst, vielleicht finde ich so Antworten für meine vielen Fragen..

Wir sind Krankenversicherungspflichtig. Wie finanzierst du denn deine Krankenversicherung währenddessen du unterwegs bist?
Meines Wissens, ist das gleiche auch mit der Rentenversicherung oder?
Wie sieht es aus mit der Mietswohnung?
Falls Aufgabe, was passiert bei deiner Rückkehr?
Wohin mit den Möbeln sollte man seine Wohnung aufgeben?
Wie viel Geld muss man dabei haben?

Wenn man zurückkommt hat man weder Wohnung noch Arbeit, wie soll es dann weiter gehen. 4 Monate sind eine lange Zeit.
 
Wir sind Krankenversicherungspflichtig. Wie finanzierst du denn deine Krankenversicherung währenddessen du unterwegs bist? Teilweise durch Ersparnisse. Die Krankenkasse hilft einem da auch weiter soviel ich weiss, genauer hab ich mich noch nicht informiert. Das Zauberwort heisst Auslandskrankenversicherung ;)
Wie sieht es aus mit der Mietswohnung? Da diskutiere ich noch mit meiner Mum. Ich will die Wohnung kündigen, sie sagt sie zahlt mir die Miete für zwei Monate. Den Weg in Zwei Monaten schaffen nicht einmal geübte Pilgerer. Also wird es auf Kündigung hinauslaufen.
Falls Aufgabe, was passiert bei deiner Rückkehr? Entweder eine Neue Wohnung oder aber ein Umzug in eine Andere Stadt.
Wohin mit den Möbeln sollte man seine Wohnung aufgeben? Einen Teil bei meinen Eltern, einen Teil einlagern
Wie viel Geld muss man dabei haben? Soviel das es fürs Überleben reicht. Bankautomaten gibt es dort auch :)

Wenn man zurückkommt hat man weder Wohnung noch Arbeit, wie soll es dann weiter gehen. 4 Monate sind eine lange Zeit. Neue Wohnung, neue Arbeit.

Der Weg ist in jeder Hinsicht eine Art Neuanfang für mich. Vor allen Dingen beruflich.
 
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