Hallo liebe alle!
Ich habe da mal eine Frage.
Seit einer Woche habe ich nun meinen kleinen Lenny, der wohl ein Mix aus Terrier/Chihuahua/Shiba Inu/irgendwas ist.
Herzlichen Glückwunsch =)
Am Anfang dachte ich er hat einen starken Jagdtrieb, habe ihn dann gleich mal unterbrochen als er anfing Kaninchen interessant zu finden, die Frau von der Pflegestelle, wo er vorher war, riet mir auch ab Wurfspiele zu machen, um den jagdtrieb nicht zu fördern.
Nun habe ich aber trotdzem mal versucht einen Stock zu werfen und festgestellt, dass er Angst hat, wenn ich etwas werfe, auch wenn es genau in die andere Richtung fliegt, er findet das irgendwie komisch.
Dementsprechend interessiert es ihn nicht.
Ja kenn ich, zu Beginn hatte ich gedacht dass ALLE Hunde Stöckchen werfen mögen.
Aber unser Arek interessiert sich auch nicht dafür.
Auch jetzt, nach 1 Jahr nicht - er mag es einfach nicht.
Das hat aber auch viele Vorteile. Wenn jemand anderes Stöckchen wirft rennt er nicht wie von der Tarantel gestochen hinter her. Es gab noch nie Streit mit anderen Hunden wegen "Seines" Stöckchens. Er jagt auch nicht wegfliegenden Vögeln oder Radfahrern hinter her - sehr praktisch im Alltag.
Von daher würde ich das "Werfen und hinterherjagen" auch nicht unbedingt fördern.
Stöckchen ist eh ne Sache für sich - die Verletzungsgefahr ist relativ hoch.
Robustes Apportierspielzeug wäre besser geeignet wenn du es noch mal versuchen willst irgendwann.
Da würd ich dann aber genau beobachten. Etwas jagen puscht viele Hunde ziemlich hoch - das kann sehr stressig werden - nicht wirklich positiver Stress. Einige Hunde entwickeln sogar eine "Ball-Sucht" - aber das kannst du erst beurteilen wenn ihr euch ein bisschen besser kennt und es ausprobiert habt.
Dann habe ich versucht mal Leckerlie zu "verstecken" sprich auf einem Rasenabschnitt unter ein paar Grashalmen und unter eine feine Sandschicht und obwohl er es auch gesehn hat, begriff er nicht was ich von ihm wollte, auch wenn ich "vorgebuddelt" habe.
Ich würde intensiv riechendes Zeug (vielleicht Würstchen oder Käse) klein schneiden und großzügig auf einer kleinen Stelle im Gras verteilen.
Am besten gleich von Anfang an auch ein Wort hinzufügen. bei uns ist es "Such" - wenn er das dann in Zukunft höhrt, weiß er schnell dass er auf dieses Wort seine Nase einsetzen muss um was tolles zu bekommen.
Vielleicht "versteckst" du auch erst mal direkt vor seinen Augen, dass er es genau sieht - im flachen Gras - dass es sehr einfach ist.
Ich weiss nnicht ob ich ihm einfach noch Zeit lassen sollte und erst nach einigen Wochen Eingewöhnung spielen überhaupt interessant wird?
Oder er findet das einfach alles doof?
Er versteht es nicht?
Zeit braucht er auf jeden Fall noch - es ist alles neu, das ist Aufregend genug - lasst euch noch ein paar Wochen.
Wenn dein Hund sich langweilt, wirst du es merken.
Es gibt auch Hunde die spielen gar nicht viel oder gerne - dann ist das halt so, es gibt genug andere Alternativen.
Ich will jedenfalls dass mein Hund in Zukunft körperlich sowie geistig ausgeleastet ist und habe Angst durch meine Unerfahrenheit und sein scheinbares (momentanes) Desinteresse am spielen nichts geeignetes zu finden.
Ich kann deine Sorge verstehen, dneke aber sie ist unbegründet - es gibt sooooo viel was du ihr gemeinsam machen könnt, da findet sich ganz sicher etwas.
Lass ihn jetzt erst mal ankommen und finde heraus was er gerne mag.
Wenn er das Suchspiel versteht und mag, kann man darauf aufbauen.
Wenn er schnell und gerne Dinge lernt, kann man Tricks üben (clickern z.B.)
Wenn er gerne hüpft, springt, rennt UND mit dir zusammen "arbeitet" könnte man Agility versuchen.
Usw. ...
Das kann aber noch dauern bis es so weit ist.
Ich habe so ungefähr 1-2 Monate "gebraucht" um zu sehen, was Arek gerne mag und gut kann.
Mir hat damals die Hundeshcule viel geholfen.
Ich war in einer gemischten Beschäftigungsgruppe und habe viele Ideen bekommen was ich mit Arek zusammen machen kann.
Gemeinsam mit der Hundetrainerin haben wir herausgefunden was Areks Vorlieben und Stärken sind.
Und wenn du Z.B. Tricksen willst:
Würde ich mit Alltagsspraktischen Dingen anfangen die du immer mal gebrauchen kannst.
Kommandos wie "Sitz, Platz, Fuß, Bleib, Geh auf deinen Platz oder lieg still und lass dich überall anfassen" finde ich wichtiger als Gib Pfote oder mach Männchen.
Aber auch die wichtigen Kommandos können spielerisch, mit Belohnung und wie ein "Trick" aufgebaut werden.
Wir haben es so gemacht und Arek hat es sehr schnell gelernt.
Hat jemand von euch eine Idee was ich mal ausprobieren kann?
Wie gesagt erst mal ein wenig warten.
Wenn du das Gefühl hast er ist angekommen und will jetzt was tun.
Dann würde ich intensiver verschiedene Dinge ausprobieren.
Ich empfehle auch den Besuch einer guten Hundeschule.
Gerade als Anfänger hat es mit was Beschäftigung, Fragen und Sorgen zum Alltag und "wie verstehe ich meinen Hund" sehr geholfen.
Die Hudneschule ist eh mehr was für den halter als für den Hund
Ich würde aber definitiv Keine 10er Karte oder so nehmen.
Und gucken dass es nicht zu viele Hunde in der Gruppe sind (mit 5 oder weniger hat ein Trainer genug zu tun).
Gucken auch wie der Trainer mit den Hunden umgeht, ob er deine Fragen beantwortet, ob er darum geht die Bedürfnisse des Hundes zu verstehen und zu berücksichtigen, oder ob es nur darum geht dass der Hund die Befehle des menschen ausführt.
Ich habe in der Hundeschule viele Dinge ausprobieren können mit Arek, so gesehen was ihm liegt und was ich "vertiefen" kann.
Reizangel fand ich super - mochte Arek aber nicht.
Ein kleiner Agility-Parcour - ist ganz OK so weit - werden wir demnächst probieren.
Fährtensuche, Futtersuche usw. - ist bei Arek der Oberrenner so dass wir da einen Kurs belegt habe und viel in die Richtung Nasenarbeit machen. Irgendwann machen wir vielleicht nen Kurs zum Mantrailen.
Tricksen - mögen wir beide sehr
Dog-dance - mag ich nicht
Unterordnung, Obedience - mag ich nicht sooo gerne, und Arek macht viel für Futter, aber diesen Drang mit mir zusammen zu arbeiten, hat er nicht. Also ist das auch nicht das Richtige für uns.
Intelligenzspielzeuge - hat Arek nicht wirklich "Spass" dran - er will ans Futter - aber will nicht drüber nachdenken wie er ran kommt - er wird schnell krawaaliig, ungeduldig und frustiert wenn er es alleine rausfinden soll.
Google vielleicht die Begriffe, guck was dir zusagt und was deinem Hund gefallen könnte. Dann kann mans probieren. Geistige Auslastung ist wichtig, achte aber auch darauf dass es den Hund nicht überfordert.
Arek ist nach 10 Minuten Beutel-Suchen in der kleinen Wohnung ziemlich KO und "ausgelastet" - 5 Minuten einen neuen Trick lernen reichen bei ihm auch aus für "Auslastung".
Momentan gehts in der Hundewelt auch doll zur "Überauslastung" - das Ergebnis sind aufgedrehte, gepuschte Hunde die dauerbespasst werden wollen und ständig unter Strom stehen. Es gilt, den richtigen Mittelweg für den eigenen Hund zu finden.
Gerade auch bei anstrengenden Sachen ist weniger mehr.
(Neue Tricks clicker ich z.B. nur 2 Minuten etwa - dafür auch mal 2-3 mal am Tag, das ist effektiver, auch in der "Auslastung")
http://www.dogityourself.com/
Das Buch mag ich sehr gerne - sind viele tolle Sachen drinne - aber ist auch nur dann was für den Hund, wenn er gerne schnüffelt.
http://www.amazon.de/Einfach-schnüffeln-Nasenspiele-für-Hundealltag/dp/3800157977
Veilleicht mag dein Hund auch am Rad laufen für die körperliche Auslastung.
Ich habd as relativ schnell mit arek versucht und ohne großes Training hat es super geklappt.
Erst mal rad schieben, dann langsam fahren. Arek war da noch nicht so gut leinenführig - aber am Rad hat er nicht gezogen.
Viel erfolg und Spass euch!
Liebste Grüße,
Anne + Lenny