So spät wie möglich. So früh wie nötig.
Bei einem extrem körperlichen und/oder charaktlichen Ungleichgewicht.
Die Tage war ich mit Othello unterwegs. Wir waren noch in der Innenstadt da war ein, ich denke, Briard unangeleint. Unangeleinter Hund in der Innenstadt denke ich natürlich der ist entspannt. Sprang der auf einmal quer über die Kreuzung zu uns rüber. Wir waren gerade selber dabei über die Straße zu gehen allerdings nicht zu ihm auf die Seite sprich wir standen dann ebenfalls auf der Straße. So ein Briard hat 35-40kg (wobei der schon deutlich größer und schwerer aussah bin mit Briard aber auch nicht 100% sicher) und Othello hat grad seine 5kg. Othello zudem angeleint.
Da lass ich nichts laufen.
Meinem Knie ist der überraschend geschmeidig ausgewichen aber ich hab ihn so zumindest um uns herum geleitet gehabt und als er zurück kam war auch das Frauchen schon da.
Die Damen meinte dann noch so "Oh der ist ja toll der kläfft ja gar nicht". Dann fiel ihr eben noch ein zu fragen ob überhaupt alles ok sei.
Dasselbe bei den diversen Angriffen gegen Luke als er älter wurde. Ich mein die OEB das war an sich mehr oder weniger harmlos außer viel Gewicht und Luke zu der Zeit im Rücken etwas instabil. Will jetzt auch den OEB da nichts nachsagen aber so im Vergleich. Die wussten selber gar nicht was sie da eigentlich grad tun. Im Gegensatz die Malinois die sind ausnahmslos sofort auf die Kehle gegangen. Älterer, körperlich eingeschränkter und kranker Hund vs. Psychos. Da schreit ich sehr schnell und sehr nachhaltig ein.
Bei anhaltender Belästigung
Als Luke in den Geschlechtstrieb kam war er bei der ein oder anderen Hündin schon auch sehr penetrant. Es gab die Hündinnen die haben das ignoriert und er hielt auch Abstand wurde also nicht körperlich. Andere fühlten sich stark belästigt und das lass ich natürlich nicht laufen. Musste die Hündin eine 2. Ansage bringen, hab ich ihn rausgenommen.
Wo es find ich häufig zu lange laufen gelassen wird meiner Beobachtung nach ist aber auch nicht bei Hündinnen sondern bei kastrierten Rüden. Ist vielleicht subjektiv aber ich fand schon so oft da wird es viel länger laufen gelassen.
Wenn die Hunde etwas wirklich austragen wollen.
Ich gehöre ja zu denen die in der Tendenz sagen Hunde (die halbwegs vernünftig sozialisiert sind) klären Dinge unter sich bzw. müssen das einfach auch lernen. Das lösen von Konflikten lernt man nicht wenn alles immer nur Friede-Freude-Eierkuchen ist.
Also lass ich da, wenn der andere Halter mitmacht, schon eher mehr laufen als der durchschnnittliche Halter.
Wie geschrieben bei einer gewissen "Gleichheit" wobei da nicht nur körperliche Gleichheit gemeint ist. Manche kleinere Hunde können sich auch sehr gut gegen größere durchsetzen. Luke gegen den Rotti, einen Mali als er selber noch jünger war oder den Dobermann was ich schon mal geschildert hatte.
In keinem dieser Fälle hatte Luke das allerdings auch nur im Ansatz ernst gemeint. Das war für ihn ein lustiges Spiel. Im "schlimmsten" Fall ein harmloses Training.
Ganz anders als er dann "Erwachsen" wurde und meinte so langsam an Jacks Stuhl sägen zu können. Die Stimmung zwischen den beiden hatte sich über Wochen/Monate schleichend verschlechtert. Jack einerseits war der Meinung Luke häufiger und heftiger deckeln zu müssen. Luke seinerseits tolerierte dieses deckeln entsprechend immer weniger.
Als es dann platzte war klar keiner der beiden wird nachgeben. Dafür waren sie auch nie die Typen. Beide hatten nie die Tendenz aufzugeben. Egal ob Unterzahl oder körperlich völlig unterlegen und die beiden begegneten sich trotz 10kg Unterschied auch annäherend auf Augenhöhe. Der eine schwerer, stärker, älter. Der andere leichter, jünger, agiler. Beide gut im Training. Ausgang, und in Folge körperlicher Zustand beider Hunde, völlig ungewiss.