Verzweifelt - Welpe hat Blasensteine und Sehbeeinträchtigung

Erster Hund
Mula, (2)
Liebes Hundeforum,
ich bin total verzweifelt und nur noch am Heulen, weil ich überhaupt nicht weiterweiß. Vielleicht hat ja einer von euch eine rettende Idee..ich wäre sehr dankbar.

Seit Montag habe ich einen kleinen Welpen, ein Labradormischling namens Mula, 8 Wochen alt. Habe ihn regelmäßig besucht vorher, er sowie Geschwister und die Elterntiere wirkten topfit. Das war jetzt der zweite Wurf in der Familie.
Die Abholung lief ebenfalls gut, Hund zittterte anfang kurz in der Bahn, nach 10 Minuten war er ruhig, zuhause sehr ausgelassen, sofort gefressen, getrunken, gespielt, gekuschelt, geschlafen. Es gab nicht mal in der Nacht Gejammer. Ich lag natürlich hellwach daneben und hab kein Auge zubekommen vor Aufregung, aber er schlief abgesehen von Pinkelunruhe durch (waren viermal draußen). Am zweiten Tag immer noch nichts Auffälliges, außer dass er wirklich furchtbar oft gepinkelt hat, und der Urin sehr durchsichtig war und er scheinbar das Austreten nicht kontrollierte, also ich hab ihn wirklich andauernd beobachtet, und es gab nie Anzeichen dafür, dass er musste, immer pinkelte er plötzlich im Stand noch los. Draußen hatte er gegen Nachmittag dann gar keine Lust zu laufen, setzte sich in jeden Häusereingang und starrte durch die Scheiben, als wolle er mir mitteilen, wir können doch wieder rein.

Sind wegen der Kälte (hatte das Gefühl, er fror stark, da ständiges Zittern, jetzt denke ich, das ist sein Schmerzverhalten) immer nur kurz raus, aber sehr häufig. Abends gegen 8 hockte er sich ohne einen Laut wieder in die Wohnung, heraus kamen drei dunkelrote Bluttropfen. Während ich noch in Schockstarre stand, pinkelte er (innerhalb von ein, zwei Minuten?!) weitere zwei mal, eins von rötlich, eins normal wie vorher.
Hab ihm danach abgekühlten Brennesseltee gegeben, er hat davon einen halben Liter getrunken (ging von einer Blasenentzündung aus)

Hab beim Notarzt angerufen, die meinten aber, solange er noch pinkeln könne, und sich ansonsten normal verhalte, solle ich einfach morgen zum Tierarzt. Die Nacht war natürlich die Hölle. Mula heulte bei jedem Wasserlassen, hab ihn bei mir schlafen lassen, er lag ganz starr auf dem Rücken mit hochgestreckten Pfoten und aufgerissenen Augen, Herz schlug rasend schnell, ständig am Zittern. Hab ihn irgendwann absichtlich nicht hinschauend in die Wohnung machen lassen, weil ich mir vorkam wie der Teufel höchstpersönlich, ihn alle 20 (!!) Minuten raus in die Kälte zu setzen, wo er sich versteifte in meinem Arm, sobald wir zur Haustür liefen.

Beim Arzt hatte der Urin einen ph-wert von 8, war also viel zu hoch, und der Arzt verschrieb uns Tabletten, eine Paste und spritzte ihm was entkrampfendes. Da mein Welpe sich partout weigerte, sich einen Katheter legen zu lassen, sollte ich selbst eine Urinprobe einsammeln und heute wiederkommen. Heute nochmal da gewesen, der Arzt hatte mit seinem Verdacht recht: es sind Struvitsteine (Blasensteine).
Heute ging es dem Welpen das erste Mal richtig toll, durch die Medikamente, er hatte zum ersten Mal diese typischen Welpen-5-Minuten, sprang wie verrückt herum, war ausgelassen etc. Ich hatte richtig Freudentränen, weil ich ja eigentlich Montag dachte, er wäre glücklich, aber das war was ganz anderes.

Jedenfalls meinte der Arzt, dass der Hund wohl sein Leben lang Spezialfutter braucht, obwohl seine Struvitsteine durch die Medikamente in 4 bis 6 Wochen durch Zufütterung des Futters weg wären. Das Futter ist ziemlich teuer, und die Tierarztrechnung ist jetzt, am dritten Tag mit Mula, bei 70 Euro. Nächste Woche soll ich wieder hin, zum Urintest (wieder 15 Euro), der Arzt wirkt auf mich eigentlich ganz nett und kompetent (hat mir alles erkärt, selbst die Kristalle anschauen lassen, gezeigt, wie man Urin abnimmt), aber gleichzeitig hat er halt gesagt, dass er genau jenes Futter zweimal wöchentlich geliefert bekommt und ich das direkt über ihn beziehen kann.
Er meinte, es wääre ihm noch nie passiert, einen Welpen so behandeln zu müssen und dass das eigentlich nur bei erwachsenen Hunden passiert.

Ich kann mir diese Kosten nicht von Beginn an leisten, es GINGE sicher, aber ich habe bereits ein großes Budget für den Hund eingeräumt (mit Sicherheitspuffer), und spezielles Futter lebenslang und ständige Tierarztbesuche, wenn ich davon bereits seit Anfang an weiß..es wäre was anderes, wenn der Hund bereits bei mir wäre länger und es dann passiert.

Dazu meine Frage: im Kaufvertrag steht, dass ich den Hund ohne Mängel bekommen habe. Wenn jetzt aber defintiv Mängel nachgewiesen werden, und die Züchterin sie nicht mitbekam- kann ich trotzdem quasi das Rückgaberecht wahrnehmen? (was der letzte Schritt wäre, den ich täte,aber ich würde es gern wissen!), und kann ich mir ansonsten Tierarztkosten erstatten lassen? Schließlich wird ja behandelt, was er bei ihr bekam.

Zudem hat der Hund eine Sehbeeinträchtigung von 15%. Der Arzt hat mir das so erklärt, dass es tagsüber keinen Unterschied macht, und er nachts nicht sehen kann- was ich auch vermute, denn manchmal stehe ich ein paar Meter entfernt abends und er starrt ganz hilflos in sämtliche Richtungen. Oder bilde ich mir das ein? Ich muss zugeben, ich war sehr aufgeregt beim Arzt und hab wohl die Hälfte ganz falsch verstanden.

Mula ist wirklich ein toller Hund - also ich bin wirklich verliebt. Ich hatte noch nie einen Hund, kenne aber auch andere Welpen, hatte mit ihnen zu tun und mit Mula ist es echt nochmal anders, er ist so hübsch und klug (kann jetzt schon Sitz, ins Körbchen gehen, und rennt auf Kommando herbei und macht Sitz- zumindest bei Tageslicht) und ich habe das Gefühl, er fühlt sich sehr sehr wohl bei mir und meinem Freund. Wenn jemand von euch mir einen kleinen Lichtblick geben kann... vielleicht ohne Spezialfutter? Erfahrungen, dass es eben DOCH wieder vergeht und er nicht für immer krank ist?

Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!
 
Ich würde den Tierarzt mal zum Teufel jagen und schon scheint die Sonne wieder, der hat euch nämlich Quatsch erzählt.:traurig8:

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So, nun nochmal zu den einzelnen Punkten.
Ich habe gedacht, der Welpe hätte mindestens Parvovirose oder Schlimmeres bei der Überschrift.

Hatte Dein Welpe auch Bakterien im Urin? Bei einem Infekt können sich nämlich auch Struvitkristalle bilden.
Womit wurde Dein Welpe bei der Züchterin gefüttert, was bekommt er bei euch zu fressen? Welche Marke?

Ich verstehe nicht, warum der Tierarzt den Urin mit einem Katheter nehmen wollte. Das würde ich einem Welpen echt nicht antun.
Man kann den Urin einfach auffangen, wenn der Welpe pinkelt.

Du solltest Dir Urin-Teststreifen aus der Apotheke besorgen und den pH-Wert des Urins kontrollieren.
Mit einer vernünftigen Ernährung sollte das Problem dann behoben sein.
 
Dass ein Welpe schon Blasensteine haben kann ist für mich auch was neues.

Zu deiner Kaufvertragfrage:
In meinen Verträgem steht etwa dies:
Der Züchter beschränkt die Mängelhaftung auf ein Rückgaberecht, das aus Rücksicht auf den Hund nur innerhalb von 3 Monaten nach Übergabe des Hundes an den Käufer in Anspruch genommen werden kann. Stellt der Käufer also in diesen 3 Monaten einen wesentlichen Mangel an dem Hund fest, der nicht in diesem Vertrag festgehalten wurde, kann er den Hund an den Züchter zurückgeben und erhält den Kaufpreis erstattet.

Das bedeutet, dass das für den TA ausgegebene Geld nicht erstattet wird.
Lies dir deinen Vertrag nochmal genau durch.

Was das Futter betrifft so muss man, soweit mir bekannt, nicht das teure Futter vom TA nehmen.
Ich meine gehört zu haben, dass man das mit Barf sehr gut in den Griff bekommen kann. Denn da weißt du ganz genau, was du deinem Hund geben kannst und die Portionen können direkt auf die Bedürfnisse abgestimmt werden.

Darf ich fragen, ob der Welpe aus einer richtigen Zucht stammt?
Ich kenne mich damit nicht aus, aber können Blasenprobleme auch genetisch/erblich bedingt sein?
Dann würde ich auf jeden Fall die Züchterin informieren und auch die Geschwister deines Welpen.
 
Ein "labrador-mischling" . Somit kann es kein wirklicher Züchter sein.
 
Dazu meine Frage: im Kaufvertrag steht, dass ich den Hund ohne Mängel bekommen habe. Wenn jetzt aber defintiv Mängel nachgewiesen werden, und die Züchterin sie nicht mitbekam- kann ich trotzdem quasi das Rückgaberecht wahrnehmen? (was der letzte Schritt wäre, den ich täte,aber ich würde es gern wissen!), und kann ich mir ansonsten Tierarztkosten erstatten lassen? Schließlich wird ja behandelt, was er bei ihr bekam.

Zudem hat der Hund eine Sehbeeinträchtigung von 15%.

Das gesetzliche Mängelrecht gilt natürlich auch dann, wenn Du unterschrieben haben solltest, dass der Welpe bei Übergabe/Gefahrübergang mängelfrei war.
Hast Du Glück und der Vermehrer ist einsichtig, wäre ein Rücktritt vom Kaufvertrag nicht das Problem.
Sieht der Vermehrer das aber anders - wovon nach der Lebenserfahrung auszugehen ist - musst Du beweisen, dass der Mangel bei Gefahrübergang (das war spätestens der Fall, als Du beim Vermehrer "Tschüss" gesagt hast) bereits vorhanden war.
Falls es sich überhaupt um einen Mangel im Sinne des § 434 BGB handelt, schliesslich können Tiere auch kurzfristig nach dem Erwerb mal erkranken, ohne dass dies gleich einen Mangel im juristischen Sinne darstellt.

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__434.html

Das wird schwierig und ggf. teuer.

Wie hat der TA die Sehbeeinträchtigung von 15% eigentlich festgestellt?
 
Hatte Dein Welpe auch Bakterien im Urin? Bei einem Infekt können sich nämlich auch Struvitkristalle bilden.
Womit wurde Dein Welpe bei der Züchterin gefüttert, was bekommt er bei euch zu fressen? Welche Marke?

Er hatte Struvitkristalle im Urin, ziemlich viele leider.
Der Welpe wurde bei der Züchterin total bescheuert gefüttert! Erstens viel zu viel - ich hole den Kleinen gerade auf ein normales Gewicht, zweitens völlig falsch. Select Gold Junior für Minis.. als ich darauf hinwies, dass das für kleine Rassen ist, meinte sie, ne, Welpen wären ja klein. :wuetend2:

Ich stelle jetzt, weil ich keinen aprupten Wechsel wollte, ganz langsam auf Josera um.

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Kein "richtiger" Züchter, ist ein Labrador/englische Bulldoggen Mischling, die Elterntiere leben bei der Familie und sind reinrassig.

Die Sehschwäche wurde festgestellt, indem er mit so einem Leuchtpparat in die Augen leuchtete...in den Pupillen waren dann braune Schattenformen.
Laut dem Arzt ist beides, sowohl die Blasensteine als die Sehkraft, genetisch bedingt und definitiv vor der Abholung schon gewesen.

In meinem Vertrag steht lediglich, dass der Hund keine Mängel habe. Nichts von Rückgaberecht oder detailliert. Die Züchter informiere ich sowieso, wollte aber erst mit ihnen sprechen, wenn ich zu 100% weiß, was ich vorhabe..lasse mir sonst immer so leichtsinnig reinreden.

Das mit den Teststreifen hab ich heute auch überlegt..also sie selbst zu holen. Der Arzt meinte ich soll dafür alle zwei Wochen in die Praxis..aber das kostet dann ja jedes Mal 15 Euro?!

Danke erstmal für die Antworten, mein Freund hat mich gerade auch aufgebaut und gemeint, das wird schon klappen.. bin jetzt nicht mehr ganz so fertig wie vorher, auch wenn Mula natürlich ständig eine wehleidige Extraportionknuddeln abbekam (er versteht Weinen aber noch nicht ganz und hält das für eine lustig fiepsige Spielaufforderung und schnappt dann nach meiner Nase).
 
Er hatte Struvitkristalle im Urin, ziemlich viele leider.
Der Welpe wurde bei der Züchterin total bescheuert gefüttert! Erstens viel zu viel - ich hole den Kleinen gerade auf ein normales Gewicht, zweitens völlig falsch. Select Gold Junior für Minis.. als ich darauf hinwies, dass das für kleine Rassen ist, meinte sie, ne, Welpen wären ja klein. :wuetend2:

Ich stelle jetzt, weil ich keinen aprupten Wechsel wollte, ganz langsam auf Josera um.


Dass Dein Welpe Struvitkristalle hat, habe ich gelesen, aber hatte er auch Bakterien im Urin?
Ist Dein Welpe denn wirklich übergewichtig?

Ich würde KEIN Select Gold und auch KEIN Josera füttern.
Beide Sorten enthalten viel Mais, was wieder Struvitkristalle fördern kann.

Und vor allem würde ich KEIN Trockenfutter geben!!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also zuallererst wünsche ich deinem Welpen nur das Beste und drücke dir die Daumen, daß es ihm bald besser geht.

Wie du ihm helfen kannst, dann wweiß ich auch nicht, ich bin kein Tierarzt. Aber wenn ich höre, du sollst mit Spezialfutter füttern und das kannst du nur über den Tierarzt beziehen, dann schrillen bei mir alle Alarmglocken.

So, was würde ich jetzt tun?

Schnellstens zu einem zweiten Arzt, noch eine Meinung einholen. Die Kosten wären im Moment erstmal zweitrangig.


Und dann noch eine kleine Bitte:

Diese Frau ist keine Züchterin, sondern hat wahllos Welpen in die Welt gesetzt. Das hat mit Zucht nichts, aber auch gar nichts zu tun! Nenn sie Produzentin oder irgendwas anderes, aber nenn sie nicht Züchterin. Damit tust du denen, die wirklich mit Umsicht und Bedacht züchten, Unrecht...


Weinen kann und wird dein Hund nicht verstehen, auch wenn du es dir noch so wünschst. Es ist ein HUND, kein menschliches Wesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
O.K., das mit dem Mischling hatte ich überlesen.

Dann gebe ich sunshine und Dieter Recht.
Das ist kein Züchter, sondern ein Vermehrer. Vor allem, weil es schon der 2. Wurf ist!!
Ich hoffe nur, dass die der Hündin wenigstens eine Pause gegönnt hatten, bevor sie wieder Welpen bekam.

Das Kind ist zwar schon in den Brunnen gefallen, aber vielleicht einfach mal als Tipp für das nächste Mal:
Von Privat sollte man nur einen Welpen nehmen, wenn es nachweislich wirklich ein Unfall war.
Alles Andere ist Unterstützung eines Vermehrers. Wenn man Pech hat hilft man mit dem Kauf eines welpen fleissig dabei, eine Mutterhündin zu quälen. Denn je mehr Menschen Welpen nehmen, desto größer der Umsatz und desto schneler wird die arme Hündin wieder gedeckt, womöglich sogar bei jeder Läufigkeit und als Gebärmaschine missbraucht.
Gesundheitlich untersucht sind die Elterntiere ja meist gar nicht. Die Augenerkrankung deines Welpen kann Zufall, aber auch eine Erbkrankheit sein, durch kranke Gene entstanden.

Ich denke, wenn man einen Mischling möchte oder ein Züchter einfach zu teuer ist, sollte man sich im Tierschutz umschauen. Unsere Tierheime haben viele Hunde, die ein Zuhause suchen.
 
ich versteh jetzt nicht genau was du möchtest.
Einen Rat über die vertraglichen Abläufe und evtl. Rückgabe oder einen Rat bezüglich der Behandlung deines Welpen?

Über das Erste seh ich jetzt mal drüber und hoffe, das du deinen Kleinen behalten möchtest.

Wie schon geraten würde ich sofort den Arzt wechseln. Der Verkauf von teurem "Spezialfutter" ist für mich ein absolutes Ausschlusskriterium für einen TA. Der Hund ist erst 8 Wochen alt und da kann sich im Laufe der Entwicklung noch so viel verwachsen, das ich es nicht als verhältnismässig ansehe mit Panik an den Gesundheitszustand zu gehen. Auch die angebliche Sehschwäche find ich daneben. Wie will dein TA 15% feststellen können? Da musst du schon zu einem Spezialisten gehen, nur wofür?

Das Verhalten draußen ist für deinen Welpen noch normal. Er ist erst kurz bei dir und hat einfach Angst seine sichere Höhle zu verlassen. Da musst du Verständnis haben und ihn langsam heran führen.

Fahr deine Gefühle mal runter und denk positiv. Eine Blasenentzündung ist kein Todesurteil. Bei einem guten TA ist die leicht in den Griff zu kriegen.

Und über die Futterfrage würde ich dir empfehlen, dich mal richtig schlau zu machen. Aber da kann auch ein guter TA helfen und dir zur Seite stehen.
 



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