Agility – nur für sozialverträgliche Hunde?

Mein Hund ist leider nicht sozialverträglich. Ich muss sie an jeden einzelnen Hund gewöhnen bis sie diese ignoriert, hin und wieder sogar richtig lieben lernt.
In der Hundeschule machen wir kleine Übungen. Unsere Leiterin hatte mit ihren inzwischen verstorbenen Hund Agility ausgeübt und sogar Preise gewonnen. Sie liebt es richtig wenn mein Hund an der Reihe ist, dass sie obwohl sie so klein (40cm) ist bis zu 1,3m hoch springen kann und immer voller Begeisterung ist.
Zuhause habe ich mir inzwischen einen kleinen Parcours angeschafft und versuche immer wieder was Neues.
Wir haben leider nur einen Agility Verein in meiner Nähe und dieser schreibt: „Voraussetzung ist ein guter Grundgehorsam der Hunde sowie Sozialverträglichkeit.“
Ich habe auch andere Vereine gesucht (auch welche, die am anderen Ende Deutschlands sind) und habe festgestellt, dass dies für alle Vereine in etwa zählt.

Kann ich nun nicht teilnehmen, weil man Hund nicht sozialverträglich ist?
 
Hallo,

meine Hündin ist auch nicht sozialverträglich und dennoch starte ich bei Turnieren -allerdings nicht Agility.

Wenn Sozialverträglichkeit so vehement gefordert wird, gehe ich davon aus, dass da auch Hunde dabei sind, die wohl nicht so in der Kontrolle des Hundeführers stehen und dann wohl zu den anderen Hunden laufen. So etwas ist für mich ein absolutes No-Go - ich hasse es, wenn andere Hunde mein Training stören ...

lg
Birgit
 
Sorry, mal aus einer anderen Sicht!

Einer meiner Hunde wurde bei Agilitytraining völlig grundlos, von einem unverträglichen Staffmix, angefallen!
Mein Hund wurde 20m, auf dem Rücken liegend, schüttelnd mitgeschleift. Hätte der unverträgliche Hund meinen Hund direkt an der Kehle gepackt, wäre mein Hund heute nicht mehr!
Der Beißer ließ nur los, weil die Besitzerin des Mixes das Sprühhhalsband, das der Hund trug, auslöste und auch nur so los ließ. Bis dato wußte keiner, der Teilnehmer, das der Hund schon öffter auffällig war.

Sorry, ich hab für solche unverträglichen Hunde seit dem, absolut kein Verständnis mehr. Nur mit Maulkorb würde ich so einen Hund ein OK geben!

Mal abgesehen vom körperlichen Schaden, hat mein Hund seit dem extrem viel Angst, wenn ein Hund beim Training bellt oder auch auf diesem Platz ihm zu nahe kommt. Sie kann dort kaum noch entspannt und völlig freudig mitarbeiten!
Auch außerhalb des Trainings hat dieser Hund, nun vor Hunden die diesem Typ Hund ähneln, sehr große Sorge.
Ich kann nur hoffen, das die Zeit diese Wunde wieder heilen wird!

Dieser Staffmix wurde anschließend zum Glück für alle, vom Agi-Training ausgeschlossen.

Meinem Hund bring dies leider nicht mehr so viel!
 
Deshalb ja auch der Gehorsam - nur auf den wird bei vielen Agi-Leuten (sorry, aber das ist leider so) viel zu wenig wert gelegt.

Meiner Hündin ist das sowas von egal, welche Hunde dort herumrennen, so lange niemand sie belästigt - und davon gehe ich einmal aus. Haben andere Hundehalter ihre Hunde nicht unter Kontrolle und werden diese Hunde dann von meiner Hündin gebissen (die ja in meinem Einflussbereich bleibt), dann sollten diese Leute am Gehorsam ihres Hundes arbeiten.

Wie ist es geschehen, dass deine Hündin gebissen wurde?
 
Hallo Barbara.
Ich verstehe deine Sicht der Situation und freue mich, dass du deinen Standpunkt kund gemacht hast.
Ich kann mich sogar in deine Situation hineinversetzen, da mein unverträglicher Hund mehrmals im Jahr unverschuelt gebissen wird. Einmal sogar war fast die Kehle dran. Bis jetzt hat mein Hund nur einmal aus Notwehr Fell ausgerissen.

Mit Kiara, meiner Hündin, gehe ich zur Hundeschule und würde dies auch weiter tun. Das Problem ist, dass mein Hund Angstaggression am Tage legt. Wenn sie beispielsweise auf der Hundwiese ist, verkriecht sie sich vor lauter Panik. Agressiv ist sie nur an der Leine, da sie keine Fluchtmöglichkeiten hat.
Ohne Leine schreit sie immer auf, wenn ein Hund kommt und flüchtet.

In der Hundeschule habe ich gelernt Kiara zu führen und ihre Körpersprache zu verstehen. Zudem gehorcht sie sehr gut.
 
Ich trainiere auch sehr häufig Agility, für mich ist das eine Lebensart...
"Bis zu 1,3 meter hoch springen kann"
weist du, über sowas könnte ich mich richtig aufregen. Beim Agility müsste dein Hund auf einem Turnier höhstens 44 cm überspringen, und keine 130 cm.
Weißt du, was du deinem Hund antust?
Ich liebe Agility, aber auch nur, wenn er richtig ausgeführt wurde!
Ich weis ja nicht, wie alt dein Hund ist, aber wenn du ihn 1,3 m springen lässt, leiden die Knochen unnötig darunter, und das kann schlimme flogen im hohen alter haben, wenn er überhaupt dieses "hohe alter" erreicht, bei dieser Höhe.
Wenn du so hoch springst, hast du sicherlich schon alles erledigt, mit dem TA? (ggf.)
Wurde dein Hund geröngt?
Wurde die Hüfte untersucht?
Wurden die Atemwege untersucht?
Wurde er auf HD untersucht?
Oder auf Plus ED?
Hast du die Muskeln schon aufgebaut, und wenn ja, wie?
warst du bei einem Kiropraktiker?
Was ist mit dem Herz oder Patella?
Wenn du das alles gemacht hast, kannst du so hoch springen. Du machst mir aber nicht den anschein, das du das gemacht hast. DU weist nicht, was du deinem Hund da antust, und du kennst die folgen und schäden nicht.
Sicher gibt es Hunde, die so hoch springen, ich habe da auch nichts gegen, aber die sind gründlich untersucht worden, und sind von der rasse aus dafür geeignet.
Man, was ihr aus Agility macht, ich kann mich so darüber aufregen!
:traurig8::wut::wut:
 
@ Schlumpfine: Ich finde, man kann's auch übertreiben.... Röntgen und HD-/ED-Untersuchung ist in der Regel das gleiche, wegen was sollte ich denn sonst röntgen, wenn ich Agility machen will? Zum Thema Kondition, die baut der Hund auch im Training auf, nebenbei Fahrrad fahren etc. ist aber durchaus in Ordnung. Ich meine, ich fange ja im Training nicht gleich mit einem ganzen Parcours an und auch nicht auf voller Höhe.
Warum muss ich die Atemwege untersuchen, wenn der Hund unter Belastung keinerlei Probleme zeigt und auch nicht kurznasig ist (bei Kurznasen sieht das natürlich etwas anders aus)? Was soll Sie beim Chiropraktiker? Und Herzgeschichten, die können auch durchaus später auftreten. Oder kontrollierst du das Herz deines Hundes alle paar Monate komplett (also nicht nur durch abhören)?

Das Folgeschäden auftreten können, ist logisch, natürlich, die Hüfte (also HD) und die Ellenbogen (ED) würde ich auch kontrollieren lassen. 1,30 m Höhe ist absoluter Blödsinn, das können viele Hunde, würde meiner sicherlich auch schaffen, aber wozu?

Was ich aber viel schlimmer finde, sind die Leute, die bei ihrem Hund zwar alles gecheckt haben und fleißig Agility machen und der Hund viel zu fett ist...

Agility soll immer noch Spaß machen und ich finde es ein wenig daneben, die Leute so anzumachen. Ich bin immer froh, wenn sie überhaupt etwas mit ihrem Hund machen, auch wenn dann natürlich angeraten wird, die Gelenke zu überprüfen. Vergiß aber bitte nicht, dass nicht jeder seinen Hund auf Turnierniveau führen möchte, sondern einfach mit seinem Hund arbeiten möchte.

LG

Kathrin
 
Aber mal zurück zum Thema... :zwinkern2:

Wir haben auch 2 Rüden im Training, die nicht ganz ohne sind, die beiden stehen aber so im Gehorsam, dass sie sich problemlos aus sämtlichen Situationen abrufen lassen. Außerdem sehen wir eben zu, dass die beiden eben nicht in der gleichen Gruppe trainieren. Wir trainieren aber sowieso in mehreren kleinen Gruppen, je nach Trainingsstand und Sozialverträglichkeit.

Was ich bei Barbaras Geschichte so daneben finde, ist einfach, dass die Besitzerin nicht Bescheid gesagt hat, dass der Hund nicht sozialverträglich ist. Wenn die anderen Mittrainierenden davon in Kenntnis gesetzt worden sind, find' ich das nicht ganz so tragisch, einen nicht unbedingt sozial verträglichen Hund dabei zu haben. Wie gesagt, alles eine Frage der Gruppeneinteilung.
Außerdem find' ich Agility nicht unbedingt UNgeeignet, um Sozialverträglichkeit zu trainieren.

Wichtig ist halt eben, dass der Hund extrem gut im Gehorsam steht und sich jederzeit abrufen lässt.

LG

Kathrin
 
bei 45 cm hoch springen wäre ja alles kein Problem. Aber 130 cm ist was anderes, das belastet eben die Knochen, da sollte dann auch alles überprüft werden. und für einen nicht mal 40 cm kleinen Hund ist 130 cm hoch etwas mehr, als vl bei deinem...
aber ich denke 130 cm hat nichts mit agility zu tun, sondern eher mit hochspringen. Im agility braucht der hund nur 45 cm springen, aber wozu 130 cm?
 
Hallo Schlumpfine
Ich habe mich falsch ausgedrückt.
Trainineren tu ich mit maximal 50cm (gut, ich sehe gerade, dass es 6cm über Tunierhöhe ist). Ich bin über die Folgeschäden schon längst aufgeklärt. Kiara ist nur einmal über den Zaun meiner Tante gesprungen und dieser ist 1,3m groß. Ich erinnere mich noch an den Schock als sie drüber sprang. Für eine Bratwurst tut sie alles.

Ich werde die Höhe nun auf maximal 44cm droseln.
Zu den Untersuchungen: Herz ist heile, Luftwege frei. Geröngt haben wir sie bisher noch nie.

Die Muskeln bauen wir mit Fahrrad fahren und schwimmen auf.
 
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