Border Collie ./. Deutsch-Drahthaar

Hm, ich hatte ja nun schon wirklich viele Rassen in der Hand, ein paar weniger zum selbst erziehen, aber gut.
Und ich hatte auch schon mehrfache Pitti-Erfahrung - auch das somit nichts Neues.

Dennoch war ich gerade die letzte Zeit vor Loomie ein wenig Husky-Collie verwöhnt. Klar, auch da war nicht immer alles nur einfach & gerade die Huskies hatten die ein oder andere Baustelle, aber im Großen und Ganzen lief das alles gemütlich.

Nun sitzt hier ein "ich geh mit dem Kopf voran durch 5 Stahlbetonwände und taub bin ich auch noch" Hündchen mitten im besten Alter. Und ich würde lügen, würde ich sagen, ich könnt sie nicht manchmal auch verwursten. :denken3:

Als ich mich dann mal spaßeshalber bei Chaosbande beschwerte, was für ein Mistvieh sie mir da mitgegeben hatte, wurde ich laut ausgelacht und mit einem Satz von meiner Jammerei befreit.

"Du wusstest aber schon vorher WAS du dir da ins Haus geholt hast, oder!?"

Ja ich wusste es vorher und letztendlich wollte/will ich das ja auch. Es ist nicht so, dass mich irgendwas an dem Verhalten überrascht. Nur manchmal ist es eben auch anstrengend :denken24:

Ich kann mir aber vorstellen, dass ein Rassewechsel nach so langer Zeit, in der man immer dieselbe Rasse führte, schon schwer ist. Man wird sich teilweise massiv umstellen müssen und das ist nicht immer nur einfach. Aber auch da sollte man sich bewusst machen, dass man das ja auch wollte. Sonst hätte man es nicht getan. :denken24:
 
Heute war ein alter Bekannter meines Alters bei mir im Büro. Kollege und Hobby-Schäfer seit Jahrzehnten. Der hat(te) mit seiner Frau auf seinem Resthof sowas 100 Schafe und 2 Border. Die Hunde werden richtig als Arbeitshunde eingesetzt und er ist ein profunder Kenner dieser Rasse, hat auch alle Jahre mal einen Wurf Welpen aufgezogen und ausschliesslich in der Schäfer-Szene verkauft. So wie seine Hunde seit vielen vielen Jahren nur aus eben dieser Szene stammen.

Da hat sich irgendwie am VDH bzw. Border-Zuchtverein vorbei eine kleine aber feine reine Gebrauchslinie gehalten, deren einziges Kriterium Gesundheit und Arbeitsfähigkeit ist. Aussenstehende kriegen diese Tiere erst garnicht.

Wie dem auch sei, im Frühjahr 2014 musste er seine alte Hündin mit 15 Jahren gehen lassen, hat seine Herde um die Hälfte verkleinert, sich aus der Schäferei ziemlich zurückgezogen und die restlichen ca. 50 Tiere macht nun seine Frau mit dem 1 Border alleine.

Das war schon länger geplant, er wollte mal "was anderes" machen und legte im Jahre 2013 zu diesem Zwecke die Jägerprüfung ab und hat/wollte eben bis zum Tod seiner Hündin mit der Schäferei weitermachen und dann "umsteigen".

Er erwarb dann Anfang 2014 einen Deutsch-Drahthaar-Welpen um den als Jagdbegleiter auszubilden und zu führen.

Das lief auch ganz gut und nun ist der Rüde 13 Monate und erwachsen.

Ein erwachsener Deutsch-Drahthaar ist hart, selbstbewusst und mit einer gewissen Sturheit gesegnet.
Und er kommt mit dem nicht mehr zurecht.
Er hat ihn wie einen Border ausgebildet - klar, nach so vielen Jahren -, auf Kooperation und Führerbezogenheit gesetzt und war in der Welpen- und Junghundzeit auch nicht enttäuscht, alles lief gut.

Er sagte: "Hab ich der Hündin mal ein kurzes, scharfes "Eey" gesagt, fielen der alle Sünden ein, so wie allen Bordern vor ihr. Und sie "lief" wieder.
Der Drahthaar wackelt nicht mal mit den Ohren und pinkelt mir höchstens auf die Stiefel."

"Hatte ich mit den Bordern nie Schwierigkeiten beim Freilauf, ist der Drahthaar nach 20 Sekunden am Horizont und kommt erst dann wieder, wenn er müde ist. Also nicht vor 4 Stunden."

Er sagte: "Verdammte Schei....., ich hab mein Leben lang Arbeitshunde, selbst ausgebildet, kann doch nicht sein, dass ich da wie ein Dödel stehe und....."

Ich sagte: "Doch, ist so. Ich weiss, wie Schäferhunde ticken und Dackel. Ich weiss aber nicht, wie Border ticken. Ich mach dir aus fast jedem versauten Schäferhund mindestens einen halbwegs angenehmen Begleiter und aus fast jedem größenwahnsinnigen Dackel ebenso.
Aber ich würde nie einen Border "anfassen"."

"Du - mein lieber Roland - brauchst Hilfe. Von einem erfahrenen Jagdhundeausbilder, der wird über dein Problem allenfalls lächeln."

Er sagte: "Nie nicht, hab ich nicht nötig, kann ich selbst, irgendwie........."

Nach einer halben Stunde hatte ich seinen Testosteronspiegel wieder gesenkt und er war bereit, einen Ratschlag anzunehmen.
Ich war heute bei Klaus hier auf dem Dorf, das ist der mit dem katzenliebenden Deutsch-Kurzhaar Ilko.

"Joo" sagt Klaus auf norddeutsch, "mook wie, kriech wie hin, is doch man blos Tüddelkrom".

Nächste Woche geht das gemeinsame Training los.

Langer Rede - kurzer Sinn:

Was habt Ihr für Erfahrungen mit/beim Rassewechsel?

Da ich immer nur Mischlinge hatte, kann ich zu Rassewechsel in dem Sinne nix sagen. Aber natürlich war der Dackel-Terrier-Pudel-Mix wesentlich "härter" im Nehmen (in jeder Hinsicht) als mein sensibler Grieche. Die Kleine (Border x Pudel) ist willig und schlau, also wieder anders. Man muss halt versuchen, sich auf die Eigenheiten der Rasse/Mischung einzustellen.
Ein DD ist allerdings ein spezielles Kaliber und mit einem Border nicht zu vergleichen. Ein Bekannter aus dem Hundeverein hatte seit Jahrzehnten Deutsche Doggen - alle super lieb und gut erzogen. Dann hat er sich den Kindheitstraum erfüllt, und einen DD als Zweithund zu der Dogge geholt. Ich habe noch nie einen eigentlich wirklich hundeerfahrenen Menschen gesehen, der so überfordert mit einen Hund war war der Kollege aus dem Hundeverein. Deutsch Drahthaar sind tolle Hunde, gefallen wir ausnehmend gut. Aber es hat schon seinen Grund, warum sie nur an Jäger abgegeben werden sollten bzw. eine spezielle Ausbildung brauchen.
 
Als ich mich dann mal spaßeshalber bei Chaosbande beschwerte, was für ein Mistvieh sie mir da mitgegeben hatte, wurde ich laut ausgelacht und mit einem Satz von meiner Jammerei befreit.

"Du wusstest aber schon vorher WAS du dir da ins Haus geholt hast, oder!?"

Ja ich wusste es vorher und letztendlich wollte/will ich das ja auch. Es ist nicht so, dass mich irgendwas an dem Verhalten überrascht. Nur manchmal ist es eben auch anstrengend :denken24:

Ich kann mir aber vorstellen, dass ein Rassewechsel nach so langer Zeit, in der man immer dieselbe Rasse führte, schon schwer ist. Man wird sich teilweise massiv umstellen müssen und das ist nicht immer nur einfach. Aber auch da sollte man sich bewusst machen, dass man das ja auch wollte. Sonst hätte man es nicht getan. :denken24:
Das könnten A-Tuin und ich sein, wegen Tiffany.:happy2:

Den letzte Absatz kann ich auch so unterstreichen.:zustimmung:

Vor vielen Jahren hab ich mich mal mit einer Jägerin mit DD unterhalten, sie hatten vorher immer Deutsch Langhaar und dann kam die Deutsch Drahthaarhündin. Die Dame hatte echt zu kämpfen mit dem Hund weil der so ignorant war, bin gespannt wie es hier weiter geht:jawoll:!
 
Aber auch da sollte man sich bewusst machen, dass man das ja auch wollte. Sonst hätte man es nicht getan. :denken24:

Na ja....mir wurde der Boxer aufs Auge gedrückt, weil ich zu meinem Mann gezogen bin, und da waren die Boxer schon da. Ich wurde sozusagen zwangsverliebt in die Rasse. :happy33:

Wenn ich heute nochmals die Rasse wechseln wollte, würde ich mich vorher genauestens informieren über die Wesenseigenschaften, und mir einige Hunde der Rasse erstmal genauer ansehen, ob das wirklich was für mich ist.

Übrigens würde ich heute auch keinen Schäfer mehr haben wollen. Mir gefällt gerade der eigene Kopf, den der Boxer hat, sehr gut. Es macht Spaß, ihn davon zu überzeugen, dass es Spaß macht, sich mit mir gemeinsam was zu erarbeiten. :happy33:
 
Ich wurde mit den Huskies auch zwangsbeglückt - es sind Martins Hunde. Selbst wäre ich nie auf die Idee gekommen mir einen Husky zu holen & auch ich wurde eines Besseren belehrt :happy33:. Aber zumindest der Mann hat sich mal aktiv für die Rasse entschieden :zwinkern2:
 



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