Also ich brauche "Ablegen" fast täglich. Heute z. B., damit Rika mir nicht in die Glasscherbben am Container folgt. Platz ist für mich eines der nützlichsten Kommandos. Aber auf ihre Decke schicke ich sie nur "zum Spaß" - für die Praxis gebraucht habe ich das in 4 Jahren kein einziges Mal. Und Ruhen lernen musste Rika auch nie.
Da verwendete ich das Stopsignal. Stop heißt anhalten und mich kontakten (im Vergleich "Langsam" heißt Tempo drosseln, physisch und psychisch, und Kontakt mit der Umwelt aufnehmen gerne auch mit mir aber kannst auch selber schauen/nachdenken.)
Beispiel wir liefen und von hinten kommt ein Fahrrad. Wir sind am Rand und die Person kommt problemlos vorbei. Dann hab ich nichts gesagt wenn ich festgestellt hatte das Luke es bereits bemerkt hat. Langsamer hab ich dann gesagt wenn ich das Gefühl hatte Luke hat es noch nicht bewusst wahr genommen und Stop hab ich gesagt wenn Luke just in dem Moment beispielweise die Seite wechseln wollte.
Wir hatten zwar auch eine Art Platzsignal das war aber eher so ein "Wir bleiben jetzt kurz hier und du kannst dich nur eingeschränkt bzw. gar nicht bewegen. Sitz, lieg oder steh wie du willst aber stör nicht/sei nicht im Weg.
Und naja so ein richtiges Kommando war es nicht. Das wurde schon fast wortwörtlich so kommuniziert.
Eddi kann sich im zu Hause frei bewegen und auch dort sein Spielzeug kauen wo er will.das wollte ich nochmal erwähnen dennoch sind wir schon am trainieren um in Zukunft Problemen gerade mit Kindern aus dem Weg zu gehen damit er das in Zukunft auf seinem Platz macht.
Ich persönlich würde das anders aufteilen.
Es gibt Platz für ihn wo er hingehen kann wenn er will (diverse Decken, ne offene Box)
Es gibt Platz für die Kinder wo er nicht hin soll (deren Betten, Spielzimmer, auf die Tische)
Und es gibt Gemeinschaftsplätze. Das ist alles andere und die stehen allen offen und da darf sich jeder, jederzeit frei bewegen und tun und lassen was er will solange er mit dem Verhalten nicht andere stört, belästigt oder sie einschränkt.
In der Türe liegend find ich bei Kindern jetzt nicht ganz so toll aber theoretisch müsste er dann eben auch akzeptieren das diese über ihn drüber steigen.
Luke als beispiel hatte x Rückzugsmöglichkeiten. Er durfte bei mir, meinem Dad und einer Schwester ins Bett, hatte bei mir seine offene Box, einen Teppich und später eine Kudde, im Wohnzimmer eine Decke, später die Kudde oder sogar noch das Sofa.
Sein Lieblingsplatz war mitten im Flur. Besonders wenn viel Trubel war. Da hat er sich mitten reingelegt und nicht selten ist er da einfach eingeschlafen während alle über ihn drüber gestiegen sind oder schauen mussten ihm nicht auf Rute, Pfote oder die Ohren zu treten.
Dasselbe würd ich auch auf Arbeit machen. Es gibt Bereiche wo er sich bewegen darf (Mitarbeiterbereiche) und solche wo nicht (Kundenbereiche).
Die erste Bürohündin durfte überall hin. Büro, Lager, Hof. Dauerhaft. Sie ist selbstständig ins Lager sobald auf dem Hof rangiert wurde und ins Büro wenn im Lager viel Betrieb war. Die zweite durfte nur im Lager frei laufen (und hielt sich dann freiwillig primär im kleinen Lager auf) aber sie durfte nicht ins Büro und nicht durchgängig auf den Hof. Sie war da etwas weniger selbstständig bzw. eben etwas sturer was die Thematik im Weg stehen/liegen betraf.
Zudem hatte sie einen Wachtrieb und gleichzeitig ist sie zu Leuten hin zum Kontakten. Wäre der ersten Hündin nie eingefallen.
doch diese Tage stellen nicht die ganze Basis auf den Kopf die man sich erarbeitet hat oder? Das war meine Angst
Das kommt jetzt drauf an was du als Basis definierst.
Wenn du als Basis definierst das der Hund wie auf Schienen läuft und du ihn nur bös anschauen brauchst und er weiß wo sein Platz ist wirst du fast sicher enttäuscht werden. Wenn deine Basis darauf aufbaut das dir dein Hund vertraut und du ihm deshalb vertrauen kannst, selbst wenn er mal Bockmist macht und selbst wenn du mal daneben langst, dann eher nicht.
ich werde in ein paar Monaten einen unmöglichen rüpel an der Seite haben der mich und mein ganzes sein in frage stellt wenn er in die Pubertät kommt, das wird mir nämlich derzeit vermittelt und macht mir sorgen.
Ja und Nein.
Ich find sehr viele übertreiben es maßlos mit der Pubertät (übrigens auch bei Menschen).
Das ganze älter werden und reifen ist ja kein Lichtschalter der an- und ausgeknipst wird. Das sind Prozesse. Und ja manchmal denkst du vielleicht jemand hätte über Nacht den Hund getauscht nur um 5min später das Gegenteil zu glauben.
Gerade deshalb würd ich jetzt in schöne Erinnerungen sowie in Beziehung, Bindung, Wertschätzung und Vertrauen investieren und nicht in Beschränkungen, Einschränkungen und Verboten.
Die schönen Erinnerungen sind wichtig um die blöden Momente zu überbrücken.
Der Rest (Bindung, Beziehung, Wertschätzung, Vertrauen) ist die Basis auf die es wirklich ankommen wird.
Wenn du deine Hand für deinen Hund ins Feuer oder deinem Hund ins Maul legen kannst ist das mehr Wert als wie ob er seinen Stick auf seiner Decke frisst oder nicht.