Hierdurch wurde ich unruhig. Merkt der Hund natürlich auch. Eigentlich hätte ich die Sache da schon abbrechen wollen, aber es wird einem gesagt, er müsse da durch. Das war definitiv mein Fehler.
Ganz falsch ist das allerdings nicht. Wie es einer meiner Vorschreiber geschrieben. Manchmal muss der Hund da durch und es ist aber auch deine/eure Aufgabe das genauso zu signalisieren. Eine eigene Unruhe, Unsicherheiten das geht dann komplett gar nicht. Das ist dann aber ebenfalls nicht der Fehler vom Hund und er muss da auch gar nichts lernen das müsst ihr.
Dazu nochmal kurz zu Luke.
Ich habe mit Blut kein Problem. Wie gesagt die OP fand in meinem Beisein statt und die Ärztin hat mir da vieles gezeigt (die Wunde war sehr tief u.a. zeigte sie mir also den Knochen). Auch mit Spritzen setzen usw. hab ich kein Thema. Aber ich hab ein gravierendes Problem bei der Thematik Blut abnehmen. Allein darüber zu schreiben krieg ich schwitzige Hände. Blöd nur aufgrund seiner Epilepsie musste Luke regelmäßig Blut abgenommen werden und wie gesagt ICH hab ihn gehalten und niemand sonst.
Es war mit Sicherheit nicht so das Luke nicht bemerkt hätte das ich mich extrem unwohl fühle. Aber er hat ebenso sicherlich bemerkt das ich in einer "Da beißen wir beide jetzt die Zähne zusammen und ziehen das durch"-Situation war.
Niemand hat keine Schwächen und Hunde sind Weltmeister darin uns zu lesen also lesen sie auch unsere Schwächen. Wichtig ist nur zu zeigen das man diese überwindet.
Deshalb kann ich mich dieser Aussage
Zwangsmaßnahmen wie beim Hundefriseur sind auch nicht geeignet,
das Vertrauen, so wie eine positive Verbindung zu diesem Hund aufzubauen.
auch nicht anschließen.
Gerade durch das gemeinsame überwinden von Krisensituationen (auch beidseitigen) werden die stärksten Bindungen und das massivste Vertrauen aufgebaut.
Aber wie Hermann ebenfalls schreibt. Dazu gehört auch die Intuition wie weit man gehen kann.
Das mein Freund etwas gemacht hat ist mir klar. Nur frage ich mich, warum zeigt er nicht durch Knurren an, dass er es nicht möchte sondern schnappt zeitgleich zu.
Nun abschnappen ist wie das knurren ja auch nur eine mehr oder weniger "harmlose" Vorwarnung.
Zumal fraglich ist ob der Hund vorher wirklich gar keine anderen Warnzeichen gegeben hat. Eher gehe ich davon aus das sie übersehen wurden.
Und das ist auch der Grund warum Alfred mit dem Forenreflex unrecht hat. Wir lesen nur was ihr uns beschreibt. Das heißt bei weitem aber nicht das es alles ist was in der Situation passiert. Und da ihr es offensichtlich nicht seht, braucht ihr jemanden der es euch zeigt.
Das ist ein kleiner Denkfehler. Es wäre sowieso besser gewesen, wenn bei den ersten Besuchen beim Frisör außer was schönes gar nichts weiter passiert. Also der erste Besuch sollte nicht gleich das volle Pflegeprogram sein, sondern ein kennenlernen. Wie beim Tierarzt auch, da macht es auch sinn, nicht erst hin zu gehen, wenn etwas ist, sondern schon vorher mal, ein paar Kekse abholen, spielen, streicheln, wieder gehen. Ähnlich beim Frisör auch.
Bei unseren ersten 3 Tierarztbesuchen mit Luke wurde er nur ein einziges Mal behandelt. 2x wurde er nur durchgewuschelt und mit Leckerlies vollgestopft. Die Praxis fand das nämlich absolut großartig weil sonst die Welpen nur kommen für ne Spritze und dann schon panisch sind und nichts positives mehr passieren kann. Selbst wenn Luke später wusste, das wird ne richtig miese Behandlung ist er immer freudig schwanzwedelnd in die Praxis marschiert, hat sich seine Leckerlies und seine Streicheleinheiten kassiert und dann halt den Rest über sich ergehen lassen.