Gebe ich ihm zu viele Freiheiten?

Erster Hund
Arek 7J.
Hallo,

im Moment läuft alles super mit unserem Kleinen, wir haben keine ernsten Probleme.
Ein Gespräch vorhin mit einer Bekannten über Hundehaltung, hat bei mir eine Frage aufgeworfen.

Ich bin eigentlich der Meinung, dass man dem Hund schon so viele Freiheiten wir irgend möglich geben sollte.
Denn wir bestimmen ja fast alles im Hundeleben (Was und wie viel er frisst, wann er frisst, wann und wohin er raus darf, wie lange, was gespielt wird, was gekaut wird ...)
Ich denke ich habe im Moment eine ganz gute Bindung zu dem Kleinen und würde gerne so weiter machen wie bisher - so lange es keine Probleme gibt.

Es geht zum Beispiel um folgende Dinge:
- Wenn er am Esstisch ruhig gelegen hat, nicht gebettelt - bekommt er mal meine letzte Nudel oder die letzte Kartoffel (Ich hatte mir eigentlich vorgenommen da 100% konsequent zu sein - aber so lange er nicht anfängt zu betteln oder zu fiepen, ist es doch in Ordnung - und wenn das passiert, kann ich ja immer noch 100% konsequent sein)

- wenn er an der Leine ist läuft er oft von links nach rechts und umgekehrt - wenn uns Leute entgegen kommen und die Leine quasi über den gesamten Weg reicht, gehe ich auf seine Seite - ich mags nicht ihn zu mir zu ziehen - mach ich eigentlich nur wenns notwendig ist)
- beim normalen Gassi-gehen ziehe ich auch nicht wenn er schnüffelt - sehe ich doch recht oft bei Hundehaltern - sondern warte bis er fertig ist und wieder voran geht

- er durfte von Anfang an nicht ins Bett, hat er gut akzeptiert.
Nun hat er seit gestern ne Halskrause und bekommt Antibiotika - ich denke so gut gehts ihm nicht und mit der Halskrause kommt er nicht wirklich klar - stand lange bedröppelt im Raum und wusste nicht wohin.
Trotz 3 verschiedener Hundebetten legt er sich lieber auf den Boden
- da kam er gestern ins Bett gehopst und hat sich ganz dicht angekuschelt - da konnt ich ihn nicht mehr "rauswerfen"
Wenn die Halskrause dann wieder ab ist, werden wir wieder "Nein" sagen - ich denke auch das akzeptiert er dann nach 2 - 3 Versuchen wieder so wie zu Anfang.


Nun meinte heute meine Bekannte zu mir, "er hat zu viele Freiheiten, irgendwann wird er denken dass er alles bestimmen darf und nicht mehr hören"
Wobei er im Moment recht gut hört (Nein klappt eigentlich immer - wird auch gut akzeptiert - und Ansprechbarkeit zu 80-90%, Er macht ohne Probleme Sitz dass ich ihn wieder an die Leine nehmen kann usw.)

Aber im Moment machen wir auch noch sehr viel über Futter/Leckerchen - weniger als am Anfang, aber noch immer recht viel.

Ich hab hier im Forum den Artikel zum "Dominanzverhalten" gelesen und fand den sehr plausibel.
(Dass Hunde in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Halter leben - ähnlich wie Kind zu Eltern -
und so lange wir die Bedürfnisse des Hundes erfüllen, wird er in der Regel nicht den höheren Rang des Halters in Frage stellen)

Könnte es aber sein, dass der Klene wirklich irgendwann gar nicht mehr hört oder gar versucht mit Krawall seinen Willen durch zu setzen?
(Wobei dass ja, im Vergleich zu den ganzen Vorschriften die wir den Hunden machen, eigentlich auch nicht so viele Freiheiten sind oder?)

Sollte ich jetzt irgendwas ändern damit es gar nicht erst so weit kommt?

Sorry für den ganzen Text mal wieder -.-
 
Grundsätzlich denke ich, was dich erstmal nicht stört ist ok.
Was ich ungünstig finde ist ihm mal etwas zu gestatten und dann eventuell wieder zu verbieten, das klingt etwas unentschlossen und kann für einen Hund eventuell verwirrend sein:).
 
Was du deinem Hund erlaubst, bzw. was dir wichtig ist und was nicht musst ganz alleine du bestimmen.
Du hast es sozusagen in der Hand.
Was den einen stört, ist dem anderen total egal.
Meine "Mitgassigeherin" :happy33: kann es zum Beispiel auf den Tod nicht leiden, wenn ihr Beagle an der Schleppleine ständig von links nach rechts und umgekehrt rennt. Mir z.B. ist es absolut egal wo Luba schnüffeln möchte. Und wenn ich 200mal über die Leine steige.

(was mich allerdings auf die Palme bringen kann, wenn die Schleppleine zum gefühlten 3000sten mal an irgendeiner Wurzel hängen bleibt und ich entfizzen muss)
aber da kann der Hund ja nichts dafür :happy33:

Manch Hundehalter ist damit zufrieden, wenn der Hund erst nach dem 3.Mal rufen angeschlichen kommt. Dass kann ich wieder absolut garnicht akzeptieren.
WENN ich rufe, und ich rufe ihn bei langen Spaziergängen an denen Luba immer frei laufen darf (auser im Wald) sehr sehr selten, dann hat er auch zu kommen.
Ansonsten hat mein Hund bei mir auch sehr viele Freiheiten. Er ist für uns wie ein Familienmitglied.
Vielleicht habe ich es auch einfach mit ihm, was gewisse Regeln betrifft. Er darf auch schon mal ins Bett, z.B. kurz nach dem Aufstehen zum Schmusen :) .
Aber er würde nie einfach so aufs Bett springen. Das gleiche gilt für das Sofa.
Sind wir nicht da, liegt er in seinem Körbchen, auf seinem Sofa, auf seinem Liegestuhl oder auf seiner Decke :verlegen1::verlegen1::verlegen1:

also mach das Ganze so, wie du es für wichtig und richtig hälts und alles ist gut.
 
Wenn du so mit ihm, und eurem Zusammenleben, zufrieden bist ist doch alles gut.
Ich kann Zick-Zack an der Leine nicht ab, gibts hier nicht. Würde ich ihn so lange schnuppern und
trödeln lassen wie er mag, kämen wir leider nur einmal ums Haus-in 2 Std! Er kennt da kein Ende als
Nasenspezialist. Also gibts ein "Weiter", was er in der Regel auch ohne Aufforderung über die Leine
einhält.
Liegeplätze kann mein Hund frei wählen, Couch,Bett,Körbchen, Boden - wie er mag. Er stellt mich
trotzdem nicht in Frage :D
Von meinem Essen bekommt er auch oft (für ihn geeignete) Reste, die aber in der Küche, in seinem Napf.
Anbetteln lass ich mich nicht, sitzen und mich hypnotisieren (ohne Ton!) darf er von mir aus bis er schwarz wird.
Ich bleibe immer konsequent bei meinen Verboten und Erlaubnissen-nicht heute so weil ja... und morgen nicht mehr weil...
Es fällt dem Hund einfach leichter wenn es eine klare Linie gibt. Ein einziges Mal bin ich abgewichen, das betraf das Couchverbot
zu Beginn. Er hat sich erfolgreich eingeschleimt und darf eben nun auf die Couch. :D
 
Ich hab hier im Forum den Artikel zum "Dominanzverhalten" gelesen und fand den sehr plausibel.
(Dass Hunde in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Halter leben - ähnlich wie Kind zu Eltern -
und so lange wir die Bedürfnisse des Hundes erfüllen, wird er in der Regel nicht den höheren Rang des Halters in Frage stellen)

Könnte es aber sein, dass der Klene wirklich irgendwann gar nicht mehr hört oder gar versucht mit Krawall seinen Willen durch zu setzen?

puh schon wieder ein Hund der die Weltherrschaft anstrebt.

Wenn du mit dem Zusammenleben mit deinem Hund zufrieden bist warum stellst du das denn in Frage?

Ein Hund ist doch nicht blöd. Er geht auf unsere Stimmung ein, er will uns meistens gefallen, er will ein bequemes Leben führen....das war es. Warum sollte er irgendein Ranggedöns an den Tag legen? Das liegt ihm wirklich absolut fern. Zumal er wahrscheinlich noch nicht mal weiß das du so denkst :jawoll:

Wenn du das Ein oder Andere nicht möchtest dann ist das ok. Wenn der Hund das Ein oder Andere möchte muss
drüber diskutiert werden ob ihr auf einer Linie liegt.....und entscheiden wirst du es, nicht dein Hund.

Der fügt sich doch sowieso. Mal mit mecker mal ohne....so what?
 
Ich finde das auch alles voll ok, du bist ja zufrieden damit.

Ich sehe auch kein Problem damit, dass der Hund jetzt ins Bett darf und du ihn dann später nicht mehr lässt. Wenn ich keine Lust habe, dass mein Hund mal mit auf der Couch liegt dann schicke ich ihn runter. Ich finde das wichtig, dass der Hund dann auf dieses Runterschicken reagiert und mir ohne Murren die Couch überlässt.
Hab das mal bei Bloch gelesen glaub ich. Der Hund kann ruhig überall mit schlafen, aber wenn man ihn dazu auffordert zu gehen, muss er das tun. Klingt für mich vollkommen plausibel.

Meine Mutter will auch nicht, dass ich den Hund nicht in mein Bett lasse, weil sie ihn nicht in ihrem haben will. Ganz ehrlich, Hallo Mama :happy33: er darf trotzdem rein, wenn ich ihn dazu auffordere. Ich denke, dass (m)ein Hund schlau genug ist, dass er auch unterscheiden kann, dass er in meinem Zimmer ins Bett darf, in dem von meiner Mutter aber eben unten bleiben muss.
 
Ich bin eigentlich der Meinung, dass man dem Hund schon so viele Freiheiten wir irgend möglich geben sollte.

Ich bin deiner Meinung und versuchen meinen Hunden auch möglichst viel Freiheit zu geben.

Wenn er am Esstisch ruhig gelegen hat, nicht gebettelt - bekommt er mal meine letzte Nudel oder die letzte Kartoffel (Ich hatte mir eigentlich vorgenommen da 100% konsequent zu sein - aber so lange er nicht anfängt zu betteln oder zu fiepen, ist es doch in Ordnung - und wenn das passiert, kann ich ja immer noch 100% konsequent sein)

Du musst dir natürlich bewusst sein, dass Hunde aus Erfahrung lernen und es sein „kann“, dass dein Hund vielleicht doch anfängt zu fiepen und zu betteln weils ja manchmal etwas vom Tisch gibt.Wenn ich meinen Hunden etwas von meinem Essen abgeben möchte dann in ihrem Napf abseits vom Tisch.

Ich war da am Anfang etwas „nachlässig“ und wenn ich auf dem Sofa mit einer Tüte Chips lag haben sich meine Hunde bis auf 20 cm an mich „rangeschlichen“ und hingen halb mit der Nase in der Tüte. Ich musste es ihnen dann ganz ausdrücklich verbieten. Keine Katastrophe aber etwas „lästig“ weil aufdringlich.

- beim normalen Gassi-gehen ziehe ich auch nicht wenn er schnüffelt - sehe ich doch recht oft bei Hundehaltern - sondern warte bis er fertig ist und wieder voran geht. .

Natürlich ist es deine Entscheidung wie du deinen Hund erziehst aber ich kann dir aus MEINER Erfahrung mit Balou sagen, dass das Leben mit deinem Hund für dich einfacher ist wenn du ihn von Anfang an nicht überall schnüffeln lässt. Balou hat sich dann irgendwann sogar auf den Bauch gelegt wenn er irgendwo schnüffeln wollte. Vielleicht nutzt dein Hund das nicht so aus aber ich würde ein „weiter“ konditionieren. Also „weiter“ sagen und ihn in dem Moment auch - vorsichtig - weiterziehen.

Wenn die Halskrause dann wieder ab ist, werden wir wieder "Nein" sagen - ich denke auch das akzeptiert er dann nach 2 - 3 Versuchen wieder so wie zu Anfang.

Es kommt hier wirklich auf deinen Hund an und wie vehement er einmal erlangte Privilegien durchsetzen möchte. Auch hier „kann“ es sein, dass er das „nein“ nicht nach 2-3 Versuchen akzeptiert und es für dich anstengend wird.

Könnte es aber sein, dass der Klene wirklich irgendwann gar nicht mehr hört oder gar versucht mit Krawall seinen Willen durch zu setzen?
(Wobei dass ja, im Vergleich zu den ganzen Vorschriften die wir den Hunden machen, eigentlich auch nicht so viele Freiheiten sind oder?)

Sollte ich jetzt irgendwas ändern damit es gar nicht erst so weit kommt?

Sorry für den ganzen Text mal wieder -.-

Also nach meiner Erfahrung mit meinem Dackelchen Balou ist Konsequenz von Anfang an in der Hundeerziehung am allerwichtigsten. Also was einmal verboten ist bleibt verboten und es gibt keinerlei Ausnahmen auch nicht bei Krankheit.
Krawall gab es bei meinem Hund nicht aber im Rückblick hätte ich mich doch gern bei einigen Dingen mehr durchgesetzt.
 
Klar kann es sein, dass er irgendwann "gar nicht mehr hört" entweder weil du über längeren Zeitraum geschlafen hast oder wenn er altersbedingt taub wird.

Dein Text hätte fast meiner sein können und wie es sich anhört hören unsere beiden auch vergleichbar gut. Einzig. Meiner darf schon immer ins Bett. :zustimmung:

Ich dachte jahrelang das mit den Leckerchen ist bei uns auf immer so. Ich fand das nicht mal schlimm. Irgendwann vergas ich sie ein ums andere Mal und Luke "erbettelt" sie trotzdem immer wenn er etwas gut gemacht hat. Es nützt sich also so gar nicht ab, dass wir heute keine mehr nutzen, dafür wird er ja andersweitig belohnt mit Stimme oder Streichel. Aber ich bin sicher er wartet stets noch auf ein zusätzliches gutsili.
 
Danke für eure ganzen Antworten.
Dann werd ich erstmal weiter beobachten und versuchen gelassener damit um zu gehen ^^

Man liest hier nur so oft "Probleme" und wir sind bisher so Problemlos mit ihm gefahren dass ich immer denke,
Oh Gott, irgendwann muss doch auch bei uns der Hammer kommen O.o

Wie ist das eigentlich:
Wenn er ohne Leine läuft, rennt er meist so 20-30 Meter vor mir - er guckt zwar meist wo wir sind, aber mir ist das doch ein wenig weit
(obwohl er nur 40cm groß ist, hat er nen recht schnellen Schritt drauf -.-)

Ich würde gerne so ne 10-15m imaginäre Grenze haben - Wenn er im Wohnvirtel ohne Leine laufen soll, sind mir ehrlich gesagt selbst 10m vor mir zu viel ...

Sollte ich ihm "Bei Fuß" beibringen? (Hab ich sonst eher nicht für notwendig erachtet)
Sollte ich ihn einfach ne Zeit an der 10m schlepp-laufen lassen? Dann lernt er automatisch die 10m Grenze?
Legt sich das Vorauslaufen nach ner Zeit? (Er lebt ja nun erst 5-6 Wochen bei uns)

Wie war das bei euch?
LG Ulrike
 
Bei uns hat sich der Radius von selbst ergeben. Lupo rennt selten weiter als 5-10 Meter
neben/vor/hinter mir herum. Meist muss ich ihn sogar wegtreiben, damit er eben nicht
die ganze Zeit an mir hängt. Häufigstes Kommando daher : Luuupooo laaauuuuf Mann! :happy33:

Ich hab mich immer viel mit ihm beschäftigt draussen. Hab was versteckt und ihn suchen lassen,
bin mit ihm gerannt, wir haben zusammen den Kanickelbau untersucht, Hüpfen auf Baumstämme, Mauern, Slalom um Bäumchen.. Dazu dann die ernsthafteren Dinge wie Unterordnung, ordentliches apportieren usw.
Er verdient sich so manchmal einen Teil seiner Mahlzeit draussen. Er darf sehr viel sein "Ding" machen
unterwegs-will er nur nicht! Er kommt immer wieder an, läuft von selbst "Fuß" und guckt mich
auffordernd an " Mach was - Wiese ist blöd!"
 



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