Hund hat gebissen 😖

Hallo ihr lieben ☺️
Ja, das ist ein unangenehmes Thema, hat mich viele Tränen gekostet und einige Angst ausgelöst 😱 Fragen wie: wird er wieder beißen? Kann ich ihn überhaupt behalten? usw., gingen einem durch den Kopf und sie waren eine reine Qual 🤯
Dann werd ich mal erzählen:
Ich bin mit Hunden aufgewachsen, liebe sie und musste leider nach 40 Jahren feststellen, dass ich mich nie damit beschäftigt habe, wie unsere Hunde mit uns kommunizieren. Ich hatte vor unserem jetzigen Hund, einen Mischling und einen Labbi. Totale easy Hunde, hatten bestimmt hier und da ihre kleinen Macken, an denen ich hätte arbeiten können, aber da sie von Grund auf einfach lieb waren, war kein Bedarf (Tierschutzhunde)😅 in meiner Familie haben sie alle Hunde 🐶 und ich dachte, ich wüsste alles über Erziehung. Bis unsere französische Bulldogge, männlich, intakt, drei Jahre, bei uns eingezogen ist. Fragt mich nicht wieso, aber ich wollte diesmal alles richtig machen von Anfang an. Mit 8 Wochen ist er bei uns eingezogen. Der erste Hund vom Züchter. Aufgrund von Corona waren die Welpenschulen rar und wir haben gleich mal eine erwischt in der Zucht und Ordnung herrscht. Mein Futterbeutel musste im
Auto bleiben, es wurde an Leinen gezerrt und mit über 20 Welpen in allen Größen auf dem Platz eine totale Reizüberflutung. Ich durfte nicht einspringen, wenn unserer sich an den Beinen versteckt hat, sondern aus dem Weg gehen a la die Hunde regeln das untereinander. Die Schule hat wieso auch immer einen richtig guten Ruf. Daher waren wir noch ein zweites Mal dort. Danach nie wieder. Und leider war dort schon das erste Mißtrauen da. Wir haben unseren kleinen im Stich gelassen. Danach folgten weitere Trainer mit all ihren Ratschlägen, Wasserspritzen, Rütteldosen, etc.
was soll ich sagen, wir haben einfach einiges falsch gemacht. Ich hatte immer das Gefühl das unser kleiner zwar durchaus einen Dickkopf hat, aber mehr Angst und Unsicherheit hat als Dominanz 🙄 zudem bin ich auch nicht die selbstsicherste….
Die vielen Anzeichen von Überforderung hab ich jetzt durch unsere Trainerin gelernt zu lesen. Und wir arbeiten an uns, damit wir ihm die Führung und Vertrauen geben können, die er braucht.
Jetzt aber zum eigentlichen Vorfall bzw. Vorfällen:
Vorab sei gesagt, dass er schon zweimal gebissen wurde und beim Tierarzt furchtbares erlebt hat. (Er wurde zu dritt festgehalten, dass er vor Angst losgekäckert hat. Der Arzt wollte Nähte im Mundraum ohne Narkose entfernen)
Zu Besuch war meine Schwester mit Freund und zwei Teenagern. Diese sind immer etwas anstrengend, laut und haben sich auch noch gezofft. Ich hab ihn frühzeitig aus der Situation genommen und auf seinen Platz geschickt. Lief alles super. Am nächsten Tag wurde ich nachlässig und weil ich so genervt war, bin ich ins Bad verschwunden. Ich hab zuvor schon beobachtet wie mein Schwager unseren Hund hochgehoben hat und vom Balkon ins Zimmer gesetzt hat. Wieso er ihn nicht ein Kommando gegeben hat, keine Ahnung. Unserer fand das nicht so toll, hat mit dem Kopf schon eine Andeutung gemacht, dass es ihm nicht passt. Also in die Luft geschnappt. Er hat ihn auch blöd gehalten. Einfach um die Brust mit beiden Händen und hochgehoben von hinten. Als ich dann im Bad war und rauskomme, seh ich nur noch wie unser Bully den Schwager attackiert 😳ein zwei mal hochgesprungen und in die Hand gebissen und ein mal in den Fuß. 😖 was ist passiert? Unser Bully geht auf den Balkon und schnuppert an leeren Pizzakartons. Mein Schwager, wieso auch immer, greift von hinten an die Hüften, zieht ihn weg und will ihn hochheben. 😞 Ich höre jetzt nur, dass mein Hund dominiert werden muss usw.
Ich weiß, es gibt keine Entschuldigung, dass er gebissen hat. Und ich hab meine Verantwortung vernachlässigt 😭 aber einen Hund von hinten packen? Ist es jetzt nur meine Schuld? Mich würden eure Meinungen sehr interessieren.
Der andere Vorfall war mit meinem Neffen. Er ist Autist und er reagiert schnell gereizt. Unser Bully hat ihn genervt, weil er ihn rammeln wollte. Da war er noch jünger und auch überfordert wie ich jetzt weiß. Auf jeden Fall hat mein Neffe ihn grob weggeschuckt. Da hat er kurz geschnappt. Nicht wie bei meinem Schwager, sondern eher ein Zwicken. 😞
Ich hab jetzt natürlich Kopfkino, dass er einfach mal so auf Leute losgeht. Hilfe!
Meint ihr mit positivem Training und Vertrauenaufbauen kann man sowas in Zukunft verhindern?
Sorry für den langen Text 😔
Ich freu mich von euch zu hören
 
Ich hab jetzt natürlich Kopfkino, dass er einfach mal so auf Leute losgeht. Hilfe!
Ich glaube, da brauchst du dir keine Sorgen machen, denn er ist, laut deinen Beschreibungen, beide Male nicht einfach so losgegangen. Aus seiner Sicht hatte er durchaus einen Grund, so zu handeln.
Meint ihr mit positivem Training und Vertrauenaufbauen kann man sowas in Zukunft verhindern?
In erster Linie mit Verantwortung übernehmen. Du musst auf deinen Hund aufpassen und darauf, was andere Leute mit ihm machen. Beide Male wäre es eigentlich dein Job gewesen, die Dinge für deinen Hund zu klären. Und daran musst du arbeiten, da mehr ein Blick für zu entwickeln.
Du sagst, du hat aktuell eine Trainerin, von der du viel gelernt hast. Was sagt die denn dazu?
 
Meint ihr mit positivem Training und Vertrauenaufbauen kann man sowas in Zukunft verhindern?
Das ist definitiv der richtige Weg. Das schaffst du, vor allem weil du dir der Situation bewusst bist. Und Hilfe hast.

Der Hund muss ja erst einmal begreifen, dass er sich an dich wenden kann, und du musst dann für ihn da sein.

MEIN Tierschutzhund hat auch gebissen anfangs, einmal aus Angst, da war er erst wenige Tage bei uns, einmal im Glauben mich gegen einen Radfahrer verteidigen zu müssen.

Mit viel Ruhe, Liebe und Leckerli haben wir es geschafft, den Burschen zu einem tollen Hund zu erziehen.

Ich kann ihm absolut vertrauen in Bezug auf Kinder der und auf Frauen. Bei Männern muss ich die Situation nun jeweils klären, da bekommt er Hinweise welche Männer für mich o. K. sind.

Allerdings dürfen Besucher oder Fremde ihn generell nicht anfassen, ohne dass ich jeden Einzelfall bzw. Kontakt zunächst genehmige.
 
Ich glaube, da brauchst du dir keine Sorgen machen, denn er ist, laut deinen Beschreibungen, beide Male nicht einfach so losgegangen. Aus seiner Sicht hatte er durchaus einen Grund, so zu handeln.

In erster Linie mit Verantwortung übernehmen. Du musst auf deinen Hund aufpassen und darauf, was andere Leute mit ihm machen. Beide Male wäre es eigentlich dein Job gewesen, die Dinge für deinen Hund zu klären. Und daran musst du arbeiten, da mehr ein Blick für zu entwickeln.
Du sagst, du hat aktuell eine Trainerin, von der du viel gelernt hast. Was sagt die denn dazu?
Die sieht bei ihm kein Problem 😅 sondern bei mir. Sie meinte, ich muss selbstsicherer werden. Das ist für mich nicht so einfach, aber ich bin dran. Sie meinte auch, der Hund spiegelt das wider. Und natürlich die Zeichen erkennen lernen. Wann er überfordert ist, etc.
 
Das ist definitiv der richtige Weg. Das schaffst du, vor allem weil du dir der Situation bewusst bist. Und Hilfe hast.

Der Hund muss ja erst einmal begreifen, dass er sich an dich wenden kann, und du musst dann für ihn da sein.

MEIN Tierschutzhund hat auch gebissen anfangs, einmal aus Angst, da war er erst wenige Tage bei uns, einmal im Glauben mich gegen einen Radfahrer verteidigen zu müssen.

Mit viel Ruhe, Liebe und Leckerli haben wir es geschafft, den Burschen zu einem tollen Hund zu erziehen.

Ich kann ihm absolut vertrauen in Bezug auf Kinder der und auf Frauen. Bei Männern muss ich die Situation nun jeweils klären, da bekommt er Hinweise welche Männer für mich o. K. sind.

Allerdings dürfen Besucher oder Fremde ihn generell nicht anfassen, ohne dass ich jeden Einzelfall bzw. Kontakt zunächst genehmige.
Wow 🤩 das ist ja richtig toll, wie du das hinbekommen hast 😍 ich hoffe, wir schaffen das auch 😊
Meine Schwester meinte, ich hätte eine zu weiche Hand und er bräuchte Härte. Aber das kann ich nicht, bzw das bin ich einfach nicht 😖 außerdem denke ich, dass dann das Vertrauen komplett kaputt geht. Sie empfahl mir einen Trainer, der mit Lefzen packen usw. arbeitet. 🫣
 
Die sieht bei ihm kein Problem 😅 sondern bei mir. Sie meinte, ich muss selbstsicherer werden. Das ist für mich nicht so einfach, aber ich bin dran. Sie meinte auch, der Hund spiegelt das wider. Und natürlich die Zeichen erkennen lernen. Wann er überfordert ist, etc.
Das denke ich auch, dass das der Punkt bei euch sein wird.

Meine Schwester meinte, ich hätte eine zu weiche Hand und er bräuchte Härte. Aber das kann ich nicht, bzw das bin ich einfach nicht
Kein Hund braucht Härte. Hunde brauchen Regeln und Grenzen, die muss man, je nach Hund mehr oder weniger, deutlich durchsetzen. Das darf man aber nicht mit irgendwelchem Dominanzgedöns und Lefzen ziehen und so einen Quark verwechseln.
Letztendlich musst du dich mit der Art und Weise wie du mit dem Hund umgehst auch wohl fühlen. Hunde merken das fix, wenn man ihnen etwas vorspielt, und das macht unglaubwürdig. Bei der Trainerwahl ist es wichtig, das man sich wohlfühlt und hinter dem stehen kann, was man da tut. Dazu gehört auch, das der Trainer auch erklären kann, warum man dieses oder jenes tun soll, und warum der Hund dieses oder jenes gerade tut.
 
Nur kurz:
als Bulldoggenhalterin (ein Nümmerchen größer) kann ich Dir versichern, dass eine "harte Hand", wie sie Deine Schwester probagiert, bei Deinem Franzosen, der schon den Weg nach vorne (mit den Zähnen arbeiten) gefunden hat, verschlimmern wird. Im Zweifel wird es sich bei "Härte" auch gegen Dich richten.

Wie hier schon geschrieben: Konsequenz, Fairness und für den Hund berechenbare Aktionen werden es lösen. Und eine gute Portion Management.. keiner hat Deinen Hund mehr anzupacken. Ende. Übergriffiges Verhalten (egal ob von anderen Hunden oder Menschen) zu unterbinden ist Dein Job.

Und lass Dir von niemanden einreden, dass Dein Hund ja asozial werden muss, wenn Du dies oder jenes nicht zulässt. Gilt auch für Hundekontakte bei denen Dein Hund sich unwohl fühlt 😉
 
@CaptainK
Was ich so lese, musst du in erster Linie deinem Umfeld gegenüber selbstsicherer werden.
Eine französische Bulldogge ist genau so ein Hund wie ein Rottweiler, Dobermann, insbesondere schwarze große Hunde generell (vor denen die meisten Nicht-HH per se einfach Respekt haben und nie auf solche Ideen kämen).

Dein Hund hatte durchaus einen berechtigten (!) Grund, sich zu wehren. Er hat auch nicht aus Schutzinstinkt dir gegenüber gebissen, was eine ganz andere Hausnummer wäre.

Sorry, wenn ein Dritter meinen Hund packen und hocheben würde, gäbe es eine Ansage von mir, aber nicht an den Hund!
 
Meine Schwester meinte, ich hätte eine zu weiche Hand und er bräuchte Härte. Aber das kann ich nicht, bzw das bin ich einfach nicht

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten, die ist vor allem mit den Pulika, das sind sehr sensible Hunde. Härte oder ungerechte Behandlung verzeihen die nicht.

Liebe und Leckerli ist das Zaubermittel. Der Hund will ja sowieso alles richtig machen.
Wie hier schon geschrieben: Konsequenz, Fairness und für den Hund berechenbare Aktionen werden es lösen.
Genau!
Und eine gute Portion Management.. keiner hat Deinen Hund mehr anzupacken. Ende. Übergriffiges Verhalten (egal ob von anderen Hunden oder Menschen) zu unterbinden ist Dein Job.
So ist es! Das bedeutet nicht, keinen Kontakt zuzulassen. Aber z. B. jedem Menschen zu erklären, dass man den Hund nur nach "Anmeldung" anfassen darf. Und im Gegenzug dem Hund erklären, dass nun ein vom Chef genehmigter Kontakt folgt.

Kindern z. B. erkläre ich immer, dass der Hund ja viel kleiner ist und deshalb Angst hat. Und dass man grundsätzlich fragen muss bevor man auf einen Hund zugeht.
Erwachsene werden an der Hand genommen und der Hund hört ein "Liebe Frau/Mann..."

So ist die Situation klar, der Hund weiß Bescheid und es darf gestreichelt werden. (Chewie hat einen gewissen Knuddelfaktor)
 
Zuletzt bearbeitet:
@CaptainK
Nachtrag bzgl. deines Neffen: dein Hund hatte eine Übersprungshandlung (Überforderung) mit dem rammeln gezeigt.
Autisten sind selbst für "normale" Menschen eine immense Herausforderung.
Dein Hund hat sich - trotz wegschubsen deines Neffen - doch noch ziemlich gut verhalten. Hätte auch ganz anders ausgehen können.

Wenn dein, durch seinen Autismus schnell gereizter, Neffe zu Besuch kommt: halte die Lage im Blick. Fängt der Hund an zu rammeln oder zeigt sich anderweitig überfordert, nimm in diesem Fall den Hund (!) aus der Situation raus und falte nicht den Neffen zusammen.
 



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