Hmm, was den Beagle angeht, bin ich einerseits bei euch, andererseits habe ich aber irgendwie mehr Verständnis für die jungen Eltern. Ich finde, man darf eines nicht vergessen: Sie waren davon ausgegangen, dass sie keine Kinder bekommen können. Erst deswegen bzw. erst zu diesem Zeitpunkt haben sie sich den Hund geholt. Und erst, als der Hund schon drei Jahre da war, hat es dann auf einmal doch geklappt mit den Kindern. Und dann haben sie halt erst mal versucht, allen gerecht zu werden. Und schon bei Martins erstem Besuch sagte der Vater, er habe den Eindruck, dass der arme Hund durch die beiden Kleinkinder immer zu kurz kommt und eigentlich unglücklich ist. Die Empathie für den Hund war also da, nur hatten die beiden ja die Situation so nicht vorhersehen können.
Ich glaube auch, dass der Grund für die Abgabe
nicht war, dass sie nicht bereit waren, Zeit in das Training zu investieren. Im Gegenteil, als Martin sich nach den ersten Futterbeutel-Übungen verabschiedete, sagte die Mutter noch ungläubig: "Wie, das ist schon alles?"
Was das Knurren angeht, waren die beiden definitiv naiv. Aber man kann ihnen immerhin zugute halten, dass sie die Situation nach Martins Hinweis sehr ernst genommen haben.
Übrigens hatte ich nicht den Eindruck, dass der Frau die Abgabe des Hundes leicht fiel. Ich hatte eher das Gefühl, sie reißt sich vor der Kamera extrem zusammen und ringt um Fassung. Vielleicht tat ihr die Abgabe des Hundes insofern gut, als dass die "Gefahr" für ihre Kinder dadurch gebannt war und war deshalb erleichtert; das könnte ich aber tatsächlich verstehen.
Was mich an dem "Fall Oskar" gestört hat, war Martins Reaktion zum Schluss, insbesondere der Spruch "Ich hoffe mal, dass dieser Hund nicht zum Wanderpokal wird." Das fand ich absolut überflüssig. Laut dem Ehepaar gehören Oskars neue Besitzer zu ihrem privaten Umfeld und haben bereits Hunde- (sogar Beagle-)Erfahrung. Warum sollten die mit diesem Hund nicht klarkommen, bloß weil ein junges Paar mit zwei Kleinkindern ihm nicht gerecht werden kann? Und wenn Martin einerseits sagt, er respektiert den Wunsch der neuen Besitzer, nicht ins Fernsehen zu wollen, andererseits aber Oskars weiteren Weg sooo gerne "trainingstechnisch begleiten" würde, hätte er ihnen ja auch anbieten können, sie
ohne Fernsehen zu unterstützen. Aber stattdessen schiebt man den neuen Besitzern mal völlig unbegründet (da unbekannterweise) in die Schuhe, dass sie womöglich an diesem Hund scheitern und ihn nach einer Weile wieder abgeben werden...
Liebe Grüße
Amica