Ich glaube am Jagdtrieb arbeiten ist nicht ganz einfach und kann mir auch vorstellen, dass nicht jeder Trainer die entsprechende Erfahrung hat. Finde ich auch nicht schlimm. Teilweise wird ja auch empfohlen z.B. mit Herdenschutzhunden nicht in eine 08/15 Familienhund-Hundeschule zu gehen weil den Trainer dort die Erfahrung fehlt.
Das denke ich auch und prinzipiell finde ich das auch okay. Nur finde ich, dass der Hundetrainer dann so offen sein müsste, zu sagen: "Man kann bei diesem Hund möglicherweise noch mehr erreichen, aber hier ist meine persönliche Grenze erreicht, da Antijagdtraining nicht mein Spezialgebiet ist. Vielleicht wendet ihr euch noch einmal an eine spezielle Jagdhundeschule." ... oder so ähnlich. Aber wenn der Trainer die Fortschritte als suuuper Ergebnis hinstellt, nur damit es im Fernsehen gut aussieht, man den Hund aber letztlich immer noch nicht ableinen kann, finde ich das unehrlich.
Einmann- /frauhunde bedeutet ja nicht nur, dass sich der Nabel der Welt für den Hund nur um eine einzige Person dreht.
Genau. Ich glaube, bei Einmann/-frauhunden
besteht die Gefahr, dass sie vollkommen abhängig von einer einzigen Person werden. Man muss also aufpassen, diese Eigenschaft nicht zu sehr zu fördern. Bei Rico zum Beispiel habe ich sehr früh gemerkt, dass wir ganz geduldig und ganz kleinschrittig das Alleinbleiben werden üben müssen. Und dass ich darauf achten muss, ihn möglichst regelmäßig auch mal in der Obhut meiner Eltern zu lassen. Da ich das alles gemacht habt, ist er alltagstauglich: Er kann durchaus fünf, sechs Stunden entspannt alleinbleiben, auch wenn der Weg dorthin vielleicht etwas länger war als bei vielen anderen Hunden. Und ich kann durchaus für zwei, drei Nächte ohne ihn wegfahren. Laut meinen Eltern merkt man ihm dann zwar zwischenzeitlich an, dass er mich vermisst (z. B. will er dann zwischendurch mal in mein Zimmer oder er läuft ab und zu zur Haustür und schaut, ob ich nicht vielleicht wiederkomme). Aber i. d. R. belässt er es bei einer kurzen Kontrolle meines Zimmer bzw. der Haustür und gibt dann wieder für einige Stunden Ruhe. Auch lässt er sich auf Spiele mit meinen Eltern ein und geht genauso freudig mit ihnen spazieren wie mit mir. Er ist sogar bereit, mit meiner Sis im Agi zu laufen. Ich denke, all das kann man mit jedem Einmann-/-frauhund erreichen, wenn man entsprechend darauf hinarbeitet. Tut man das nicht oder fördert man sogar die Abhängigkeit, kann man dagegen eine bemitleidenswerte Kreatur bekommen, deren Welt zusammenbricht, sobald ihr "Lieblingsmensch" aus dem Blickfeld verschwindet...
Liebe Grüße
Amica