Mein Kind (8) bekommt keinen Zugang zu unserem Hund :-(

Huhu,

ich möchte nur etwas zu dem Thema hinterher laufen sagen.

Klar, eure Luna ist jetzt erstmal extrem verstört. Sie ist von zu Hause weg und kennt überhaupt nichts. Du bist ihre Bezugsperson.
Dennoch ist es unheimlich anstrengend für so einen unsicheren Hund wenn er sich gezwungen fühlt der Bezugsperson immer hinter her zu laufen. Er muss da ständig wachsam und aufmerksam sein damit er nicht verpasst zu folgen. Wirklich entspannen kann sich der Hund dabei eigentlich nicht.

Natürlich kann man jetzt nicht einfach verbieten nach zu laufen, wie auch.

Meine Empfehlung ist grundsätzlich immer einem Hund der einzieht einen eignen Platz zuzuweisen. Der sollte am Anfang so stehen, dass der Hund zwar Ruhe hat aber trotzdem alles im Blick.
Der Platz muss nicht fest sein, man kann auch eine Decke benutzen die man dann überall mit hin nimmt.

Wichtig ist, dass der Hund es nie als Strafe ansieht dort zu liegen. Viele Hunde verstehen das sehr schnell z.B. die Gasthunde die hier sind lernen das schon am ersten Tag und da sind auch sehr ängstliche Kandidaten dabei.

Am Anfang: Man zeigt also dem Hund seinen Platz. Zum Beispiel geht man hin, zeigt mit dem Finger/der Hand direkt am Boden des Platzes und ruft den Hund an diese Stelle. Man kann dann Leckerchen/Kauknochen auf den Platz legen und sich dort auch eine Weile aufhalten, sich auch mit dazu setzen.
Entweder legt sich der Hund dann allein hin oder er bleibt auch einfach stehen oder rennt mit, das ist egal.
Wichtig ist aber, dass wenn der Hund den Platz verlassen soll (er soll dort noch nicht bleiben!) dass man immer mit "Komm" oder einem anderen Signal den Hund vorher quasi dazu ermuntert - nicht erst wenn er schon weg gerannt ist.
Z.B. saß man eine Weile auf dem Platz und steht auf, sagt "komm" und der Hund darf dann wieder folgen.

Nach einigen Übungen: Nach und nach kann man wenn der Hund auf dem Platz gehen soll ein Signal geben (z.B. "geh auf den Platz") und den Hund auf den Platz rufen (mit zeigen). Wenn man sich von dem Platz entfernt und der Hund nachrennen will, gibt man einfach ein bestimmendes Signal (nicht laut oder schreiend) wie z.B. Stop oder bleib oder das Kommando was man nutzt damit er auf den Platz gehen soll (ich halte meine Hand dann noch immer gerade vor mich als Barrikade).
Kommt er trotzdem, führe ich ihn zurück auf den Platz - ganz ruhig, freundlich und bestimmend. Man kann ihn auch völlig wortlos auf den Platz zurück bringen und nur "zeigen" was man möchte -> auf den Platz zeigen/klopfen

Irgendwann kann man auch aus dem Raum gehen, nur ganz kurz. Wenn man wieder rein kommt kann man den Hund vom Platz rufen, so dass er kommen darf.

Man baut das ganz langsam auf und dehnt die Zeiten immer weiter aus.

Das Ziel ist eigentlich, dass man den Hund jederzeit auf den Platz schicken kann oder er auch allein hingeht wenn er Ruhe haben möchte, er dort aber nicht den ganzen Tag liegen muss.

Der Hund wird relativ schnell verstehen, dass er dort bleiben soll und nicht folgen darf. Dementsprechend wird er sich dann auch auf dem Platz irgendwann entspannen und beruhigen. Das ist bei sehr nervösen aber auch sehr ängstlichen Hunden sehr sinnvoll da sie nicht in der Lage sind selbst abzuschalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Colo,

warum habt ihr Euch denn für diesen Hund entschieden?

Was erwartet ihr von ihr? Dass sie von einem unsicheren Hund zu einem aufgeschlossenen Spielgefährten für einen 8jährigen und seine Freunde wird?

Warum schon nach einer Woche diese Sorge?
Aus Gesprächen mit anderen Haltern, die erwachsene unischere Hund (z.B. aus dem Auslandstierschutz) übernommen haben, habe ich gehört, dass es zwischen einem halben Jahr und 2 Jahren gedauert hat, bis der Hund komplett aufgetaut ist, sein ganzes Wesen gezeigt hat, und Hund und Halter sich so weit aneinander angepasst haben, dass alle rundum zufrieden sind. Nicht selten liegt aber auch ein Teil der Harmonie darin, dass der Halter gelernt hat, seinen Hund zu verstehen. Dass er daran gearbeitet hat, ihn in sein Leben zu integrieren, aber auch bestimmte Eigenheiten akzeptiert hat und keine Hau-Ruck-Lösung erwartet.

Es gibt Menschen, die sich mit/trotz Kindern für einen Hund entscheiden, der mehr Zeit und Aufmerksamkeit braucht und gewisse Eigenheiten hat. Die meisten Familien wünschen sich aber eher einen fröhlichen Spielkameraden fürs Kind und einen Hund, der entspannt immer mit dabei ist.

Welcher Typ Halter man ist, sollte man sich am Besten vorher überlegen.

In Eurem Fall ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Wollknäuel ein "Mamahund" bleibt und das Kind zwar liebt, aber nicht wirklich gern mit ihm allein zusammen ist.
Ihr habt ja eine Hundetrainerin. Wenn sie gut ist, sollte sie Euch beraten können, was ihr ungefähr erwarten könnt und was nicht, und wie der Weg zum hartmonischen Zusammenleben in etwa aussehen kann.

LG,
Stadtmensch
 



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