Probleme eines "Vegetariers"...

So ist es. Oder Du betreibst mehr oder weniger viel zeitlichen oder finanziellen Aufwand und beschaffst das Fleisch beim Schäfer oder beim Jäger.

Bevor ich Fleisch beim Jäger kaufe lasse ich meinen Welpen lieber an mir kauen... :happy33:

Die Jäger, die ich kenne, betreiben ihr "Hobby" aus allen Gründen - nur nicht aus jenden der Wildtierpflege und des Landschaftsschutzes. Wenn ich sehe, wir 30 Jäger bei einer Treibjagd mit Gewehren und Hunden losziehen und dann ihren Erfolg von drei geschossenen Hasen und vier Rebhühnern bei Schnitzel und Bier im Gasthaus feiern mutet das schon ein wenig... nennen wir es - eigenwillig - an.

Aber genug von meiner Jägerphobie.

Du könntest tatsächlich zu Futter aus nachhaltiger Zucht greifen - Stichwort artgerechte Tierhaltung - womöglich noch in Kombination mit biologisch angebautem Gemüse. Natürlich gibt es auch in den Bereichen zu Recht Vorbehalte aber irgendwo sind die Grenzen eines durchschnittlichen Konsumenten erreicht was Kontrolle anbelangt, leider.

Somit kannst du deine Ernährungsvorlieben (die ich übrigens sehr gut nachvollziehen kann) mit einer gesunden Einstellung deinem Hund gegenüber kombinieren - sozusagen ein Kompromiss auf hohem Niveau.

Gruß

Markus
 
Ich lebe vegan, habe aber einen Hund, daher kann ich dein Problem sehr gut nachvollziehen.

Bei mir ist es so, dass mein Hund aus zweiter Hand ist. Sprich: es gab ihn sowieso schon, ich habe ihn z.B. nicht vom Züchter, der ja für immer mehr Fleischfresser sorgen würde. Es ist also so, dass er nun mal bereits existiert und fressen muss. Und ob ich ihm Fleisch gebe oder der vorherige Besitzer (bzw wenn ich ihn jetzt abgeben würde, eben der neue Besitzer) macht keinen Unterschied. Das ist nur ein kleiner Trost, aber immerhin etwas.

Außerdem kann ich wenigstens bestimmen, was genau mein Hund zu Fressen bekommt. Ich kann entscheiden, ob ich ihm Billigfutter gebe von Tieren aus grässlichen Bedingungen oder welches, bei dem es den Tieren wenigstens halbwegs gut ergangen ist. Und wenn ich will, kann ich meinen Hund sogar rein vegetarisch ernähren- aber das ist das Diskussionsthema schlechthin, wo sich niemand einig wird, ob das nun gut oder schlecht ist. Ich persönlich wage zu behaupten, dass man Hunde durchaus vegan ernähren kann, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Wenn mich nicht alles täuscht gibt es außerdem eine Hundefuttermarke, die nur "Fleischreste" verarbeitet, also durchaus hochwertige Tierbestandteile, aber solche, die nicht mehr für menschliche Nahrung gebraucht werden. Das wäre dann vielleicht auch eine Alternative. Darüber hinaus gibt es "FlexiDog- Trockenfutter" mit geringem Fleischanteil; ist vielleicht auch eine Überlegung wert.
 
Bevor ich Fleisch beim Jäger kaufe lasse ich meinen Welpen lieber an mir kauen... :happy33:

Die Jäger, die ich kenne, betreiben ihr "Hobby" aus allen Gründen - nur nicht aus jenden der Wildtierpflege und des Landschaftsschutzes. Wenn ich sehe, wir 30 Jäger bei einer Treibjagd mit Gewehren und Hunden losziehen und dann ihren Erfolg von drei geschossenen Hasen und vier Rebhühnern bei Schnitzel und Bier im Gasthaus feiern mutet das schon ein wenig... nennen wir es - eigenwillig - an.

Aber genug von meiner Jägerphobie.

Wo kommen diese Jägerhasser eigentlich immer her? Idioten gibt es überall. Unter Jägern, Richtern, Polizisten, Lehrern...
Auch bei Treibjagden gibt es Listen, was wie viel geschossen werden darf und was tabu ist (aus Gründen der Hege, Nachhaltigkeit etc.) Wer sich nicht dran hält darf beim nächsten mal nicht mehr kommen.
Darf man sich nun nicht mehr über eine erfolgreiche Jagd freuen? Ich finde das weniger verwerflich als wenn man Tiere ohne Chance beim Metzger umlegt.
Und dem Hund kannst du auch kaum etwas Natürlicheres geben.
Ich bin ja super glücklich. Bekomme jetzt immer mal wieder Fleisch und Innereien vom Rehwild. Wenn etwas nicht verwertet werden kann oder es ein verunfaltes Tier ist. Kostenlos, ein Dankeschön gibt es natürlich trotzdem.
Hab ein super Gefühl, meinem Hund so etwas geben zu können. Kein mit Antibiotika belastet Fleisch, kein Mastfutter, keine Massentierhaltung...
 
Bei mir ist es so, dass mein Hund aus zweiter Hand ist. Sprich: es gab ihn sowieso schon, ich habe ihn z.B. nicht vom Züchter, der ja für immer mehr Fleischfresser sorgen würde. Es ist also so, dass er nun mal bereits existiert und fressen muss. Und ob ich ihm Fleisch gebe oder der vorherige Besitzer (bzw wenn ich ihn jetzt abgeben würde, eben der neue Besitzer) macht keinen Unterschied. Das ist nur ein kleiner Trost, aber immerhin etwas.

Das mag für Dich ein kleiner Trost sein - und das ist dann auch gut so.
Aber im Grunde ist es nichts anderes, als ob Du Lederschuhe mit der Begründung tragen würdest, das Tier sei ohnehin schon tot.



Wenn mich nicht alles täuscht gibt es außerdem eine Hundefuttermarke, die nur "Fleischreste" verarbeitet, also durchaus hochwertige Tierbestandteile, aber solche, die nicht mehr für menschliche Nahrung gebraucht werden. Das wäre dann vielleicht auch eine Alternative. Darüber hinaus gibt es "FlexiDog- Trockenfutter" mit geringem Fleischanteil; ist vielleicht auch eine Überlegung wert.

Alle Trockenfutterhersteller verarbeiten nach den einschlägigen EU-Verordnungen als "Fleischbestandteil" (auch wenn es gelegentlich gemahlene Hühnerfedern sind) Material der Kategorie 3. Das sind für den menschlichen Verzehr nicht geeignete oder nicht gewünschte tierische Bestandteile, die von gesunden, für den menschlichen Verzehr geeigneten Schlachttieren stammen.
Daher ist das keine Alternative, es ist immer so.

Daher nochmal: Es stirbt kein Tier um daraus Hunde- oder Katzenfutter herzustellen.

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Wo kommen diese Jägerhasser eigentlich immer her? Idioten gibt es überall. Unter Jägern, Richtern, Polizisten, Lehrern...

Menschen neigen nun mal zur Verallgemeinerung, das machen wir mehr oder weniger ausgeprägt alle.


Auch bei Treibjagden gibt es Listen, was wie viel geschossen werden darf und was tabu ist (aus Gründen der Hege, Nachhaltigkeit etc.) Wer sich nicht dran hält darf beim nächsten mal nicht mehr kommen.

So ist es. Und bei jeder Drückjagd wird vorher deutlich angesagt, was geschossen und was geschont werden darf/muss.
Jagd ist u.a. Hege und Hege ist Nachhaltigkeit pur - auch wenn die Jäger die süssen Bambi´s aufschlitzen.
Wer sich nicht daran hält, wird in der Tat nicht wieder eingeladen oder wird noch während der Jagd nach Hause geschickt - und zwar vor versammelter Mannschaft. Es gibt solche Naturen, keine Frage. Wie eben immer im Leben. Schusshitzige, Schlumpschützen oder solche, bei denen vor lauter Jagdfieber der Gewehrlauf wackelt wie ein Lämmerschwanz. Die sind heutzutage aber seeeehr schnell isoliert. Solche Leute will die Jägerschaft auch nicht. In den letzten Jahren haben die Selbstreinigungskräft bei Jägern ernorm zugenommen. Dank der Jagdkritiker und einer sensibler gewordenen Öffentlichkeit. Und das ist auch gut so.




Darf man sich nun nicht mehr über eine erfolgreiche Jagd freuen? Ich finde das weniger verwerflich als wenn man Tiere ohne Chance beim Metzger umlegt.

Das ist der Punkt. Welches Leben ist besser?

Dieses:

http://www.soonahe.de/regionalmarke/images/wildsau_frischlinge.jpg

Oder dieses:

http://www.schaumann.de/cps/schaumann-de/ds_img/226/Sau_Ferkel-2007_226px.jpg

Dieses:

http://www.fleischerei-burk.de/uploads/pics/wildschwein2_01.jpg

Oder dieses:

http://www.dewezet.de/cms_media/mod...cledetail_270_008_4904810_lkae108_2910_1_.jpg

Sterben müssen beide, Wild- wie Hausschwein. Was ist besser?

So:

http://img.mittelbayerische.de/bdb/1589800/1589879/300x.jpg

Oder so:

http://www.soylent-network.com/doku/bilder10/IMG_4285_RGB_300dpi.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns gab es Wild zu Weihnachten. Wild, das nicht aus den Wildtierfarmen Neuseelands kommt, sondern hier geschossen wurde. Ohne Frage sind die Viecher besser dran, als die armen Schweine, die nur zum Verzehr gezüchtet und gehalten werden.
Trotzdem hab ich diese Aversion gegenüber Jägern und das hat seine Gründe.
1. Jäger zu sein, setzt die freiwillige Entscheidung voraus Lebewesen zu töten. Damit hab ich ein Problem.
2. Es gibt viele schwarze Schafe unter den Jägern und zu wenig Kontrollen. Wer ein Wildschwein nicht von einem Pferd unterscheiden kann, sollte nicht jagen dürfen.
3. Ich bin noch keinem einzigen Jagdpächter begegnet, der nachmittags nicht massiv nach Alkohol riecht.
 
Nahezu alle Jäger, die ich im Umkreis meines Wohnortes (wir wohnen in einem waldreichen Gebiet) kennen gelernt habe, sind MENSCHEN. Die halten sich an Regeln und knallen nicht einfach Tiere ab. :zustimmung:

Aber es gibt auch unangenehme Zeitgenossen.
Wir gehen mit den Hunden ab und an mal an der Donau spazieren - in einer Gegend, wo eigentlich kein Anleinverbot gilt. Unsere Hunde laufen nur auf den Wegen.....das haben sie so gelernt.
Irgendwann mal kam ein Tierschützer des Wegs. Mit einem Geländewagen....laut und stinkend in der schönen Natur.
Der hat moniert, dass unsere Hunde ohne Leine laufen und dadurch die freilebenden Tiere beeinträchtigen. Es war Dezember.....meterhoch Schnee...und keine Brut-Und Setzzeit.

Als ich darauf hingewiesen habe, dass sein lautes, großes, stinkendes Auto dem Wild mehr schaden würde als unsere Hunde, hat er erklärt, er sei von Beruf Polizist, und in seiner Freizeit Jäger!

Keine Frage - das macht Eindruck!

Aber nicht bei mir. :winken3:

Wir sind dann ins Gespräch gekommen, und als ich ihm vorgeworfen habe, Jäger wären in meinen Augen Tiermörder, hat er erzählt, dass er Tiere liebt und seinem Revier sogar immer das Wild füttern würde.....und dass die Jäger in den Nachbarrevieren das nicht so handhaben würden, weil sie nicht wollen, dass das Wild sich so sehr vermehrt....und dass die Tiere deshalb alle zu SEINEN Futterplätzen kommen würden. :denken24:

Schön, dass er dann mehr zum Abknallen hat.

So jemand trägt natürlich nicht dazu bei, den guten Ruf des Jägers zu vermehren. :denken24:
 
Die Argumente sind teilweise berechtigt.

1. Es wird auch kein Schlachter gezwungen, diesen Beruf zu ergreifen. Es gibt also nicht nur Jäger, die "freiwillig" töten und immerhin töten die nicht am Fliessband.

2. Den Unterschied kennen alle Jäger, auch den zwischen Fuchs und Dackel. Dennoch passieren solche Unfälle, aber zumeist aus menschlichen Defiziten (Schussgeil, Schusshitzig, unkorrektes Ansprechen etc., Nichteinhalten von Absprachen). Allerdings sind die Jäger - zumindest die, die ich kenne, bemüht, sowas auszumerzen. In schlimmeren Fällen droht der Entzug des Jagdscheines und der Waffenbesitzkarte.
Und schwarze Schafe gibt es überall, nicht nur bei Jägern.

3. Diese Erfahrung kann ich aus meiner Anschauung - und ich kenne und treffe viele Jäger - nicht bestätigen, jedenfalls hab ich sowas nie bemerkt.

Hast Du Dich mal gefragt, was passieren würde, gäbe es keine Jäger?

Wildschäden bei den Landwirten, noch mehr Wildunfälle, Wegfall von einigen tausend Tonnen gesunden und nachhaltigen Fleisches und und und.
Die Wildschweine sind schon jetzt eine Plage.
 
1. Es wird auch kein Schlachter gezwungen, diesen Beruf zu ergreifen. Es gibt also nicht nur Jäger, die "freiwillig" töten und immerhin töten die nicht am Fliessband.
Zu der Person von Schlachtern hab ich ein ähnliches Verhältnis wie zu Jägern.

2. Den Unterschied kennen alle Jäger, auch den zwischen Fuchs und Dackel. Dennoch passieren solche Unfälle, aber zumeist aus menschlichen Defiziten (Schussgeil, Schusshitzig, unkorrektes Ansprechen etc., Nichteinhalten von Absprachen). Allerdings sind die Jäger - zumindest die, die ich kenne, bemüht, sowas auszumerzen. In schlimmeren Fällen droht der Entzug des Jagdscheines und der Waffenbesitzkarte.
Und schwarze Schafe gibt es überall, nicht nur bei Jägern.
Die gibt es ohne Frage.

3. Diese Erfahrung kann ich aus meiner Anschauung - und ich kenne und treffe viele Jäger - nicht bestätigen, jedenfalls hab ich sowas nie bemerkt.
Gut möglich, dass es ausgerechnet in meiner Region solche Exemplare gibt.

Hast Du Dich mal gefragt, was passieren würde, gäbe es keine Jäger?

Wildschäden bei den Landwirten, noch mehr Wildunfälle, Wegfall von einigen tausend Tonnen gesunden und nachhaltigen Fleisches und und und.
Die Wildschweine sind schon jetzt eine Plage.
Ja, hab ich mich. Nur leider ist es ja so, dass wir hier alle Raubtiere erfolgreich ausgerottet haben, die der Population Einhalt gebieten könnten. Und wer schreit gegen die Wiederansiedlung? Die Jäger!
 
Nur leider ist es ja so, dass wir hier alle Raubtiere erfolgreich ausgerottet haben, die der Population Einhalt gebieten könnten. Und wer schreit gegen die Wiederansiedlung? Die Jäger!

An großem Raubwild hatten wir hier früher ja nur Wölfe und Luchse. Es gibt bereits wieder stabile Luchspopulationen und die Wölfe sind ja bekanntlich auf dem Vormarsch.

Die bekannte polnisch-russische Population hat sich über Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein jede Menge neue Lebensräume erschlossen.
Im Süden der Republik sind diese Bestrebungen noch etwas schwächlich - aber das wird auch noch.

Sicher fressen die Wild - und in Sachsen haben sie die gesamte Muffelwild-Population sozusagen "ausgelöscht".
Andererseits bemerken Jäger durch die Anwesenheit des Wolfes keinen signifikanten Rückgang von Reh-, Rot- und Schwarzwild. Und insbesondere beim Schwarzwild sind sie über ein bischen Unterstützung nachgerade dankbar. Diese Viecher gehen durch die moderne Landwirtschaft - riesige Mais-Schläge - derart zu Schaden, dass viele Jäger die Wildschadenssummen nicht mehr aufbringen können oder wollen. Äusserst intelligent und damit schwer zu bejagen sind sie auch noch.
 



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