Maulkörbe finde ich dann sinnvoll, wenn sie in der entsprechenden Situation angemessen sind. Was genau das konkret bedeutet, entscheidet der Einzelfall. Aber ganz gleich, ob Notsituation oder Alltag, ich bin für eine positive Gewöhnung, muss aber gestehen, dies bei meiner Hündin trainiert zu haben. Einfach einen Maulkorb oder eine Maulschlinge (ein um die Schnauze gewickeltes Tuch ist in meinen Augen nichts anderes) auf den Hund drauf zu hauen, kann die ganze Situation nur schlimmer machen. Vor allem, wenn der Hund gerade eh gestresst ist. Wird das Ganze aber positiv verknüpft, etwa mit Futter und/ oder Spielen, wird dies- ähnlich wie ein Halsband- gut akzeptiert werden. Wenn man also weiß, dass man einen potenziell bissigen Hund hat, würde ich das entsprechend üben. Wer es auch bei einem nicht-bissigen Hund macht, macht damit sicherlich ebenfalls nichts verkehrt. Es gibt immer wieder Tierärzte, die auf einen Maulkorb bestehen, egal wie unnötig dieser auch sein mag.
Was jedoch abgesehen vom Gewöhnen auch wichtig ist, ist das richtige Modell. Es gibt ja welche, wo die Schnauze wirklich zugedrückt wird, und die sind nun wirklich nicht empfehlenswert, eben weil dann weder getrunken noch richtig geatmet werden kann. Ist es eher eine Art Käfig ums Maul, ist das schon viel besser. Dies wiederum sollte aber auch vernünftig sitzen, nicht scheuern, usw. Wenn man da etwas Passendes hat, wird der Hund es ebenfalls eher positiv wahrnehmen können, als wenn das Ding an sich super unangenehm ist oder sogar weh tut.