Ich schilder einfach mal die Situation(en) bei Luke.
Als Welpe hatte Luke kein Maulkorbtraining. Hab da schlicht nicht dran gedacht.
Wir bekamen dann einen Maulkorb mal von den Nachbarn geschenkt weil der bei ihrem Hund nicht passte. Einfach ums mal um gemacht zu haben hab ich Luke das Teil angezogen. Luke war pikiert, irritiert, nicht wiederspenstig oder ängstlich oder dergleichen. Also landete der Maulkorb bei den Hundesachen wer weiß vielleicht braucht man ja mal einen.
Dann kam die Zeit mit der Epi, den Tabletten, der Fresssucht. Das kam ja quasi von heut auf morgen und nachdem Luke mehrfach versucht hat Straßenbelag zu fressen und sich beim Versuch in den Parkweg reinzubeißen einen Zahn abgebrochen hat. Hab ich ihn in Situationen wo ich ihn nicht gesehen hab und wo er trotzdem leinenlos sein durfte einen Maulkorb drauf getan (sprich im dunkeln auf der Wiese). Ansonsten wenn es hell war oder er an der Leine war es ganz klar meine/unsere Verantwortung das anders zu unterbinden was uns auch gut gelang. Nicht perfekt aber es blieben in der Folge alle Zähne heil und er starb nicht an einer Vergiftung.
Manches Mal versuchte er sich das Teil auszuziehen was ich ihm verboten hab. Leckerlie bekam er nur die, die er auch ohne bekommen hätte auf diesen Runden.
Irgendwann vor Jahren waren wir mal beim TA aber bei einem der in der Praxis neu war (oder da lernte oder was weiß ich). Der fragte ob Luke beißt. Ich weiß nicht mehr was es war aber es muss etwas gewesen sein wo ich annahm das eine Behandlung schmerzhaft sein könnte. Ich meinte das ich für ein Tier mit Schmerzen niemals zu 100% garantieren könne ob es beißt oder nicht. Außerdem war das auch die Zeit wo Luke aufgrund der Epilepsie manchmal recht impulsiv war.
Also bestand der TA auf einen Maulkorb (als die Chefin das hörte erklärte sie uns für bescheuert, niemals würde Luke beißen. Einzig was sie an Luke stört. Wenn sie ihm die Zähne untersucht drückt er zu. Er beißt nicht und lässt los sobald man selber loslässt. Ich glaube sie erwartet das ich das mal mit ihm übe.
Vor Jahren sind wir mal Seilbahn gefahren. Es war vorher nicht geplant gewesen. Der Kassierer fragte ob er lieb sei was ich bestätigte, dann meinte er wir wären eh allein in der Gondel da ist ihm das egal. Zwar stieg im letzten Moment noch wer zu aber die Person sprach Luke freundlich an und es war wirklich der allerletzte Moment das störte dann echt keinen.
Im Allgäu hatte ich den Maulkorb dabei weil ich wusste das wir eventuell mal Seilbahn fahren und an dem Tag auch auch in den Rucksack gepackt.
Die Bahn war voll und Luke trug seinen Maulkorb. Wir mussten in einer Zwischenstation umsteigen. Auf dem Rückweg kam ich gerade an der Bergstation an als die Bahn fahren sollte (Zufall hatte da gar nicht drüber nachgedacht, gar nicht auf die Zeit geachtet bzw. keine Ahnung zu welchen Zeiten die Bahnen talwärts fahren. Wollte eigentlich noch in Ruhe oben vespern, Füße hochlegen). Ich wollte schnell den Maulkorb drauf tun aber das hätte zeitlich nicht gereicht da meinte der Typ ich solle schnell einsteigen. Zuerst wollte ich während der Fahrt noch den Maulkorb drauf aber dafür war es viel zu eng. Also hab ich ihn dann in der Zwischenstation beim umsteigen schnell drauf gemacht. Das war nur bedingt nötig weil die Bahn zur Talstation fast leer war.
Ein ansonsten stressfreier und gesunder Hund , wird die mehr oder weniger , einmalige " Vergewaltigung" durch Maukorb ohne Schafen übetleben, wenn es dann nötig ist.
Statt das Maulkorb tragen zu trainieren, wurde ich lieber an der Bindung arbeiten.
Sitzt diese 100%/ kannst du deinen Hund Alles um (und das ist das Schlimme ) und antun!
Ich finde also die Aussage von Yacco nicht ganz verkehrt. Luke hat es nie wirklich beigebracht bekommen, kam aber situativ immer damit klar ich denke weil er mir vertraut aber auch weil er an sich ein geduldiger Hund sein kann und kein ängstlicher Hund ist den solche Sachen aus dem Gleichgewicht bringen.
Andererseits eben bei einem Hund bei dem das nicht zutrifft. Den sowas aus der Bahn werfen kann. Muss man das natürlich anders handhaben.