#Stadthund/ Wohnungshund #Border Collie #Tierheimhund

Hey,

ich würde auch sagen, Schritt für Schritt.
Im Alltag ankommen, sich einspielen, kennen Lernen
(ich fürchte ja nach 2 Wochen kennst du die schlimmsten Marotten vielleicht noch gar nicht ;) ).

Ganz ruhig auf eure Weise.
Ist vielleicht auch gar nicht schlecht dass du dich vorher nicht so speziell über Border Collies informiert hast.
so gehst du unvoreingenommener an den Max ran.
Und egal welche Rasse der Hund ist - habt ihr im Alltag Probleme, müssen die Individuell angegangen werden - da muss viel eher auf den Hund als Individuum geschaut werden, als auf seine Rasse.

Ich wünsche dir viel Spass in der Hundeschule und hoffe dass sie lehrreich für euch ist.

(In der Branche gibt es viele schwarze Schafe - ich hatte das große Glück gleich von Anfang an an eine top Trainerin zu geraten die mir auch jetzt noch immer wieder wertvolle Hinweise geben kann.
Ich war auch so ab der 2. Woche da und wir konnten im Laufe der Zeit viele Dinge besprechen/angehen, bevor sie überhaupt zum richtigen Problem wurden.)

Noch ein Hinweis:
Gerade bei Tierschutzhunden kann es durchaus mehrere Monate dauern bis der Hund wirklich angekommen ist.
(Bis zu einem 3/4 Jahr sagt man)
Es können also durchaus noch Problemhafte Verhaltensweise aufkommen wenn der Hund sich bei dir sicher fühlt und "so sein kann wie er ist".
Rückschritte sind sehr wahrscheinlich - nur als Hinweis, dass du dich nicht wunderst.
Das sind jetzt aber bitte keine gründe für "sofortiges hartes Durchgreifen damit er gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt. Oder "Verzweiflung" weil ihr Rückschritte gemacht habt oder so ;)
Nur als Info dass es durchaus normal sein kann dass man den Hund erst wirklich kennen und einschätzen kann, wenn er nach längerer Zeit wirklich "angekommen" ist.

Viel Spass weiterhin!
 
Ich finde es nicht schlecht, wenn an sich vorher informiert über die Rasse.
Kann nur helfen.
Natürlich sollte man den Hund anschauen...


Borders haben eine besondere Art.

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Ich finde es nicht schlecht, wenn an sich vorher informiert über die Rasse.
Kann nur helfen.
Natürlich sollte man den Hund anschauen...


Borders haben eine besondere Art.
 
Nochmal Hi,

Kleines Beispiel:
Er hat in der zweiten Woche angefangen Besucher quasi zu überfallen, wenn sie zur Tür reinkommen. Meine Kumpels können mich kaum noch begrüsen, geschweige denn in Ruhe zur Tür reinkommen. Das ist ein Verhalten, dass ich in der Extreme nicht möchte. Also versuche ich es zu "korrigieren". Momentan bekomm ich ihn aber nur mit Leine aus dem Flur, da er sich schwer macht und hinlegt. Er soll verstehen, dass er viel schneller begrüßt wird, wenn er brav wartet, bis der Besuch drin ist und auf ihn zu geht. Er will ja nur begrüßen und gestreichelt werden.
Das ist für mich seine Belohnung. Und die gibt es nun einmal nicht vor, sondern NACH der "Übung".

Also, meine Eltern wohnen bei uns nebenan. Sie sind absolut keine Hundemenschen und wollen grundsätzlich nicht angesprungen werden. Mein Hund liebt aber meine Eltern sehr (wie alle Besucher, die immer wieder vorbeikommen... je länger sie weg geblieben sind, desto größer die Freude und Begrüßungszeremonie)

Also haben sie, wie verschiedene andere Menschen auch, bei der Begrüßung vom Hund "Sitz" verlangt. Eine Bekannte lässt sich immer Pfötchen geben. Das akzeptiert der Hund inzwischen tatsächlich als Begrüßung dieser einen Person.
Meine Eltern aber wollen den Hund für sein Sitz mit Streicheln belohnen, kommen dann oft von oben oder streicheln über den ganzen Rücken und wundern sich dann, dass der Hund sofort wieder aufspringt. Sie glauben, dass der Hund gestreichelt werden will und dass das für ihn eine Belohnung ist. Ist aber nicht so.

Mein Hund verteilt recht unterschiedlich, wann und wie er begrüßen möchte.

Was man manchmal etwas schwer rüber bringt ist, dass nicht jeder Hund das Streicheln mag, und dass selbst schmusige Hunde das Streicheln nicht in jeder Situation und von jedem als angenehm empfinden.

Wenn ich meinem Nicht-Schmusehund mit einem "gut gemacht" die Seite tätschel, dann liebt sie irgendwann das Tätscheln, weil sie gelernt hat, dass es "gut gemacht!" heißt. Das ist entfernt ähnlich wie ein Clicker. Hunde lieben nicht grundsätzlich Klickgeräusche. Aber wenn dieser bestimmte Klick immer sagt "Gut gemacht!", dann lieben die Hunde ihn :)

LG,
Stadtmensch
 
Das Verlangen, kein Leckerliautomat zu werden, kann ich nachvollziehen. Wir kommen zu 90% ohne Leckerlis aus. Die größte Belohnung für meine Hunde ist es, den begehrten Platz direkt an meinem Bein zu bekommen. Dort wird man gestreichelt und ist sicher. :zustimmung:

Ich denke, ihr werdet vor Allem an dem Thema Nähe arbeiten müssen. Wenn dein Hund sich darauf verlässt, das DU der sicherste Ort bist, DU brenzlige Situationen regelst und DU im Zweifelsfall entscheidest (und er nicht unbedingt entscheiden muss), dann erledigen sich oft Probleme wie andere Hunde anpöbeln von selbst.

Ich führe mal kurz unseren "Weg" aus (der noch lange nicht fertig ist), denk' immer dran, das nicht jede Methode für jeden Hund und Menschen funktioniert!!!
Und: wenn dein Hund wirklich oft und für dich unvermittelt schnappt, solltest du ihn an einen Maulkorb gewöhnen. Das kann die Situation für euch beide entspannen. Du verhältst dich dem Hund gegenüber anders, wenn du von seinen Zähnen nichts zu befürchten hast. Mein einer Hund muss immer einen Maulkorb tragen, wenn wir mit kleinen Kindern zusammentreffen, weil er nicht zuverlässig weggeht wenn er keine Lust mehr hat (sondern knurrt und schnappt). Von Baskerville haben wir den Ultra Muzzle, damit kann er normal trinken, Leckerlis nehmen, Leute abschlecken und Alles, nur eben nicht knapsen oder schnappen.

Ich hatte eine ziemliche Krawallschachtel, bis er gelernt hat, das es bei mir immer toll ist. Wir haben das im Training langsam aufgebaut: zunächst musste er sich rechts neben mir ins Sitz bringen lassen, ohne das ich etwas sage (nur mit sanftem Druck auf dem Hinterteil - er sollte lernen, das ich ihn auch körperlich in eine Position bringen kann). Dort musste er sitzen bleiben. Dann hat die Trainerin ein Leckerli vor ihn geworfen, er ist natürlich aufgesprungen, ich griff ihm ins Fell. Das hat ihn überrascht. Das hat er noch ein Mal versucht, danach saß er brav neben mir, auch wenn das Leckerli zwischen seine Pfoten rollte.

Darauf haben wir ein "Fuß" aufgebaut - immer, wenn er vor mich lief habe ich ihn "genervt". Kurz an der Leine ruckeln, ins Fell greifen. Sofort zu mir einladen, ihm eine Alternative bieten. Korrektur funktioniert nur, wenn du deinem Hund auch gleichzeitig ein alternatives Verhalten vorschlägst. Das Spiel haben wir wiederholt, bis er genau darauf geachtet hat, wie schnell ich gehe und ob ich stehen bleiben will. Wenn ich stehen bleibe, bleibt er direkt an meinem Bein stehen. Anfangs haben wir das 2 Schritte lang gemacht. Dann 5 Schritte. Dann einen ganzen Feldweg lang. Jetzt läuft er immer so, wenn ich ihm nicht "Lauf" oder "Hepp" sage.

Darauf wiederum aufbauend haben wir mit Trainingsdiscs an der Schleppleine gearbeitet. Er sollte erst Mal lernen, dass das Scheppern der Discs doof ist - und das er dann lieber mal zu mir kommt, wenn ihn das gruselt. Also kommentarlos vorlaufen lassen, die Trainerin mit den Discs geworfen (3, 4 mal - man braucht mehrere davon) und sobald er sich sichtlich gegruselt hat, habe ich ihn freundlich zu mir eingeladen und bei mir gestreichelt (der positive Reiz sollte immer mindestens doppelt so lang wie der negative dauern!). Das haben wir noch ein Mal machen müssen, danach ist er ganz brav an der langen Schleppleine neben uns her gelaufen - 30min lang.

Das war quasi die Voraussetzung für das "Fuß" und "Hier" im Freilauf. Ich musste nur anfangs noch zwei, drei Mal mit den Discs werfen, mittlerweile werfe ich höchstens noch die Leine, wenn er eine Wildspur aufnimmt und ein "Nein" grade nicht an seine Ohren dringt, oder um einen Verhaltensansatz sofort zu unterbrechen ("Du, das ist eine blöde Idee"). Das reicht. Nein, ich tue ihm nicht weh, in der Regel landet die Leine VOR oder NEBEN ihm. Und immer mehr reicht ein Räuspern oder ein simples, leises Nein.

Mittlerweile kommt er zu mir zurück gelaufen, wenn er was hört, was ihm nicht geheuer ist (z.B. das Geräusch einer Motorsäge). Wenn ich ihn zu mir rufe, läuft er danach so lange neben mir bis ich wieder "Lauf" sage. Er läuft auch auf schmalen Pfaden durch den Wald hinter mir so lange ich möchte, trotz der ganzen Verlockungen (Pferdemist, Wildschweinspuren, duftende Rehe,...).

An der Leine muss ich selten noch mit den Discs klimpern, wenn uns ein Hunde entgegen kommt der schon in der Leine hängt. Aber auch nur an der kurzen Leine - wenn er an der langen Schleppleine oder frei ist, läuft er lieber ganz nah neben oder hinter mir wenn uns ein Hund entgegen kommt. Früher ist er dann sofort losgerannt und quasi über den Hund drüber gerannt, weil er wohl dachte, er muss Alle in die Flucht schlagen - jetzt überlässt er mir die Entscheidung ob ich finde, die beiden Hunde sollten sich kennen lernen oder eben nicht.

Bei meiner sehr, sehr viel sensibleren Hündin hat das Alles auch funktioniert - nur das ich die Reize reduziert habe und es meist nur ein, zwei Wiederholungen gebraucht hat. Allerdings ist sie kein Hund, der sehr nah an meinem Bein laufen mag. Den Raum lasse ich ihr, aber sie muss trotzdem auf mich achten.
Früher konnte ich nicht ohne Leckerlis spazieren gehen, weil sie daran gewöhnt war, das z.B. ein guter Rückruf auch eine Belohnung in Form von Futter rechtfertigt. Sie hatte, ganz nach der klassischen "nur positive Verstärkung"-Schule nicht gelernt, das nicht nur gutes Verhalten belohnt wird, sondern schlechtes Verhalten auch doof ist. Ich hatte ja keine andere Wahl als ihr falsches Verhalten zu ignorieren. Jetzt hat sie gelernt, das schlechtes Verhalten auch [gewaltfreie] Konsequenzen hat - und das es das Größte ist, zu mir ans Bein kommen zu dürfen. Und folgt plötzlich ohne Leckerli.
Ich habe trotzdem noch welche dabei, weil ich gerne mal Leckerli in's Feld oder in hohes Gras werfe, zum Suchen. Und wenn mal was richtig, richtig toll funktioniert hat (z.B. Rückruf bei Wildsichtung, ein ignoriertes Kaninchen, sofortiges Platz im nassen Gras usw.) dann gibt's auch ein Stückchen Huhn.
Meine Hunde liefern sich regelmäßig Wettrennen wenn ich pfeife, nicht, weil der schnellste Hund ein Leckerli bekommt, sondern weil der schnellste Hund den besten Platz bekommt (der Andere bekommt selbstverständlich auch Streicheleinheiten).

Einige werden das hier sicher als "zu streng" auffassen, aber wir sind seitdem ein viel glücklicheres Rudel. :zustimmung2:
 
Mit Disc würde ich nicht arbeiten!!!

Ich korrigiere mich, ich würd davon gar nix machen,
einfach so.
Überhaupt nicht.

Schon 1000 mal nicht, mit sensible Border Hund von
irgendwo her...


Ach, was mir einfällt mit dem lernen.
1. kann es sein, dass der Hund nie gelernt hat zu lernen.
Dann tun sich die Hunde manchmal sehr schwer.
2. Kann es sein, dass sie viel mehr konnte, nur nicht bei dir macht
3 Kann sein, dass du es falsch rüber bringst und/oder nicht das richtige
fein Gefühl hast
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Disc würde ich nicht arbeiten!!!
Jedem seine Meinung, und wie gesagt:

Ich führe mal kurz unseren "Weg" aus (der noch lange nicht fertig ist), denk' immer dran, das nicht jede Methode für jeden Hund und Menschen funktioniert!!!

Viel deutlicher kann ich nicht machen, dass das meine persönliche Erfahrung darlegt. :denken24:

Meine Hunde kommen beide aus dem Tierschutz und konnten null Komma gar nix. Der kleine war Streuner und sehr, sehr selbstständig. Nein, die konnten nicht vorher viel mehr und haben es nur bei mir nicht gemacht...

Ich empfehle dir dazu mal "Hunde brauchen klare Grenzen" von Michael Grewe... aber ich dachte mir schon, das ich mit meiner Sicht hier total der Außenseiter bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Hunde haben klare Grenze, aber es geht auch anders.


Ich kenne auch ein Border, der ist beim Gassi nur hinter Frauchen her
gegangen oder bissel nebendran. In 1 Stunde hat er sich einmal weg bewegt.
Nur aus Angst
 
Na, du wirst ja am Besten wissen wie es meinen Hunden geht :denken24:
 
Rowan, dann sind wir jetzt 2 Außenseiter :winken3:
Auch mein Hund ist sehr "selbständig", nicht aus dem Tierschutz, wir haben ihn als Welpe gekauft
Und trotzdem war es schwierig, diverse Hundetrainer haben aufgegeben, weil er halt auf "normale" Trainingsmethoden nicht reagiert

Ich habe keine Disc, ich hab nen Schlüsselbund :-), ein zweimal geworfen - jetzt muss ich damit nur noch in der Jackentasche klappern........ Ja, du hast vollkommen recht, jeder muss den Weg finden, der für sich und seinen Hund funktioniert
Manche Hunde reagieren auf Leckerli, manche auf Streicheleinheiten, andere auf Spiele oder bestimmte Spielzeuge. Bei manchen Hunden findet man schnell den richtigen Weg und bei anderen muss man ne Weile suchen und probieren, bis man den richtigen Weg gefunden hat.
Bei mir und Hachiko hat es sehr lange gedauert. Aber wir haben schließlich auch unseren Weg gefunden
 
Hallo,

Ich denke, ihr werdet vor Allem an dem Thema Nähe arbeiten müssen. Wenn dein Hund sich darauf verlässt, das DU der sicherste Ort bist, DU brenzlige Situationen regelst und DU im Zweifelsfall entscheidest (und er nicht unbedingt entscheiden muss), dann erledigen sich oft Probleme wie andere Hunde anpöbeln von selbst.

Ich finde das sehr schwer. Ich hab so einen Hund, der zwar absolut defensiv und friedliebend ist, aber sehr souverän seine Sozialkontakte selbst sucht und klärt. Wird sie z.B. bedrängt oder wurde ihr sogar weh getan, geht sie gezielt zum Besitzer des Hundes und beschwichtigt dort. Nie würde sie zu mir flüchten. Und ich wäre ehrlich gesagt auch ratlos, wie ich einem drohenden Hund sage, dass er verschwinden soll...

Wir treffen oft Hunde, die bei Hundebegegnungen neben oder hinter dem Besitzer bleiben, viele tatsächlich freiwillig, weil sie sich dem Besitzer eng verbunden fühlen oder sich dort sicher fühlen. Aber ob und wie ich das bei meinem Hund erreichen könnte, weiß ich nicht.

Aber abgesehen davon:
Ich würde mich über einen Bericht des Threaderstellers freuen, wie es mit der Hundeschule geklappt hat.

LG,
Stadtmensch
 



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