Verfolgt durch Bauernhofhund. Was tun?

​Meine Freunde und ich waren in einem ländlichen Gebiet wandern, teilweise auch querfeldein und durch Waldstücke und sind dann an einem abgelegenden Bauernhof (nicht umzäunt, aber ein Schild "Privatgelände") vorbei gekommen, wo wir eigentlich schauen wollten, ob wir da irgendwie durchkommen, um wieder zu unserem Auto zurückkehren zu können (wir wussten, dass wir von der anderen Seite, wo es zu unserem Auto ging, den Bauernhof in der Distanz gesehen hatte). Wir sind an den Bauernhof ran, als plötzlich zwei Hunde auf uns zugestürmt sind und uns angeknurrt haben. Wir sind natürlich sofort stehen geblieben und die Hunde haben dann auch aufgehört zu knurren. Als wir uns wieder vom Bauernhof entfernt haben (es war keine Besitzer sichtbar und wir haben uns auch nicht getraut, weiter in das Gelände hineinzugehen), sind uns die Hunde hinterher gelaufen, bzw. neben uns gelaufen. Einer davon ist dann irgendwann zum Bauernhof zurück, aber den anderen sind wir einfach nicht los geworden. Selbst, als er mal kurz in ein Waldstück rein ist und wir dachten, wir wären ihn los, kam er dann wieder zu uns her und stand einfach bei uns herum. Der andere Hund ist dann plötzlich in einiger Distanz aufgetaucht und hat uns aus ein paar hundert Metern beobachtet, ist dann aber wieder im Wald verschwunden. "Unser" Hund wirkte jetzt nicht aggressiv oder gefährlich (vom Knurren am Anfang auf dem Bauernhof einmal abgesehen), er sah uns meistens nicht einmal an, sondern stand/lief direkt neben uns, aber das Problem ist, dass er uns 20 Minuten bis zum Parkplatz gefolgt. ist, wo dann auch noch andere Leute waren. Als wir ins Auto stiegen, wartete der Hund, der uns direkt folgte, seelenruhig beim Auto.

Wir wussten nicht genau, was wir da jetzt tun sollen und haben erst versucht, den Besitzer des Bauernhofes per Google ausfindig zu machen, aber da ging keiner ans Telefon. Danach haben wir die Polizei angerufen und den Vorfall geschildert, da wir jetzt nicht wussten, ob der Hund wieder zurück findet oder eventuell die anderen Wanderer beim Parkplatz bedrohen könnte (es waren auch Kleinkinder da) .Es hieß dann, die Polizei würde versuchen, den Besitzer ausfindig zu machen und wir sollten in der Zwischenzeit einfach losfahren. Als wir losfuhren lief uns der Hund dann noch ein paar hundert Meter nach, bevor er aufgab.

Da uns die Sache dann immer noch keine Ruhe lies, riefen wir noch mal nach einer halben Stunde bei der Polizei an und die meinten, sie hätten den Besitzer benachrichtigt und er meinte, die Hunde dürfen frei herumlaufen. Außerdem würde er ihn wohl abholen. (Was mit dem anderen Hund, der irgendwo unabhängig von uns durch die Gegend streifte, bin ich mir nicht sicher, den hatten wir gar nicht mehr erwähnt.)

Was sagt ihr als Hundebesitzer (ich bin selbst keiner und habe auf Grund einer Kindheitserfahrung eher Angst vor Hunden)? Was hätte man in so einem Fall tun sollen? Habe ich mich richtig verhalten? Habe ich irgend einen Fehler gemacht? (Nicht, dass ich noch mal vor hätte, sowas zu provozieren...)
 
Naja, erstmal haben die Hunde getan, was sie als ihre Aufgabe sehen. Ihren Hof bewacht und Euch, als Eindringlinge vertrieben.
Und anscheinend sicherheitshalber noch ein Stück weiter eskortiert.:zwinkern2:

In solchen Fällen kann man eigentlich nur zusehen, die Hunde nicht zu provozieren und langsam den Rückzug antreten.

Ich wäre übrigens einfach ins Auto gestiegen und gefahren. Hunde, die so leben, relativ frei, die finden auch nach Hause zurück.

Ob man das nun richtig findet, oder ob es erlaubt ist, ist eine ganz andere Frage. Aber grad im ländlichen Raum und bei etwas abgelegenen Gehöften ist es oft noch so üblich, dass da ein Hund frei läuft (oder auch mehrere).
Solche Hunde sind meist wachsam, werden aber ohne Provokation auch nicht beißen.
 
Hätten wir gewusst, dass da auf dem Bauernhof Hunde frei rumlaufen (Schild), wären wir natürlich gar nicht erst hin. Einen ordentlichen Schrecken haben wir wirklich bekommen, vor allem da der eine einfach nicht locker lies. Aber eine Bekannte von mir hat meiner Meinung nach den Fehler gemacht und den Hund angesprochen und gestreichelt, anstelle ihn zu ignorieren.

Nun ja, da ich ja dann in den Folgetagen auch nichts mehr durch die Polizei gehört habe, scheint ja wohl alles klimpflich abgelaufen zu sein.
 
Gibts hier noch viele die so leben, grad auch wenn ihr in bergigen Regionen unterwegs seit.

Ein Kollege wandert viel, vor allem in Frankreich und der hat regelmäßig solche Geschichten parat. Einmal wanderte ein Gaststättenhund mit ihnen komplett mit auf den Berg hoch und wieder runter.

Ich hab jetzt hier 2-3x einen Hund in einem Waldstück getroffen. Ich würde sagen Entlebucher Senne-Dackel-Mix. Ich glaub der läuft mehr oder weniger täglich zur selben Uhrzeit seine Runde.

Auch die Hunde vom Chef, sowohl der alte als auch der Nachfolger, waren Dorfhunde. Mein Chef wohnte 20 Jahre da und stand eines Tages mit seinem Max auf dem Sportplatz als ihn Leute ansprachen die er noch nie gesehen hatte, die aber Max kannten. Max wurde steinalt und drehte bis zuletzt täglich seine Dorfrunde, obwohl mein Chef an der Hauptstraße wohnte. Aber Max überquerte diese wohl nie.

Auf der Hundewiese war eine Dame mit 2 Dackeln und einem stetig wechselnden 3. Hund.

Die Dackel waren Jäger, vor allem der eine. Verschwand der lief sie einfach weiter. War er nicht zurück bis sie am Parkplatz war, fuhr sie weg und kam später nochmal. Bis dahin war der Dackel meist am Parkplatz und wartete dort auf sie.

Wie meine persönliche Meinung vor allem zum letzt genannten ist tut nichts zur Sache. Generell kann man aber sagen, diese Hunde kennen das so und finden sicherlich problemlos wieder heim.
 



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