Wenn man in die Praxis kommt, die Helferinnen einen aus dem Augenwinkel sehen und schon mit Namen begrüßen, ist man echt zu oft dort.
Mittags hatte ich einen Telefontermin mit der TÄ Zwecks dem Mittel für die Nierentätigkeit, ob es anschlägt. Das tut es und das Trinkverhalten, sowie das Pinkeln bewegen sich wieder in einem normalen Rahmen, somit haben wir einen Anhaltspunkt.
Keks hat mir heute gar nicht gefallen, sie war total abgeschlagen, ist nur hinterhergetrottet, läuft etwas unkoordiniert und wir konnten immer nur kurz raus. Temperatur, Puls, Durchblutung, Appetit und Trinkverhalten waren aber normal. Die Pupillen sind stressbedingt geweitet, reagieren auf Lichteinfall normal.
Nachdem die TÄ mich ausgefragt und ich einen kleinen emotionalen Ausrutscher hatte, sollten wir am Nachmittag kommen. Eigentlich war sie selber mit Terminen vollgepackt und hat mich an die Kollegin verwiesen, aber hat sich dann vor Ort trotzdem die Zeit genommen und uns mitbetreut.
Es wurde nochmal Blut abgenommen, um den aktuellen Stand der Organwerte herauszufinden.
Keks wurde in der Bewegung angeschaut, sowohl im Schritt und Trab. Beim Testen des Stellreflexs korrigiert sie selbstständig.
Zusätzlich haben wir einen EKG im Ruhezustand und einen nach ein paar Runden zügig im Trab rennen (da läuft sie komischerweise sauber) gemacht, der wird noch ausgewertet.
Sie bekam ein Mittel gespritzt, das sie ein bisschen belebt. Die Wirkung hält nicht lange an und man kann es nicht als Medikation verwenden, aber es dient erstmal dazu herauszufinden, ob es eine nervenbedingte Ursache ist. Bereits nach einer halben Stunde war sie munterer, wieder interessierter an ihrer Umwelt und die Pupillen nicht mehr so kugelig.
Der Verdacht ist weiterhin, dass die Umfangsvermehrung in der Lunge die großen Nervenstränge in der Umgebung beeinträchtigt, das kann sich auch negativ auf das Herz auswirken.
Morgen Vormittag rufe ich wieder an, gebe einen aktuellen Stand durch und bekomme die Ergebnisse vom EKG und die Info, ob ich ggf. unterstützende Medikamente holen soll. Bei den Blutergebnissen weiß ich gerade nicht, ob die bis morgen schon fertig sind, ansonsten dann am Montag.
Alles wird an die Klinik weitergeleitet, damit sie am Mittwoch möglichst gut vorbereitet rangehen können. Dieser bevorstehende Besuch ist gerade auch ein bisschen das Problem, da wir mit den Medikamenten vorsichtig sein müssen, um kein verfälschtes Bild abzuliefern und damit v.a. der Tumor nicht verändert wird (wie es z.B. bei Cortison der Fall ist). Das würde sonst die Diagnose im Zweifel erschweren.
Im Prinzip schauen wir jetzt, dass wir Keks die paar Tage noch möglichst gut unterstützen können und hoffen, dass wir nach dem Klinikbesuch mehr wissen. Egal in welcher Hinsicht das Ergebnis ausfällt und wie viel Zeit uns geschenkt wird, die Hauptsache ist, dass sie wieder möglichst viel Lebensqualität bekommt.