Warum Barsoi?

Windhunde hatte ich persönlich ja nie auf dem Schirm, weil ich dachte, ist nicht so meins.

Aber wenn ich Deine Beschreibung lese, komme ich ins nachdenken...

Besonders die Sache mit dem vorsichtig sein usw. Weil die ganzen Bollerköppe, die ich bisher hatte, nach dem Motto leben "wo ein Wille ist, da ist ein Weg". Nie zurückweichen, immer gradeaus, wenns sein muß mit brachialer Gewalt. 😮
Umgekippte Stühle oder Sessel beeindrucken nicht nachhaltig und Couchtische kann Hund einfach so beim umdrehen mit dem Schwanz abräumen.
 
Ich glaube, dass das auf fast alle Windhunde zutrifft, weil es ihnen durch das fehlende Körperfett selbst wehtut, wenn sie irgendwo anstoßen. Bei Rika hat das gehemmte Beissen mit 10 Wochen auch schon fast perfekt funktioniert, ich denke, aus dem gleichen Grund.

Das Problem beim Windhund ist, wo kann man ihn laufen lassen, ohne dass er überfahren wird. Ich habe hier fast unbefahrene Feldwege (und wenn doch ein Auto kommt, fährt es Schritttempo - in 9 Monaten sind uns zwei begegnet). Aber das gibt's nicht überall... Und es kommt wohl auch nicht jeder Windhund so schnell zurück wie Rika - ich habe von einer Salukidame gehört, die drei Stunden im Wald verschwunden war. Einer von Rikas Brüdern darf außerhalb des eigenen Gartens gar nicht frei laufen, und die Frau mit dem Deerhound hat auch gemeint: "Der Nachteil dieser Hunde ist, dass man sie nicht von der Leine lassen kann."

Was mir aber auch eine Shiba-Inu-Besitzerin gesagt hat. Und die Frau mit Basenji, die manchmal beim Coursing ist, lässt ihren Hund zwar frei laufen, denkt aber, dass sie eigentlich nicht sollte. Ganz zu schweigen von dem Mischling aus dem Tierheim im Dorf, der mir zuerst Rika entführt hat und dann spurlos verschwunden blieb, während ich Rika schon längst wieder hergepfiffen und angeleint hatte...

@RosAli Warum dachtest du, dass Windhunde nichts für dich sind?
 
Nun, erstens von der Optik her. Mit diesem doch sehr dezent getragenen Schwanz erscheinen mir die meisten Windigen immer irgendwie ängstlich. Obwohl ich weiß, das es so nicht stimmt.

Und dann dachte ich halt, eigentlich sind sie mir zu selbständig und jagdbegeistert. Ich hab lieber einen Hund, der sich im nächsten Mauseloch festgräbt, als einen, der flüchtendem Wild hinterher geht (und vllt. auch noch die Chance hat, das zu bekommen).

Und ja, ich mag halt auch einfach die stabilen Bollerköppe. 😍 Trotz gelegentlichem Flurschadens. Die lernen ja auch, vorsichtiger zu sein. Dauert halt (und wird manchmal im Eifer des Gefechts auch vergessen).😉
 
Dann passt ja alles ;) Nach Mäusen gräbt Rika übrigens auch, es laufen einem ja nicht dauernd Kaninchen über den Weg. Und erwischt hat sie nur die vom Mähwerk geschredderten Kaninchenbabies :( Das erwachsene Tier, das mal gleichzeitig mit uns auf der Weide war, hat sich mit ein paar Sprüngen in die Hecke gerettet. Und als sie im Garten ein totes gefunden hat, wusste sie nicht, was sie damit machen sollte, und hat sich problemlos wegführen lassen.

Nach meiner Erfahrung sind übrigens viele Windhunde eher schüchtern. Keine Ahnung, ob das angeboren ist oder daran liegt, dass die Welpen nicht richtig sozialisiert wurden. Windhundeleute haben mir gesagt, dass Rika eher die Ausnahme ist mit ihrem Bedürfnis, auch bei Fremden Hundespucke als Gesichtswasser einzusetzen...
 
Ich habe gerade mal wieder alte Fotos gesehen und stelle fest, dass der Barsoi (zumindest sehr viele) im Wesentlichen noch so aussieht wie vor 100 Jahren. Finde ich super, noch was, was ich am Barsoi mag...

(Die SCC hatte an ihrem Stand Fotos von DSH und Labrador, "damals" und "heute", und sie sind stolz darauf, zum heutigen Aussehen beigetragen zu haben. Zum Glück waren gerade alle in der Mittagspause, mir wäre dazu einiges eingefallen.)
 
Die Schüchternheit ist aber bei vielen Windigen so gewollt in ihren Ursprungsländern. Man möchte da keinen kuschelbedürftigen Hund, Zärtlichkeit zwischen Mensch und Hund finden wenig und zurückhaltender statt als hier in Europa. Wird jedenfalls so geschrieben und berichtet...
Der Barsoi stammt doch aus südländlichen Gebieten? 🤔
Bei den europäischen Windigen ist ja vieles anders.

Auf jeden Fall sehr interessantes Thema diese Windhundrassen... lese gerne darüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, der Barsoi ist ein okzidentaler Windhund, wie Greyhound, Deerhound, Wolfhound... er kommt aus Russland.

Was du meinst sind die Orientalen, wie Saluki, Azawakh, Sloughi....
 
Ich sehe in beiden Gruppen schüchterne Hunde. Bis zum Beweis des Gegenteils nehme ich an, dass die meisten Windhunde ein eher schüchternes Naturell haben, man aber bei den meisten davon in der Sozialisierungsphase das Selbstbewusstsein stärken kann.

Die Legende will übrigens, dass die orientalischen Windhunde mit ihren Herren die Zelte geteilt hätten und nicht wie "normale Hunde" verachtet und misshandelt wurden. Aber ich war nie dort...
 
Die Legende will übrigens, dass die orientalischen Windhunde mit ihren Herren die Zelte geteilt hätten und nicht wie "normale Hunde" verachtet und misshandelt wurden. Aber ich war nie dort...

Nun dazu muss man nur mal nachrechnen wie lange es Windhunde im Orient gibt und wie kurz es dort auch den Islam gibt.
Und wenn man dann noch bedenkt wieviel entspannter manche Muslime den Islam betrachten als andere.
Und zu aller letzt kann man vergleichbares überall auf der Welt sehen. Der Vergleich des eigenen (Nutz)-Hundes vs. Straßenhunde.
 



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