Da dieses Statement auf keinen Fall den Tatsachen entspricht...was war Eure wahre Motivation für Tierschutzhund oder Zuechterhund?
Früher wollte ich immer einen Hund. Immer! Meine Eltern sagten nein, weil sie in der DDR ja schon "immer" Hunde hatten, das typische, der Schäferhund, Ganzjahres im Zwinger, nur von Leberwurstbrot lebend, wenn krank, gibt es Schippe an Kopf, wenn läufig und andere Nachbarn einen Hund wollten, dann hat man decken lassen und die Welpen verteilt.
Sie sagten immer, wenn ich "groß" bin, dann kann ich mir so viele Hunde holen, wie ich möchte.
Als ich dann 18 geworden bin, wollte ich genau das machen, eigentlich einen Golden Retriever oder Rottweiler, ich besuchte also etliche Rassehundeausstellungen und redete dort mit den Züchtern und siehe da, alle sagten sie, die Hunde wären nichts für mich, weil keine Erfahrung. Dann kam ein Freund in mein Leben, der sagte, wenn überhaupt ein Hund, dann ein Mops.
Das war der letzte Hund, an den ich dachte, aber was tut man nicht alles für die Liebe?
Ich besuchte dann einige Züchter, bis ich eine fand, bei der mir alles durchaus richtig und sympathisch vorkam. Irgendwann kamen die Welpen. Und als man sie sehen durfte, kam einer der kleinen Dinger zu mir gelaufen. Naja, der sollte es dann eben werden. Und, da ich mich so viel über Hunde, Erziehung usw. schon vorher informiert hatte, habe ich erstaunlich viel richtig gemacht - aber auch genau so viel falsch. Wollte ihm also nicht nur einmal seine kleinen Mopsbeinchen langziehen. Es ging dann mit dem Freund auseinander, und natürlich wollte er "seinen" Hund nicht mitnehmen (nicht, das ich ihm dem gegeben hätte) und ich holte einige Zeit den Halbbruder aus einen neuen Wurf, der aber schon deutlich anstrengender war, aber ich einige Fehler ausbügeln konnte.
Dann kam die Auswanderung, die Möpse kamen natürlich mit, es kam auch ein neuer Partner, und der sagte, wie blöd er Mops findet und er wolle einen RICHTIGEN Hund und hat dann mir 2 Tage nach dieser Aussage einen Doggenwelpen angeschleppt, 9 Wochen alt, von einer pleitegegangenen Zucht, der alle Hunde ins Tierheim stecken wollte / musste aufgrund Zwangsräumung und versuchte sie noch vorher zu vermitteln. Die älteren waren aber allesamt "scharf", also bin ich ganz froh, das er den viel zu jungen Welpen angeschleppt hat.
Darum gekümmert? Genau. 0. Keine Erziehung, keine Leinenführigkeit, keine Sozialisierung, nichts. Das der Hund aber 60-90kg schwer wird, war ihm wohl da nicht bewusst, und erst recht nicht, das es ein Listenhund ist. Wenn ich mit dem Tier etwas machen wollte, hat er es strickt untersagt, also habe ich es so gut es ging heimlich gemacht. So konnte er wenigstens Sitz, mehr oder weniger an der Leine laufen und wenn der Mondstatus gut war, dann konnte er sich abrufen lassen. Im Grunde war der Hund lediglich eine Bananenverlängerung für meinen mittlerweile Ex. Ach, ja, "seinen" Hund hat er auch bei mir gelassen und ich hatte dann einen 14 Monate alten, 70kg schweren Listenhund an der Backe, der genau nichts konnte.
Der Hund ist mittlerweile nahezu zu 90-95% gut erzogen, mit einigen Außreisern, vor allem, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist und ihn anknurrt oder anbellt (sonst interessiert es ihn nicht) und das ich fremden wirklich auf die Finger hauen muss, das sie ihm nicht den Arm um den Hals legen, der Wasserlieferant, der auch kanarische Doggen besitzt, 5 Stück sogar, wollte das gerne mal ausprobieren und naja, wie ein einzelner Mensch nach einem Hundebiss bluten kann, ist erstaunlich... Also er mag es nicht umarmt zu werden, streicheln, und einfach nur da sein, von fremden Personen, kein Problem, sie werden nur angesabbert und das ist eher ein Zeichen der Liebe.
Meine neue Liebe hat dann seinen Cocker mitgebracht. Die ist aber wirklich sehr pflegeleicht, und rennt eigentlich nur draußen rum und sucht Eidechsen, nicht, das sie welche fangen würde, aber der Wille zählt.
Der 5. Hund soll in ein paar Monaten aber definitiv eine ältere Hündin (mind. 8 Jahre), maximal Mittelgroß und sehr gerne mit Handicap werden. Welpen, außer, sie sind in Not, kommen uns nicht ins Haus. Welpen an sich sind super, wenn man sie "formen kann" wie man es möchte und sich das Baby aussuchen kann, aber es gibt zu viele Hunde, die ein zu Hause suchen... und das wird jetzt meine Passion, wenigstens dem noch ein paar Jahre dann ein zu Hause zu geben.