@marita,
ich habe kein Problem damit z. B. einen gebürtigen polnischen Hund von jemandem in D zu übernehmen. Einen Hund, der schon mal da ist, auf welchen Wegen auch immer er hier landete.
Mein Gedanke ist tatsächlich, lässt uns doch erst mal die Hunde gut unterkommen, die schon vorhanden sind. Es gingen doch jetzt dauernd Meldungen durch die Medien, dass die Tierheime voll sind wegen der Urlaubseit. Ich hab noch keine Erfahrungen gesammelt mit Tierheimen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dort nur problematische Hunde sitzen.
Du meinst damit die Hunde, die in Deutschland schon vorhanden sind.
Die Hunde im Ausland sind aber ebenso bereits vorhanden, zumindest wenn man den Verstand einschaltet und keinem Welpenhändler auf den Leim geht, der extra für Deutschland "produziert".
Wenn du ein besseres Gefühl dabei hast, den Hund hier in Deutschland auf einer PS zu sehen, dich über ihn schlau zu machen, dann ist das doch ein gut durchdachter Weg.
Ich fühle mich nun mal, wegen Kira, zu den Hunden in der Station in Vinkovci hingezogen, die alle dort landen, weil sie von der Straße aufgelesen werden. Diese Station hat den öffentlichen Auftrag, die Straßen von streunenden Hunden frei zu halten und sobald ein Anwohner einen Streuner meldet, wird dieser eingefangen. Da wird nun ziemlich sicher nicht für Deutschland "produziert".
Falls es also, in einigen Jahren, für Ausländer noch möglich ist, dort einen Hund auszulösen, werde ich das vermutlich tun.
Sind doch beides Wege, die völlig in Ordnung sind.
Mich stört es aber, dass ich dann an vielen Stellen höre, ich wolle mich nur wichtig machen, mich über den Hund profilieren und wäre verantwortlich für das Elend der deutschen Hunde. Ist völliger Käse.
Genauso wenig ist jede Orga, die aus dem Ausland vermittelt unseriös und wirtschaftet in die eigene Tasche.
Nach meiner Meinung sind die meisten Orgas durchaus seriös und haben ständig zu kämpfen, um sich einigermaßen tragen zu können.
Und nach meiner Meinung gibt es wenige schwarze Schafe, es ist nicht die Mehrheit, wie es hier immer anklingt.
Allerdings bin ich natürlich nicht bei facebook aktiv, obwohl ich mittlerweile einen passiven Account habe, damit ich an einigen Stellen mitlesen kann.
Wenn dort ständig unseriös inseriert wird, dann kann das den Eindruck natürlich verfälschen.
Und nirgends, an keiner Stelle, habe ich je gesagt, "man" solle dies oder das tun. Genau das kann ich nämlich nicht leiden.
Jeder hier hat seinen Hund aus persönlichen, im Kern egoistischen, Gründen. Was völlig in Ordnung ist.
Und man sollte den Hund auswählen, der zu einem passt und der damit auch glücklich wird.
Woher der dann kommt, welchen Weg man wählt ist völlig egal.
Das gilt aber auch für die, die sich für einen Hund aus dem Ausland entscheiden.
Was mir stinkt, ist der unterschwellige Vorwurf mancher Auslandshundebesitzer, dass man doch lieber unbedingt ein armes Tier aus "hastdunichtgesehen" hätte retten sollen, wenn man sowieso einen Mischling nimmt. Die hätten es so viel nötiger.
Und man wäre ein so viel besserer Mensch. Ich glaube nämlich wirklich, dass da ein ganzer Teil dabei ist, dem der Tierschutz piepegal ist. Aber es ist grade in, sich mit einen Hund zu schmücken, den man gerettet hat. Ich sage ausdrücklich: ein Teil.
Ich kenne wirklich viele Halter von Auslandshunden.
Ganz ehrlich, ich kenne keinen einzigen, der so denkt. Jeder ist froh, dass es mit dem eigenen Hund gut klappt und erzählt natürlich gern vom Hund.
Ich habe noch nie gehört, dass einer jemanden angegangen wäre, der seinen Hund nicht aus dem Ausland hat.
Das fände ich nämlich genauso daneben wie andersrum.
Das Restrisiko (Krankheiten einschleppen) bleibt aber doch. Ließt man sich in verschiedene Foren ein, ließt man immer wieder, wie die Besitzer dieser Hunde mit Mittelmeerkrankheiten und ähnliches zu kämpfen haben, obwohl die Hunde angeblich genaustens untersucht und geimpft wurden, bevor sie aus dem Ausland kommen. Schon deshalb würde ich nur einen Hund von einer Pflegestelle nehmen, der schon hier in D ist. 100% gibt es nicht, aber ich habe ja noch einen Hund, der sich nicht anstecken darf. In dem Fall würde ich mir ewig Vorwürfe machen.
Die Kosten, die dann oft folgen, können doch ganz enorm sein. Oft sind die Folgen dieser Krankheiten auch nicht heilbar.Viele "Retter" sind sich darüber nicht im Klaren und wandern nun in der Hoffnung um Hilfe von Forum zu Forum. Mit dem Verhalten dieser Hunde kommen viele auch nicht klar. Die wundern oder ärgern sich, wenn es nach wenigen Tagen nicht so läuft, wie erhofft. Oft schon nach 2-3 Tagen. Ich glaube, die neuen Besitzer werden einfach nicht gut genug aufgeklärt, nicht vorbereitet, auf dass, was kommen kann. Es würde oft viele Interessenten abschrecken und dass will man ja nicht. Auf Pflegestellen kann man sich da schon besser über das spezielle Tier informieren.
Es stimmt, dass man das Risiko von eingeschleppten Krankheiten eingeht.
Beim Auslandshund sind das natürlich an erster Stelle die MMK, wobei die nun nicht "einfach so" ansteckend sind.
Die Behandlungskosten können aber natürlich recht hoch sein und das sollte einem vorher klar sein.
Die wirklich ansteckenden Krankheiten kann man aber genauso einschleppen, wenn man einen Hund aus dem deutschen Tierheim, von PS oder von privat holt. Giardien sind überall und ich kenne mehrere Fälle, wo sie von Tieren aus dem Tierheim oder von PS eingeschleppt wurden.
Gleiches bei Pilz, Bindehautentzündungen usw.
Von Flöhen und Würmern mal gar nicht zu reden.
In diesen Fällen ist das Risiko des Einschleppens fast gleich hoch, wenn man deutsche und ausländische Tiere vergleicht.
Ich stimme dir zu, dass bis vor einigen Jahren die Aufklärung bezüglich der MMK in vielen Orgas eher schlecht war.
Das hat sich aber bereits spürbar geändert. Die meisten weisen auch darauf hin, dass die Tests hier nach 6 Monaten wiederholt werden sollten und ein negatives Ergebnis nicht unbedingt heißt, dass das Tier wirklich nicht infiziert ist.
Darüber sollte man sich natürlich vorher Gedanken machen und wenn man sich mit den evtl. Folgen, materiell und/oder psychisch, nicht arrangieren kann, dann sollte man keinen Hund aus dem Ausland aufnehmen.
Aber mal ehrlich, man spricht immer von "adoptiert" und "gerettet". Blödes Wort, finde ich. Bezahlt man für die "Aduption", ist es doch keine "Aduption" mehr, sondern ein Kauf, oder? Gegen eine Vermittlung aus den Nachbarländern habe ich nichts, aber, warum werden die Tiere durch die halbe Welt gekarrt, um einen neuen Besitzer zu finden? Gibt es nur Deutschland, wo sich Leute um Auslandstierschutz kümmern? Auslandstierschutz vor Ort finde ich sinnvoller.
Ob jetzt Adoption oder Kauf ist doch nur Wortspielerei. Für mich ist jedes Lebewesen "gerettet", das einen umsorgten und schönen Platz findet. Egal woher es kommt. Das Tier aus der Tötung genauso wie das Tier vom Züchter.
Und wenn der passende Hund für mich 1500 km entfernt wohnt, weshalb soll ich mir dann einen Hund aus 40 km Entfernung holen, wenn mir persönlich der Weg egal ist? Ich muss die 1500 km ja nicht an einem Tag durchbrettern, sondern kann das ganz gemütlich in Teiletappen machen.
Des weiteren schließt die Aufnahme von Auslandshunden ja nicht aus, dass vor Ort ebenfalls für die Tiere gearbeitet wird.
Die meisten Orgas finanzieren auch Kastras vor Ort, wo die Hunde dann weiter an Futterstellen betreut werden und leisten Aufklärung bei der Bevölkerung. Nur die Menge der bereits vorhandenen Tiere ist nicht zu schaffen ohne Vermittlung ins Ausland.