Herdenschutzhund??

Erster Hund
Schäfi, Rüde
Zweiter Hund
Kangal, Hündin
Hallo Foris,

mich würde mal interessieren, ob sich hier noch ein Herdenschutzhundbesitzer tummelt:zwinkern2:
zwecks Erfahrungsaustausch.
 
Moin Moin Siva!

Ich durfte in den Genuss kommen, einen Herdenschutzhund mein Eigen zu nennen, der Gute lebt jetzt aber wo anders- zu seinen Gunsten.
Denn er wurde mir als etwas anderes verkauft, optisch konnte man den Herdi eher ahnen, erst der Charakter, die Triebe haben mich mit der Zeit erkennen lassen, wie viel Herdi doch in ihm steckt.

Und das herauszufinden hat mich angefixt ;)
Tolle Hunde!

Eine völlig andere Art der Erziehung, des Umgangs ist hier notwendig und ich habe jeden Moment der gemeinsam erlebten Freiheit genossen.

Viele Dinge habe ich durch beobachten und analysieren selbst herausfinden müssen, doch als es klick machte, konnte ich nicht mehr damit aufhören, mir immer mehr Input zu diesem Thema zu holen und Luke wird auch nicht der letzte Herdi gewesen sein.
Sobald die Rahmenbedingungen stimmen, wird mindestens ein Herdi einziehen.

Mein Traum:
Häuschen mit eingezäuntem Garten + Zwinger mit hypergemütlicher, vor Wind und Wetter schützender Hütte und permanentem Zugang zum Haus, sodass er selbst entscheiden kann, wie viel Familienanschluss er gern hätte.

In der Stadt kommt ein Herdi für mich nicht mehr in Frage und ich setze mich auch dafür ein, dass Herdis nicht in Städte vermittelt werden.
Züchter tun dies ohnehin nicht.

Also, auch interessiert an Austausch zum Herdi :)
 
Hallo Frau Grimm,

ich kann dich so gut verstehen! Wir hatten vor Jahren auch unseren ersten Kangal aus dem Tierheim, mußten ihn aber leider wieder abgegen, da das Tierheim uns verschwiegen hatte, dass er Aggressionsprobleme hatte und schon zweimal wegen Beißvorfällen wieder abgegeben wurde. Uns wurde er übrigens als Labrador-Mix!!!! übergeben.

Da wir alle 14 Tage die Kinder von meinem Freund hier haben, haben wir ihn dann nachdem er meinen Freund gebissen hat an Leute mit viel Herdenschutzhunderfahrung vermittelt und dort ist er auch heute noch soweit ich weiß sehr glücklich.

Aber die Rasse hat uns nie wieder losgelassen. Was Du zur Erziehung sagst stimmt absolut. Siva stellt mich jeden Tag vor neue "Denkaufgaben" und es ist ein tolles Gefühl, wenn man den richtigen Weg gefunden hat ein Problem zu lösen.

Ich mache die Erfahrung, dass man sich absolut auf das Wesen der Hunde einlassen muss, und gewissen Dinge akzeptieren und mit viel Humor betrachten muss.

Was mir super gefällt ist die gelassene Art der Kangale. Im Gegensatz zu unserem Schäfi ist die einfach cool und regt sich erst dann auf, wenn es auch wirklich nötig ist:-)

Sie ist bisher super sozial, aber dafür tun wir auch viel.

Wir wohnen übrigens so wie Du beschreibst mit Kotten, großem Grundstück und gaaanz viel Feldern und wenig Nachbarn:zwinkern2:

Wohnst Du jetzt in der Stadt? Du bist Hundetrainerin, oder? Wie spannend. Ich habe vor noch gar nicht langer Zeit auch darüber nachgedacht mich in der Hinsicht weiterzubilden, aber derzeit ist das zeitlich nicht möglich. Machst du das hauptberuflich? LG
 
Hallo :)

ich hatte zwar nie selber einen Herdenschutzhund, aber ich habe lange Zeit einen Owczarek Podhalanski betreut.

Nunja, er hatte sich mich ausgesucht als Betreuer und ging nur mit mir oder meiner Chefin spazieren.
Auch konnte er nur bedingt unter anderen Hunden agieren, nur in kleinen Gruppen und dann auch nur mit ihm bekannten Hunden.
Meine Hündin Pinsel u.a. war eine sehr gute Freundin und Spielgefährtin, aber in der Regel wurde er seperat gehalten so dass ich mich oft mit ihm beschäftigt habe.

Er war sehr sanft und gutmütig, aber auch sehr eigen.

Sind halt sehr selbstständige Hunde und das merkt man auch immer wieder.

Als privaten Hund, würde ich mir persönlich keinen holen aber ich habe kein Problem damit, wenn sich zukünftige Besitzer genau damit auseinandersetzen was ins Haus kommt.

Grundsätzlich aber denke ich das Herdenschutzhunde wirklich nur für ihren rassetypischen Zweck gebraucht werden sollten.

Gruß
 
Ich mache die Erfahrung, dass man sich absolut auf das Wesen der Hunde einlassen muss, und gewissen Dinge akzeptieren und mit viel Humor betrachten muss.

Dem stimme ich zu!
Die ersten Wochen habe ich versucht, den Hund mithilfe von recht engen Verhaltensvorgaben, Impulskontrolle Gehorsam zu erziehen... ich komme erfahrungstechnisch aus der Jagdhundecke :D

Der Hund hat da partout nicht mitgemacht. Da war nix zu machen :D

Die Balance zwischen Gehorsam und Freiraum war schwer auszuloten, hat dann aber super funktioniert.
"Accept the Distance".
Je mehr ich zugelassen habe, dass er sich von mir entfernt, desto zugänglicher wurde er.
Und ja, man muss viel Humor besitzen und auch über sich selber lachen und akzeptieren können, dass sich der Hund einem gegenüber nicht komplett unterwürfig und kuschend verhält, sondern unheimlich viel Respekt braucht, damit er verhandlungsfähig wird :D

Ja, ich lebe in der Stadt. Inzwischen etwas außerhalb, aber noch immer nicht optimal für Herdis.

Diese Hunde entwickeln nach ca 2-3 Jahren einfach auch einen Schutztrieb, der seinesgleichen sucht. Und dieser Trieb muss ausgelebt werden dürfen.
Sonst gehen diese hochsensiblen Hunde ein.

Sie sind auch nicht besonders stressresistent und brauchen eben viel Fläche, etwas zum Beschützen und die Möglichkeit, selber zu entscheiden, wie viel Familienanschluss sie brauchen und möchten.

Was mir super gefällt ist die gelassene Art der Kangale. Im Gegensatz zu unserem Schäfi ist die einfach cool und regt sich erst dann auf, wenn es auch wirklich nötig ist:-)

Sie ist bisher super sozial, aber dafür tun wir auch viel.

Ja das stimmt. Das Wesen ist eher stoisch, was mich eben absolut fasziniert.
Ich würde auch ganz ganz viel Wert darauf legen, dass der Hund regelmäßig mit anderen Hunden in Kontakt kommt und ganz gezielt trainieren, dass der Hund akzeptiert, wann er nicht beschützen und verteidigen darf.
Das ist nicht leicht und funktioniert nur, wenn der Hund auch ausreichend Möglichkeiten hat, eben dieses absolut uneingeschränkt tun zu dürfen.

Was eben in der Stadt nicht - niemals - der Fall wäre.



Find ich super, dass ihr diese Rahmenbedingungen erfüllen könnt, darum beneide ich euch ganz offiziell :D
 
Guten Morgen,

oh ein Podhalaner- wie schön. Die mag ich auch sehr gerne.

Du hast vollkommen recht, man muss genau wissen worauf man sich da einläßt und ich finde es schlimm, dass es in unseren Tierheimen soviele Herdis gibt, weil die Besitzer irgendwann verzeifelt aufgeben und die Hunde einfach nicht verstanden werden.

Grundsätzlich ist eine Schafherde zum bewachen natürlich toll, aber ich denke das ein Herdenschutzhund auch mit einem großen Grundstück, idealerweise mit einem, oder mehreren Artgenossen und viiieeel Familienanschluß glücklich sein kann.

Es sind aber eben keine Hunde die man zum Agility oder Dog Dance mitnehmen sollte. Weil sie darauf einfach keine Lust haben. Ein Herdenschutzhund kann das zwar alles lernen, aber wenn er die Übung zweimal gemacht hat schaut er dich an und sagt dir: ok, ich kann das jetzt und das habe ich dir bewiesen, weil ich dich mag, aber wieso in aller Welt soll ich das jetzt noch 4x wiederholen???:frech1:

Es ist so witzig, wenn ich mit Siva draußen bin und sie rufe. Sie kommt schon zuverlässig, aber eben in ihrem Tempo. Und ich sehe ihr genau an, dass sie denkt: Ich seh dich, du siehst mich, wieso muss ich jetzt sofort losrennen:zwinkern2:

Was ist denn Pinsel so für ein Charakter?
 
Mal wieder ne doofe Frage von Scaralein....

Wenn man einen Herdi auf einem Grundstück hält das er auch beschützen darf... wie ist das dann wenn ein Gast auf dieses Grundstück will ? Also zb. Tante Erna zum Kaffeetrinken ? ´Der Besucher darf dann doch nicht so mir nix dir nix auf den Hof, oder ? Oder macht der Hund abstriche, so nach dem Motto: Die kommt jeden Sonntag, die darf rein...? Und kann man dem Hund beibringen das diverse Leute sehr wohl jederzeit auf den Hof dürfen, dafür zb. Nachts nicht ?
 



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