Das Wort Dominanz mag ich nicht aber ich sehe in dem Video Imponiergehabe. Hermes versucht öfters dem anderen Hund den Kopf auf den Rücken zu legen und ihn dadurch in der Bewegung einzuschränken. Zwischendurch checkt er wieder wie der Hund riecht. Wenn der andere Hund nicht so wendig wäre und so schnell aus der Situation rauskommen würde dann würde ihm Hermes vermutlich auch die Pfoten auf den Rücken legen. Einen kleine Ansatz sieht man ja bei 0:24.
Wenn meine Rüden Interesse an einer Hündin haben dann hängen sie ihr ständig am Po. Wenn eine Hündin nicht interessant riecht wird zusammen gerannt oder gerangelt. So seitlich eingeschränkt wird nur die "Konkurrenz" und das sind intakte Rüden.
Stimmt, das Kopf-auf-den-Rücken-Legen ist mir auch aufgefallen. Was mich allerdings verwundert, ist, dass er das immer nur ganz kurz macht und sich oft gleich darauf richtig klein macht - was ja eher eine Beschwichtigungsgeste ist. Und das, obwohl die Hündin auf sein Verhalten ja gar nicht "zickig" reagiert.
Wenn Rico auf eine (bald) läufige Hündin trifft, klebt er ihr auch immer am Hintern. Allerdings ist er auch kleiner als die meisten Hündinnen, die wir so regelmäßig treffen, sodass Kopf-Auflegen so oder so nicht infrage käme...
Ja, in den Augen der Menschen ist es sexuell motiviert, weil eben der Akt für Menschen als "sexuell" gilt. Hunde überlegen nicht "Hey, jetzt habe ich Sex, weil die Hündin läufig ist". Da leitet der Instinkt.
Ist ähnlich wie bei kleinen Kindern, die noch überhaupt nichts von Sex wissen: die schauen sich auch ihre Geschlechtsteile an und sehen den Unterschied, daß eben ein Mädel anders aussieht wie ein Bub. Aber hier sprechen wir auch nicht von sexuell motiviertem Verhalten.....
Okay. Wir sind uns einig, dass es beim Menschen "sexuell motiviertes Verhalten" gibt, oder? Das sind nach meinem Verständnis Verhaltensweisen, die letztlich den Geschlechtsakt zum Ziel haben bzw. auf diesen "hinarbeiten". Oder?
Genau so ist es doch auch bei einem Rüden, der an einer läufigen Hündin interessiert ist: Sein Verhalten dient dem Ziel des Geschlechtsakts - und damit der Fortpflanzung. Einziger Unterschied zum Menschen ist, dass Hunde über ihr Verhalten nicht reflektieren. Sie handeln aus reinem Instinkt, während beim Menschen, zusätzlich zum Instinkt, die Ratio bzw. die Emotionen hinzukommen. Nichtsdestotrotz ist beides m. E. dasselbe, nämlich "sexuell motiviertes Verhalten". Bloß weil man nicht explizit denkt "Ich möchte/werde gleich Sex haben" kann hinter einem Verhalten doch trotzdem eine sexuelle Motivation stehen.
Das Verhalten der kleinen Kinder, welches du beschrieben hast, ist dagegen nicht sexuell motiviert, weil es eben
nicht den Geschlechtsakt zum Ziel hat, sondern einfach nur der Erkundung der Umwelt bzw. des eigenen Körpers dient.
Liebe Grüße
Amica