Leinenführigkeit und Verhalten bei Spaziergängen mit anderen Menschen

Ich habe bei Chewie eingeführt, dass das Signalwort "bei Fuß! " bedeutet, sich hinter mir vorbei nach links von mir zu begeben und dort mit der Schulter in Höhe meines Knie zu bleiben. Leine halte ich rechts, so dass sie hinter mir nach links läuft .

Das klappt sehr gut. Wenn wir so gehen, wird er zunachst immer schneller und bewegt sich so allmählich nach vorne, bis die Leine straff wird, weiter kann er nicht, weil nun spürt er den Zug meiner Beine bei jedem Schritt.
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Ich korrigiere dann mit "bei mir!"
Das brauche ich bei jedem Spaziergang zwei- oder dreimal, dann bleibt er wo er soll. Auch Bei längeren Tripps in die Fußgängerzone funktioniert es nun gut.

Anfangs habe ich das geübt mit einem Leckerli in der linken Hand, das durfte er schnüffeln und nach zwanzig, dreißig Metern flutschte es wie zufällig in sein Maul.

Die Tipps, das so zu machen, kamen bei der Nachkontrolle von der Tierschutz-Organisation.
 
Ich plädiere auch für eine längere Leine.Leinenführigkeit bedeutet ja nur,dass der Hund ohne großartig zu ziehen an der Leine laufen kann.
Das muss in Ruhe erlernt werdenund ist irgendwann so selbstverständlich,dass es auch in aufregenden Situationen klappt.
@ Brunuckel: Du hast es jetzt mit einem jungen pubertierenden Rüden zu tun,der auf die ganzen Düfte seiner Welt anspringt.Mit einer längeren Leine kann er seinen Bedürfnissen besser nachkommen,ohne ständig ausgebremst zu werden.Und wenn er in der Stadt lieber zwischen zwei Menschen läuft,dann kass ihn so laufen.Anscheindend geben zwei Menschen mehr Sicherheit als einer.
Evtl.helfen auch kürzere Strecken, als hin und zurück,weil er auf dem Hinweg schon was "abgearbeitet" hat. Da kannst du auch gut die Leinenführigkeit üben.
Klein anfangen ,z.B. mit 5 Schritten ohne ziehen,dann belohnen. Übung vorerst beenden.Das kannst du ja je nach Strecke noch zwei bis dreimal wiederholen.Klappt das zuverlässig,kommt die Belohnung halt erst nach 7-8 Schritten.Irgendwann hat auch das Malteserchen begriffen was gefragt ist.
 
Normalerweise müsste man meinen, dass er verstehen sollte, wenn ich locker gehe und gelobt werde bzw. ein leckerchen bekomme ist es okay und wenn hinten jemand ruckt ist es blöd. Aber naja .:::

Weil wenn Kinder bei ihren Eltern am Arm ziehen und die Eltern stehen bleiben und somit zurückziehen die Kinder das auch sofort verstehen?
Bei Hunden ist dieser Gegenzug sogar noch deutlicher ausgeprägt. Hunde wurden sehr lange auch zum transport von Lasten genutzt, stell dir vor sie hätten aufgehört zu ziehen sobald von hinten etwas Zug gekommen wäre.

Im großen und ganzen kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Für mich weiß der Hund nicht was du von ihm erwartest und du weißt nicht wie du es ihm verdeutlichst. Zudem ist dieses Alter explizit ein Alter wo Mensch und Tier immer Selbstständiger werden. Das muss man natürlich ebenfalls berücksichtigen.
 
Ein nicht zu verkennender Faktor ist bei jungen Hunden die Zeit...
Je älter dein Hund wird, desto routinierter wird er und lernt sich auch in aufregenden Situationen cool zu verhalten.
Es gibt kein Rezept, dass sofort morgen wirkt. Man muss es sich erst erarbeiten und das kann manchmal dauern bis es plötzlich flutscht.
Also im Grunde empfehle ich dir, einfach fleißig weiter zu üben, ggf. eine längere Leine zu wählen und nur für enge Passagen zu verlangen, dass der Hund direkt bei dir läuft.

Weil du sagst, dass es speziell an fremden Orten so ist, dass dein Hund in die Leine pingpongt, würde ich zusätzlich auch speziell das üben.
Mein Wuffi ist allgemein ein Stressi, in fremder Umgebung vergisst er auch gerne völlig seine Manieren an der Leine und weiß gar nicht, wo er zuerst schnüffeln soll. Ich persönlich fahre dafür seit geraumer Zeit morgens jedes Mal an einer anderen Stelle fürs Gassi ran und dann gehen wir ganz bewusst extrem ruhig und nebeneinander los. Manchmal stehen wir auch noch nen Augenblick am Auto und gucken durch die Gegend (je nach dem wie aufgeregt er ist).
Ich hebe seinen Gehorsam dann aktiv auf, er bekommt eine Freigabe und darf Hundesachen machen.
Anfangs gings nur ein paar Meterchen, inzwischen sind es ein paar Meterchen mehr und er ist allgemein sehr viel ruhiger geworden...


Und dann will ich noch kurz auf das Selbstauflösen nach dem Lob eingehen: Baut euch ein Aufhebekommando auf. Bei mir darf sich der Hund auf ein "Okay" hin wieder frei bewegen wie er möchte. Ich mache dazu auch einen auffordernden Handwink. Den sollte man aber unbedingt dem Temperament es Hundes anpassen... er soll ja nicht losbrettern, sondern sich ruhig aus dem Kommando lösen.

Heißt, wenn du ihn für gutes neben dir laufen belohnst, machst du danach direkt weiter mit dem Kommando und gibst ihn dann aktiv mit deinem Auflösekommando von der Übung frei.
Vielleicht belohnst du auch erst 3 mal zwischendurch beim Kommando und gibst dann erst frei. Beim nächsten Mal gibt es 2 mal Lob und dann gibst du frei. Und wieder beim nächsten Mal löst du ihn direkt nach der Belohnung auf. (es soll kein festes Muster für den Hund geben, wann du auflöst)
Bloß aber nicht immer direkt nach der Leckerliegabe freigeben, sonst gewöhnt er sich das ja gleich wieder an.


Edit: Je konsequenter man solche Dinge durchzieht, desto einfacher ist es für den Hund diese Regeln auch zu befolgen. Wenn du selbst eher der Typ "heute so, morgen so" bist, dauert es natürlich etwas länger oder wird nie so ganz sauber.
 
Darf ich fragen wie du ihn einschränkst?
Das mit der Belohnung habe ich tatsächlich wie von dir beschrieben aufgebaut.
Leinenführigkeitstraining ist sehr individuell bzw. ist es bei mir gleichzeitig ein Training für "ohne Leine".
Meine Hunde haben sich ohne Freigabe und ohne Kommando in einem bestimmten Bereich um mich herum aufzuhalten.
Ich möchte nicht, dass 3-4 Hunde ob mit oder ohne Leine vor mir laufen, wenn ich innerorts bin oder es unübersichtlich ist.

Daher verhindere ich ein an mir vorbei laufen, in dem ich mich umdrehe und vor den Hund stelle - ihm quasi den Weg abschneide.
Das muss weder grob noch ruppig sein, sondern auf den Hund angepasst und es gehört noch einiges mit dazu.
Man muss den Hund genau lesen und demnach entscheiden, wie man weiter agiert.
Braucht er noch eine Korrektur oder hat er schon verstanden,... ?
Nix was man ohne Trainier direkt vor Ort einfach umsetzen kann.
 
Die einzige Regel welche man unbedingt braucht in der Hundeerziehung.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich bin auch sehr konsequent in der Erziehung und ich merke auch wie sehr Bruno das braucht um seinen Rahmen zu kennen und um auch Sicherheit dadurch zu erhalten.
Ich habe mir mein verhalten, Umgang mit ihm nun mal genauer analysiert und hierbei bemerkt, dass ich in der Ausführung mancher Aufgaben/ Kommandos etwas zu “schlampig, Larifari” bin. (Mir fällt partout das richtige Wort hierfür nicht ein.)
Ich arbeite nun verstärkt daran, klare Kommandos zu formulieren und diese auch „sauber“ einzufordern. Oh Wunder, es klappt schon viel besser.
 



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