So, zurzeit laufen ja wieder neue Rütter-Folgen.
Letzte Woche fand ich jetzt nicht so spektakulär. Ein unerzogener Basset, dem Grenzen gesetzt wurden und eine TS-Hündin, der das Autofahrenschöngefüttert wurde. Soweit so gut.
Die neue Folge hingegen hat mich überrascht. Sowohl im Positiven, als auch im Negativen.
1. Fall: Ein 1-jähriger Gordon Setter, der total verrückt auf Papiertaschentücher ist und diese auch frisst.
Ich finde bei den Menschen sah man, dass sie mit dem Hund arbeiten, aber recht ungenau und unstrukturiert.
Ansatz: Den Hund auf einen Wurfdildo geil machen, Hund an die Schlepp, Wurfdildo immer näher ans Taschentuch werfen. Bestätigen, wenn er den Stix nimmt, wegziehen, wenn er ans Taschentuch geht...
Gut, wäre jetzt nicht so ganz meine Herangehensweise gewesen (zu hohe Erregung, zu hoher Anspruch, aversiv, wenn auch nur milde), hätte man dem Hund auch leichter machen können, aber ok, viele Wege führen nach Rom.
Die Trainingsausschnitte, die ja immer gezeigt werden, waren alle durchweg recht unstrukturiert und wenig Erfolgversprechend.
Ergebnis: Als der Rütter dann zum Abschlussgespräch kam, apportierte der Hund seinen Stix. Das ganze Herangehen der Menschen war aber deutlich strukturierter (er ist jetzt zu aufgeregt, ich muss ihn erst runter fahren, Hund wurde erst neben dem Menschen abgesetzt,... alles Dinge, die Rütter nie erwähnt hatte). Das Taschentuch wurde auf den Stix gelegt und er sollte nur den Stix holen. Und der Hund? Meidet das Taschentuch deutlich, läuft einen großen Bogen herum und zieht den Stix ganz vorsichtig mit langen Zähnen heraus.
Also, klar kann ich mich auch irren, aber DIESES Ergebnis bringt man nicht mit etwas an der Schleppleine festhalten hin. Auch nicht mit 'in die SL knallen lassen'. Da wurde viel deutlicher aversiv gearbeitet.
Ich vermute die waren in der Zwischenzeit bei einem ganz anderen, nicht so fernsehtauglichen Trainer.
2. Fall: Porcelaine Hündin, die stiften geht...
Jaaa, hat man sich da mal wieder eine spezielle, ganz besondere Rasse ausgesucht, weil sie so hübsch ist, und hatte eigentlich keine Ahnung was man sich holt?
Was mich diesmal beeindruckt hat, war der individuelle Ansatz.
Erst eine Aufklärung über rassetypische Eigenschaften und die Arbeit, die so ein Hund leisten möchte (-> Spuren folgen).
Rütter holte sich eine Trainerkollegin dazu (Respekt! Kein Trainer kann sich in allen Themen gut auskennen), eine Jägerin, die Frauchen und Hund Fährten beibringt.
Viel Arbeit, klar, aber am Schluss läuft der Hund zuverlässig frei. (Ganz süße Maus, übrigens und so eine Schlaftablette
)
Dieser Fall hat mir so richtig Freude gemacht. Und es war, soweit ich mich entsinnen kann, auch das erste Mal, dass so richtig auf die Rassebestimmung eingegangen wurde... Ich erinnere mich mit Grauen an einen Podenco der mit dem Futterbeutel zwangsbespaßt wurde...
Von diesen (Porcelaine) Fällen hätte ich gerne mehr, da können die Zuschauer wirklich etwas daraus mitnehmen.