Also dass die "Art" des Umgangs in den ersten Nächten, sprich Ohrstöpsel und Ignorieren, nicht in Ordnung war, darüber sind sich wohl alle einig.
Und ich kann auch verstehen, dass bei einigen sehr emotionalen Menschen die Synapsen hochkochen.
Jetzt mal ungeachtet des hier geschriebenen Vorgangs:
Dieses ständige Wiederholen von "Boxen sind böse" halte ich für maßlos übertrieben und bis auf einige Ausnahmen ist hier kaum einer so richtig sachlich geblieben - zumindest empfinde ich das beim Lesen so, lasse mich aber gern berichtigen.
Ich finde tatsächlich, dass das schon seitenlang an "Herumreiten auf einem User" erinnert.
Denn es wurde hier ganz deutlich geschrieben, dass jemand einen Karton nutzen wird und das wurde nicht negativ kommentiert.
Natürlich entsteht dann der Eindruck, es würde ein Neuuser-Bashing stattfinden - zumindest würde mir das als Neuling schon eigenartig vorkommen.
Ich möchte jetzt auch nochmal auf die "bösen Boxen" eingehen, die plötzlich gar nicht mehr böse sind, wenn sie im Kofferraum eines Autos stehen. Dann werden dieselben Menschen nämlich für ihre Sicherheitsvorsorge des Tieres gegenüber gelobt.
Stehen dieselben Boxen in einem Wohn- oder Schlafraum sind sie plötzlich Teufelswerk, egal wie der einzelne Boxenbesitzer damit umgeht.
Und das liegt hauptsächlich daran, dass damit immer ein armer, tagelang eingesperrter Hund in Verbindung gebracht wird, der nichts zu trinken und fressen bekommt.
Eine Box jedoch, vernünftig eingesetzt, kann so viel mehr sein als ein Käfig - egal ob das Ding offen oder zu ist.
Gut überlegt und mit Bedacht eingesetzt kann so eine Box einem nach Geschwistern trauernden Welpen auch helfen - sie bietet eine gewisse räumliche Enge und lässt das Unbekannte nicht ganz so groß und gruselig aussehen.
Sie kann einem Besitzer helfen, den Welpen nachts schneller und sicherer stubenrein zu bekommen und ihn in der Nähe zu behalten - tatsächlich gibt es Menschen, die hören nachts nichtmal ihr eigenes Baby brüllen. Ich z.B. war auch sehr froh darüber, dass meine Kleinkinder ein Gitterbett hatten und nicht durch die Bude stromern und sonstwas anstellen konnten (mein Jüngster ist einmal "ausgebrochen" und da spielte neben der völlig eingesauten Küche auch Spülmittel eine Rolle - auch wenn er damit nur rumgematscht hat, sowas ist nicht witzig).
Eine Box kann dabei helfen, dass Welpe und Mensch schneller länger und ruhiger schlafen können, so dass beide nicht so überdreht und ausgeruhter sind.
Man kann einem Welpen auch Schutz und Sicherheit geben, wenn er in einer Box ist, z.B. wenn sie oben zu öffnen ist.
Wenn ein Welpe in den ersten 1-2 Nächten jammert dann liegt das meist gar nicht an der Box (sofern man für den Welpen trotzdem präsent und da ist, z.B. durch den offenen Deckel) sondern daran, dass er seine Geschwister vermisst - manche jammern halt nicht, die sind da gesetzter.
Voraussetzung für einen vernünftigen Umgang mit einer Box ist natürlich, dass
- die Box nicht zu klein ist und Platz für z.B. Wasser bietet (ein Kleinkind hat im Gitterbett auch Platz)
- man eine Box wählt, bei der man trotzdem jederzeit dem Welpen vermitteln kann, dass man gleich daneben liegt und da ist (ein getragenes T-Shirt in der Box wirkt zusätzliche Wunder)
- man die Box auch tagsüber zugänglich positioniert und interessant und schön macht
- der Hund dann auch gern da rein geht (gibt ja auch welche, die mögen Boxen generell nicht und das sollte man dann auch akzeptieren)
Hätte ich hier jetzt überall Karton statt Box geschrieben, wäre das wohl für viele völlig o.k., dabei ist das Prinzip dasselbe.
Wie toll manche Hunde Boxen finden können, sehe ich hier an Willow:
Hätte sie die Wahl zwischen Box oder Körbchen, würde sie die Box wählen und wäre sogar froh, wenn ich sie schliessen würde, damit da kein anderer rein kommt - während der Läufigkeit bleibt mir auch nichts anderes übrig, wenn ich keine Ups Welpen möchte, denn trennen geht bei ihr und Neo nicht. Er muss in ihrer Nähe sein, sonst mutiert er zum heulenden Werwolf. Und während Willow gaz entspannt in ihrer Box schläft, schläft Neo ebenso entspannt davor.
Willow nimmt übrigens jede Box in Beschlag, die sie finden kann:
Und auch ihre Welpen lernen das gemütliche Höhlenprinzip kennen und die meisten finden das toll:
Deshalb finde ich dieses "Pauschal-Verurteilen" jedes mal bei diesem Thema nicht so gut.
Es ist doch immer individuell.
Ich habe für meine auch Boxen genutzt, als sie als Welpe hier einzogen (unter Beachtung des vernünftigen Umgangs mit Größe und Co), und das lief jedes mal recht entspannt.
Neo hat die erste Nacht etwas getrauert und wurde von mir getröstet. Bei Willow hatte ich anfangs den Arm in der Box, weil sie völlig normal unruhig war und Smilla hat die ganze Nacht durchgeratzt.
Alle haben keine Phobie gegen Boxen entwickelt, eigentlich eher im Gegenteil.
Hätte ich gemerkt, dass ihnen die Box stinkt, hätte ich darauf verzichtet.