RosAli: Kannst du mir genauer schreiben, was die Probleme waren bei deiner einen Katze und den neuen Hunden? Wie hast du die erste Begegnung gestaltet und wie ist sie abgelaufen? (Reaktion bei Hund & Katze) Wielange dauerte es bei dir bis die Hunde, die Katzen akzeptieren (keine Ansätze zum Jagen, evtl. nebeneinander sitzen, kuscheln o.ä.) und die Katzen die Hunde? Ich bin da sehr interessiert und man kann ja nie genug Erfahrungen gehört haben.
Es lief jedesmal etwas anders. Ich beschreib einfach mal die Lage, als die letzten drei Hunde einzogen.
Die Katzen: Minou, geb. 2006; Artur, geb. 2010 beide von Welpe an mit Hunden aufgewachsen
2013 zog Bullterriermix Erwin ein. Ca. 11 Jahre, ein sehr gelassener Hund, den Katzen überhaupt nicht interessiert haben.
Hund an der Leine, Katzen im Haus. Die flüchteten beide auf die Treppe im haus und haben von dort aus gezetert und gedroht. Dieses typische Katzenkampfgeschrei.
Da der Hund aber nicht reagiert hat, gab der Artur recht schnell Ruhe. Bei Minou reichte aber schon ein Blick des Hundes in ihre Richtung, um weiteres Getöse auszulösen.
Die ist auch bestimmt eine Woche nur zum fressen reingekommen und sofort wieder weg.
Dann ging es langsam, sie kam auch wieder ins Wohnzimmer und nach so 2 Wochen ließ sie sich mal ganz vorsichtig vom Hund anschnuffeln und hat den auch ihrerseits beschnuppert.
Im Grunde war das noch recht relaxed.
2014 zog Rosie ein. 5 Monate, Yorkie-Pinscher-Mix, ein Minihundchen. Kleiner und leichter als die Katzen. Aber eben ein Junghund, lebhaft, lustig drauf, halt Terrier.
Ablehnendes Getöse, Geknurr, Andeutung von Ohrfeigen, Rosie unverdossen, da ist sie ziemlich schmerzfrei. Das lief nur mit viel Hundeerziehung und Ablenkung, der Hund hieß anfangs nur "Rosie, Nein!"
Auch hier war Minou wieder diejenige, die sich 2 Wochen lang nur zum fressen sehen ließ. Und geknurrt hat, sobald sie des Hundes ansichtig wurde.
Rosie wohnt jetzt ja schon über 1 jahr bei uns und jetzt ist Minou (wenn sie einen guten Tag hat) sogar mal bereit, auf Rosies Spielaufforderung andeutungsweise mal mitzumachen.
Wenn Minou nicht bei Laune ist, gibts Protestmiauen. Allerdings kein knurren oder fauchen mehr.
Im Frühsommer diesen Jahre zog Ali ein, nachdem Erwin im April plötzlich verstarb.
Amstaff, 6 Jahre, Katzen kannte er nicht, ist aber nicht ablehnend sondern eher neugierig interessiert. Aber ein Trampel.
Die erste Woche wieder nur Geknurre und Gekeife seitens der Katzen. Dann hat der Kater sich eingekriegt und ging wieder zur Normalität über.
Mit Minou wars diesmal echt schlimm und nach 4 Wochen war noch keine Besserung oder Gewöhnung zu sehen.
Und ich hab echt viel probiert. Die Hunde immer zurück genommen. Der Katze in Anwesenheit der Hunde super Leckeres offeriert. Geredet, gestreichelt.
Die Hunde waren nie das wirkliche Problem.
War zwar mit Ali etwas schwieriger, weil der immer gucken gehen wollte. Und wenn er nicht durfte, fing er an, Geräusche zu machen. Was die Katzen noch mehr irritiert hat.
Minou hat sich erst beruhigt, als sie im Sommer 6 Wochen Hausarrest hatte. Da hatte sie sich an der Pfote schwer verletzt, das mußte ja gepflegt und versorgt werden und sie durfte nicht raus.
Wir haben im Haus ein kleines Zimmerchen, da steht das Katzenklo und Trockenfutter. Die Tür ist mit einem Haken gesichert, so dass da nur die Katzen reinkommen, kein Hund.
Da drin hat sie gelegen. Und Ali stand oft vor dieser Tür und hat durch die Ritze geguckt.
Und in dieser Zeit hat Minou dann endlich begriffen, dass der Hund jetzt auch hier wohnt und ihr auch nichts tut.
Nachdem die Pfote anfing zu heilen und Minou aus der Kammer ab und an raus kam, hatte sich die Lage beruhigt.
Die begegnen sich auch im Garten jetzt recht entspannt.
Aber so wie mit den ersten Hunden, mit denen die Katzen aufgewachsen sind, ist es nicht. Wird es wohl auch nicht werden.
Da haben die Hunde und die Katzen ja direkt zusammen gelegen, mit Körperkontakt. Sich nicht nur kurz angeschnuppert. Das Verhältnis war insgesamt vertrauter.