- Erster Hund
- Arek 7J.
Dann halte dich am besten selber an diese Regel die deine Kinder schon gut befolgenDie Kinder lassen sie im Körbchen in Ruhe.
Auch du solltest den Hund im Körbchen in Ruhe lassen (und nur im absoluten Notfall so übergriffig sein und ihn raustragen).
Nutze den Rückruf wenn er mitkommen soll - dass er den noch nicht 100%ig beherrscht ist in dem Alter logisch.
Wie lange haben deine Kinder gebraucht um morgens beim Wecker klingeln pünktlich aufzustehen? Hat auch nicht in 4 Wochen geklappt oder?
Das weiß "Madame" aber nicht. Sie ist ein Hund - ein Hundekind - sie weiß nur ihre Sichtweise und ihr Befinden.Wenn ich das nicht täte weil Madame im Körbchen bleiben will hätte ich danach die Pfütze im Haus
Das sie es nicht weiß ändert nicht daran dass sie raus muss (auch wenn sie keine Lust hat) - aber mach dir bewusst, dass sie deine Sichtweise nicht verstehen KANN.
Es wird immer Momente geben wo der Hund "durch muss" obwohl er es nicht möchte.
Und weil der Hund sich in unser Leben einfügen muss (und nicht umgekehrt) gibt es davon sehr viele Momente.
Wenn wir den Hund als Familienmitglied sehen, als Individuum mit Gefühlen und Rechten, mit eigenem Willen anerkennen wollen - und nicht wie einen untergebenen Befehlsempfänger - dann ist es unsere Aufgabe
A) seine Kommunikation, seine Gefühle, seinen Willen zu beachten und ernst zu nehmen (Knurren ist Kommunikation und hat nix mit Aufmüpfigkeit zu tun)
B) ihm die Momente, wo er "durch muss" versuchen angenehm und verständlich zu gestalten.
Dass tut man nicht durch schimpfen und übergriffiges Verhalten.
Konkret in dieser Situation würde das heißen:
A) ihn nicht in die Lage zu bringen dass er knurrt (ihn also nicht aus dem Körbchen heben)
B) ihn motivierend ansprechen, freundlich und zum Aufstehen bewegen (Kommando nur nutzen, wenn man einigermaßen sicher ist dass es funktioniert)
Hilft das nicht, würde ich mir ne Käsescheibe/Wiener (keine schnöden Leckerlies) schnappen und mich damit 2 Meter entfernt auf den Boden setzen - ich denke, das ist Motivation genug für den Hund ganz schnell mal gucken zu kommen, was Frauchen da schönes hat - und schwupps kann man mit ihm interagieren.
Viele Menschen haben ja die Sorge "Wenn ich das Knurren nicht unterbinde, dann wird der Hund das ausnutzen und mich nur noch anknurren ums einen Willen zu bekommen".
Das sehe ich anders - habe andere Erfahrungen gemacht.
Indem ich die Kommunikation meines Hundes respektiere und achte, vertraut er mir. Er fühlt sich von mir angenommen, ernst genommen, und nicht übergangen. Das hat gleich 2 positive Effekte.
1. der Hund ist aussgeglichener und dadurch Stressresistenter. "Nervige" Aktionen gegen seinen Willen kann er so leichter ertragen.
2. er vertraut mir und er wird von mir mehr zulassen, als von Personen denen er weniger vertraut. Er lässt bei mir mehr zu.
Beides hat zur Folge, dass der Hund weniger knurren wird.
Ein Knurren/Zähne fletschen zu respektieren, bedeutet nicht automatisch "klein bei zu geben".
Strukturen, Regeln und Grenzen braucht der Hund ja dennoch.
Die Kunst in einem harmonischen Miteinander ist es, einen Konflikt zu lösen ohne dass eine seite der Verlierer ist.
Es geht um Kompromisse - mach dir also Gedanken, wie du deinen Willen bekommst und gleichzeitig den Willen deines Hundes achtest.
Das ist nicht immer möglich - aber je öfter wir es möglich machen, desto besser.
Und in deiner Situation, (kein Zeitdruck, vorhersehbares Verhalten, gewohnte Umgebung, ...) ist es meiner Meinung nach definitiv möglich.