AUFKLÄRUNG --- Alphawurf, Schnauzgriff und Nackenschütteln

Hallo.

" Wir sind keine Wölfe ".
O.K. das ist richtig.
Wir sind Menschen.
Und Hunde sind Hunde.
Jedes Verhalten von Spezien basiert auf Instinkten und " Urverhalten ".
Wölfe als Hunde waren die ersten Haustiere und wurden vielleicht zunächst als Jagdhelfer, später als Hütehunde abgerichtet. Coppinger und Zimen haben eine andere Theorie: Der Wolf (als Welpe) schloss sich dem Menschen an. Dieses frühe Stadium der (Selbst-) Domestikation ist heute noch auf Pemba und in Ostafrika und Namibia zu beobachten. Sie betrachten den „Haushund“ als in der juvenilen Phase verharrenden Wolf. Dies wird durch Zimens Beobachtung gestützt, dass juvenile Wölfe sich genauso ausbilden lassen wie Hunde; mit der Pubertät verlieren sie allerdings alle „Zahmheit“ und wechseln in reines Wolfsverhalten (z.B. erhöhte Fluchtdistanz).

Jeder gesunde Hund 2012 zeigt konkludentes Verhalten in Konfliktsituationen.
1. Territoriale Aggression
2. Ressourcen - Verteidigung
3. Sozialmotivierte Aggression
4. Angstaggression
5. Reproduktionsaggression
6. Schmerzaggression
7. Stressaggression
8. Konditionierte Aggression

Bedeutet, in jedem Hund steckt auch ein kleiner Wolf.
So stehen Urinstinkte der sogenannten Domestikation gegenüber.
So zeigen Welpen in der vegetativen Phase das gleiche Verhalten wie junge Wölfe.
Genauso verhält es sich in der Prägungsphase.
Die vermeintlich domestizierte Hündin wendet den " Nackengriff " ebenso an, wie der Wolf .
Das kann in Stresssituationen auch dazu führen, das die Hündin den Welpen auch mal schüttelt.
Unsere Hunde sind also mehr Wolf, als wir glauben.
Dieser Fakt führt aber oft dazu, das viele gar nicht wissen oder wissen wollen, was für Tiere sie da halten.
Fazit : Volle Tierheime, vermenschlichte Hundewesen und Foren, die voll mit " Hilfeanfragen " sind.

Liebe Grüße Kefni
 
Danke für den beitrag! wir haben seit kurzem einen hund und mir haben nun auch schon mehrere leute erzählt, wie sie ihrem hund zeigen, "wer das sagen hat", unter anderem durch deine beschriebenen Punkte. Ich bin zwar erst hundeanfänger, rege mich aber furchtbar über diese tipps auf. ich habe den eindruck, auch ohne große Erfahrung mit hunden kann ich meinem hund deutlich machen, dass ich bestimme und muss ihn dazu nicht durchschütteln oder umwerfen.. selbst wenn dies in irgendeinem fall sinnvoll sein sollte, glaube ich auch dass die meisten nicht-profis es überhaupt nicht zeitgenau schaffen ihren hund umzuwerfen und dann ist das ganze eh nur ncoh eine farce. wir haben auch schon den tipp bekommen, ein würgehalsband bei unserem hund zu benutzen. ich finde das alles grauenhaft und bin davon überzeugt, dass es immer andere wege gibt.
LG!
 
Hallo,

diese Überzeugung kannst Du hier noch festigen. Du bekommst bei uns sehr viele Anregungen, wie man einen Hund gewaltfrei erzieht.

Gut, daß Du nicht auf solche Ratschläge hörst.

Schmerz und Verunsicherung macht dem Hund Streß und unter Streß kann er nichts lernen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
So viel ich weiß, gibt es viele Abhandlungen von Ziemen und Feddersen-Petersen und in ALLEN wird betont, dass der Hund sich vor allem in seinem Sozialverhalten gravierend vom Wolf unterscheidet.

Einen richtig guten Text dazu gibt er hier zu lesen:

http://www.achtung-hund.de/artikel.htm

(Ich hoffe, der Link ist erlaubt?)
 
Hallo,

der Artikel ist sehr interessant und der Vergleich Wolf/Hund hinkt ja schon länger.

Und ich wiederhole mich nur zu gerne, wenn ich sage, daß der Mensch vom Hund sehr wohl als solcher wahrgenommen wird und sich lächerlich macht, wenn er hündische oder gar wölfische Verhaltensweisen zu kopieren versucht.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Sehr gutes Thema !!!

Also ich kann folgendes dazu sagen:

Mein Schäferwauzi - als ich sie bekommen hatte (5 Monate), war sie wie eine Prinzessin. Alles gehörte ihr. Sie hat die Strasse kontrolliert,
die Wohnung kontrolliert und im Büro sagte sie, wer rein darf und wer nicht.

Nach und nach habe ich Regeln aufgestellt. Und es wurde sehr viel besser. Sie gehorcht phantastisch und ist der Liebling der Familie.

Doch manchmal fällt sie in ihre alte Rolle zurück. D. h. sie meint, mich mal wieder nicht ernst nehmen zu müssen. Das zeigt sich, dass
sie an der Leine zieht, sie als erstes um die Ecke geht, ect. Und vor allem, wenn sie an der Leine ist, andere Hund massiv anpöpelt.

Das "Nein" überhört sie. Sie ist wie eine Bestie. Erst wenn ich massiv eingreife, d. h. sie am Nackenfell festhalte (nicht schüttele),
wird sie wieder friedlich. Ebenso verhält es sich, wenn ich zu Hause bin. Ich sitze auf dem Sofa und bin am essen. Sie steht daneben
und möche auch etwas. Ich schicke sie auf ihren Hundeplatz - sie geht aber nicht. Erst wenn ich sie anknurre, dann flitzt sie wie
der Blitz auf ihren Hundeplatz.

Dass mit dem "Auf den Rücken werfen", das finde ich auch albern. Nur, meine ist so ein Exemplar, da muss man mal durchgreifen,
verbal kommt man dann nicht weiter.

Zum Thema: der Mensch wird ein Wolf gegenüber dem Hund kann ich nur sagen: Für die schnelle Unterbindung irgendwelcher
Verhalten hat sich bei mir das Knurren als ein sehr hilfreiches Mittel gezeigt. Es geht schnell und ist in der Gesellschaft unauffällig.
 
Als Neuling hier möchte ich dazu etwas sagen

Ich habe mir alles durchgelesen und kenne auch die Bücher, die bereits auch in meinem Schrank stehen.

Allerdings ist mein Motto und das seit ich mit Hunden arbeite, erst mal den Hund kennen und verstehen lernen und dann geht alles und das absolut auch gewaltlos. Hier darf man natürlich den Besitzer nicht vergessen, der macht ja oft die Fehler die den Hund veranlassen etwas zu tun was er nicht soll.

Manchmal mit Tricks und Überlistung arbeiten , aber ohne Gewalt.

Niemals wäre es mir in den Sinn gekommen, wenn meine Kinder ungezogen waren sie zu schütteln, warum dann beim Tier? Gebt ihm Zeit und habt Geduld. Die Hand die ihn gestreichelt hat wird er lieben - die, die ihn gestraft hat, nie vergessen. Rache ist nicht süß.:troesten1:
 



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