Bedient der "VDH" die Wünsche und die Bedürfnisse der modernen Hundehaltung?

Klar, es braucht Regeln und einer muss darüber die Kontrolle haben, aber angesichts der Umstände wäre es wohl deutlich sinnvoller die Verantwortung an dieser Stelle auf ein internationales und demokratisches Organ zu verlagern, so dass eine Einflussnahme, die uU. nötig sein kann, um die Gesundheit der Rasse bestmöglich zu gewährleisten, auf direkterem Wege mit weniger Hürden möglich wäre.

Und in wie fern man der modernen Hundehaltung nicht gerecht wird, ist sehr einfach:
- Man kann gerade bei optischen Merkmalen deutlich nachsichtiger sein
- Jagdliche oder andere Arbeitsprüfungen aus der ZO nehmen
- Den Rassestandard weg von ursprünglichen Arbeitszwecken auf eine Alltagstauglichkeit auslegen
- ...
 
Klar, es braucht Regeln und einer muss darüber die Kontrolle haben, aber angesichts der Umstände wäre es wohl deutlich sinnvoller die Verantwortung an dieser Stelle auf ein internationales und demokratisches Organ zu verlagern, so dass eine Einflussnahme, die uU. nötig sein kann, um die Gesundheit der Rasse bestmöglich zu gewährleisten, auf direkterem Wege mit weniger Hürden möglich wäre.

in meinen augen wird sich von denen die neben der hundezucht stehen zu oft gesagt das rassen gesundheitliche probleme es gibt und nicht dagegen getan wird. denn das ist bei weiten nicht der fall.
und auch da wird gernzübergreifend gehandelt.

Und in wie fern man der modernen Hundehaltung nicht gerecht wird, ist sehr einfach:
- Man kann gerade bei optischen Merkmalen deutlich nachsichtiger sein

dann würde die rassen schnell nicht mehr dem rassedandard entsprechen
-

Jagdliche oder andere Arbeitsprüfungen aus der ZO nehmen

das geht nicht denn es gibt halt rassen die jagdliche und arbeitsprüfungenhaben müssen, wenn diese nicht mehr berücksichtig würden wäre das sehr schlecht für die rasse, denn dann könnten auch hunde in die zucht die nicht für die arbeit zugebrauchen sind.
- Den Rassestandard weg von ursprünglichen Arbeitszwecken auf eine Alltagstauglichkeit auslegen
- ...

da gibt es bei verschiedenen rasse schon zwei linien wo gezüchtet wird und, mal grob gesagt wär kein jäger ist braucht auch keinen jagd hund das sollte man dann beim kauf des hundes schon berücksichtigen und ganz besonders die züchter sollten solche hunde nicht an nicht jäger abgeben zum beispiel.
 
Klar, es braucht Regeln und einer muss darüber die Kontrolle und demokratisches Organ zu verlagern...

Nee, das gerade nicht. Die ehemalige DDR hatte eine erstklassige Zucht Deutscher Schäferhunde, arbeitsam, gesund, HD war fast ein Fremdwort. Nach der der Wende ging diese Zucht in die westdeutschen Watschel-Linien ein und ist in Masse heute verschwunden. Die wenigen reinen ostdeutschen Linien sind sehr gesucht und begehrt.

Ähnlich die Pferdezucht, egal ob Warmblut oder Kaltblut. Beim Kaltblut hatten die die Kaltblut-Geißel Mauke fast weg und alles, was nicht taugte, ging nach Frankreich in die Wurst. Der Rest musste seine Tauglichkeit beim Holzrücken beweisen und das Pferd, dass diese Arbeit nicht durchstand, ging ebenfalls nach Frankreich.

Bei den Warmblütern ebenso. Wurden hohe Standards an Rittigkeit, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistungsbereitschaft nicht langfristig erfüllt, gingen die Tiere entweder in den Export in die BRD oder ggf. auch nach Frankreich.

Bekomme sowas mal demokratisch hin.
 
Ähnlich die Pferdezucht, egal ob Warmblut oder Kaltblut. Beim Kaltblut hatten die die Kaltblut-Geißel Mauke fast weg und alles, was nicht taugte, ging nach Frankreich in die Wurst. Der Rest musste seine Tauglichkeit beim Holzrücken beweisen und das Pferd, dass diese Arbeit nicht durchstand, ging ebenfalls nach Frankreich.

Bei den Warmblütern ebenso. Wurden hohe Standards an Rittigkeit, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistungsbereitschaft nicht langfristig erfüllt, gingen die Tiere entweder in den Export in die BRD oder ggf. auch nach Frankreich.

Bekomme sowas mal demokratisch hin.

dieter das ist ein sehr gutes beispiel. und da geht es um vieles mehr noch.
den die preise für ein gutes pferd geht mehr als ins unentliche. ist auch ein gutes geschäft wo man aber auch in die keramikschüssel mal greifen kann.
und alles was gezogen wird wird auch nicht alt sondern geht zum schlachter.
 
Das Problem ist ja die Selektion - mithin die garantierte Zuchtausschliessung. Ich hab vor einigen Jahren mal mit einem Kaninchenzüchter gesprochen und den gefragt, ob er seine Viecher gern hat.
Der hat mich angekuckt, als ob ich sie nicht mehr alle habe und gesagt: Wenn ich Kaninchen gerne haben würde, würde ich nicht züchten.
Ich will die Rasse verbessern - das einzelne Tier ist nicht mein Focus.
Bei denen gab es eben öfter mal Kaninchen zum Mittagessen.

Wenn Du hier jemanden in einem Zuchtverein des VDH mit Zuchtverbot für seinen Rüden belegst - weil der Charakterfehler vererbt - dann kann es sein, dass er aufhört. Oder einen Dissidenzverein aufmacht. Oder einfach vermehrt.

Kennst Du noch die alten Zeiten der Pferdezucht, als es noch den Körzwang gab und alles, was als Hengst nicht gekört wurde, zum Wallach geschnitten wurde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist ja die Selektion - mithin die garantierte Zuchtausschliessung. Ich hab vor einigen Jahren mal mit einem Kaninchenzüchter gesprochen und den gefragt, ob er seine Viecher gern hat.
Der hat mich angekuckt, als ob ich sie nicht mehr alle habe und gesagt: Wenn ich Kaninchen gerne haben würde, würde ich nicht züchten.
Ich will die Rasse verbessern - das einzelne Tier ist nicht mein Focus.
Bei denen gab es eben öfter mal Kaninchen zum Mittagessen.

ist bei den kleintierzüchter aber gang und gebe, ob taubenzüchter oder hühner da gibt es das auch oft auf den teller bis es einen aus den ohren kommt.
und früher war auch die selektion bei der hunde zucht so alles was nichts taugte wurde abgetan.


deshab weil gut selektiert wird ist zur zeit die hundezucht in russland so super.

Wenn Du hier jemanden in einem Zuchtverein des VDH mit Zuchtverbot für seinen Rüden belegst - weil der Charakterfehler vererbt - dann kann es sein, dass er aufhört. Oder einen Dissidenzverein aufmacht. Oder einfach vermehrt.

genau das ist dann das problem, und dann heißt es die rasse ist vom charakter nichts oder hat gesundheitliche probleme

Kennst Du noch die alten Zeiten der Pferdezucht, als es noch den Körzwang gab und alles, was als Hengst nicht gekört wurde, zum Wallach geschnitten wurde?
ja mein großvater sagte dann immer lieber zum schlachter und es gibt ein guter braten.da wurde kein geld mehr reingesteckt.
wie ist es denn bei den haflinger da wird bei der fohlenschau so selektiert da stehen schon die lkw's am platz und alles was den brand nicht bekommt geht ab und wird wurst.
bei nutztieren ist es eben noch recht gut da kann man gut selektieren beim hund geht es ben heut zu tage nicht mehr.
 
Hi Dieter,

da fehlt ein Stück. Ich bezog mich auf "Designerhunde" wie Doodels oder Elos. Aber man kann die Frage natürlich auch generell stellen :)

VDH/FCI, Papiere... damit kann die Mehrzahl der Hundehalter wenig anfangen. BOB, BIS... mal im Ernst: wen interessiert's?

Man könnte argumentieren, dass das auch und gerade früher schon so war. Die Mehrzahl der Hunde wurde für einen bestimmten Zweck angeschafft. Schutzdienst. Hundesport. Wachhund. Familienhunde waren vor 50 Jahren noch wenig üblich. Handliche Begleithunde waren z.B. Pudel, Kleinspitz oder Foxterrier, damals oft von alten Damen angeschafft und verhätschelt, ohne Rücksicht auf echte Bedürfnisse. Auch "Lassie" oder "Susie" sah man eine Zeit lang in den Städten. Damals wurden Hundewelpen auch noch in den Schaufenstern der Zooläden verkauft. Als Haus- und Hofhund tat es meistens der Mischlingswurf vom Bauern nebenan.

In Rasseverbänden wurde mit der Zeit entweder sehr spezialisiert gezüchtet, z.B. mit Arbeitsprüfungen für die Zuchteignung. Oder immer mehr auf "Schönheit" und Ausstrahlung.

Inzwischen hat sich aber vieles geändert. Die verbreitete Auffassung "ein Hund gehört nicht ins Haus" gehört längst der Vergangenheit an. Immer mehr Menschen halten einen Hund in der Stadt, in der Wohnung, trotz Berufstätigkeit. Familien leisten sich Haustiere und besonders gern auch Hunde. Heute ist es aber nicht mehr üblich, einen Hund ausschließlich nach der Optik auszusuchen. Man interessiert sich auch für die Bedürfnisse der Tiere. Noch mehr aber sucht man bewusst nach Tieren, die die eigenen Bedürfnisse erfüllen und zu den Lebensumständen passen, ohne, dass man sie erst zurecht biegen muss oder Gefahr läuft, sich wegen Überforderung wieder vom Hund trennen zu müssen.

Elo oder Golden Doodle werden speziell dafür gezüchtet, unkomplizierte Familien- und Begleithunde zu sein und sich dabei wohl zu fühlen. Zumindest ist das die Idee dahinter. Und wenn man heutzutage schon Rassen für eine große Nachfrage züchtet, dann findet optimalerweise auch die Frage nach der Gesundheit Gehör, die eigentlich für jeden Interessenten im Vordergrund steht. Natürlich ist es nicht einfach und nicht innerhalb von wenigen Jahren zu schaffen, optisch gleichförmige, gesundheitlich unbelastete Familienhunde zu schaffen. Aber das Ziel ist meiner Ansicht nach ein gutes.

Welche der vom VDH anerkannten Hunderassen erfüllen denn bewusst wirklich die Wünsche der Hundeinteressenten, die einfach einen möglichst unkomplizierten, gesunden, langlebigen Begleiter suchen?
FCI-Gruppe 9?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_9

Muss man den modernen Begleithund wirklich nicht erst züchten? Kann man die große Nachfrage als reine Modeerscheinung ignorieren?
Oder sollte man nicht vielleicht doch den Wunsch nach einem gesunden, unkomplizierten Familienhund mehr in den Mittelpunkt stellen?

Früher suchte man sich einen netten Mischling, wenn man einfach einen vierbeinigen Freund wollte, der mit einem durch dick und dünn geht. Heute sind Viele vorsichtiger und wünschen sich mehr Planbarkeit.
Elo oder Labradoodle versuchen, dies zu erfüllen.

"Wir brauchen keine Papiere"... aber bestimmte Wünsche und Vorgaben hat man eben doch.
Warum interessieren sich so wenige Leute wirklich für die Papiere der Rassehunde? Vielleicht, weil sie in den Köpfen der Leute nach wie vor nur für Schönheitszucht und elitäres Denken stehen und nicht als echtes Qualitätssiegel für eine auf Haltung, Gesundheit und Wesen geprüfte Zucht wahrgenommen werden?


Wie wenig die TZucht des VDH die gesamte Hundehaltung in Deutschland widerspiegelt, zeigen eigentlich schon die Welpenzahlen.
11092 Schäferhundwelpen stehen
2391 Golden Retriever,
2428 Labrador Retriever und
1071 Border Collies gegenüber.

In Deutschland gibt es etwa 2000 Städte, demnach kommen im Durchschnitt auf jede Stadt im Jahr etwa fünf Schäferhundwelpen, ein Golden Retriever, ein Labrador Retriever und ein halber Border Collie aus VDH Zucht...

Dennoch beschreibt sich der VDH so: "Der VDH ist die führende Interessensvertretung aller Hundehalter in Deutschland - die erste Adresse rund um das Leben mit Hund, dem Hundesport und die Hundezucht. Als Dachorganisation für 175 Mitgliedsvereine repräsentiert der VDH heute mehr als 650.000 Mitglieder."

Das ist alles gut und wichtig. Aber man fragt sich ab und zu, ob da mit den heutigen Einstellungen in der Gesellschaft, sowie modernsten Kenntnissen und Möglichkeiten in der Hundezucht, nicht noch ein bisschen näher an den Interessen derjenigen Hundehalter gearbeitet werden könnte, die sich z.B. Elos und Doodles zuwenden, also eine bestimmte Qualität suchen, diese aber scheinbar in FCI/VDH nicht finden (oder zumindest glauben, sie nicht finden zu können).

LG,
Stadtmensch
 
Zuletzt bearbeitet:
(oder zumindest glauben, sie nicht finden zu können).
ds ist doch der springende punkt es gibt so viel rassen und da ist eigendlich für jeden eine rasse dabei
man muß sich halt nurmal die mühe machen. und man brauch da nicht nur in der FCi gruppe 9 schauen.
das ist doch das denken heut zutage das man meint das man mit dem hund was machen muß weil er sonst unterfordert ist. kommt man mal vondieemgedanken ab dann hat man eine große auswahl bei all den über 380 rassen.

und es gibt schon noch genügend menschen die sich auch ihren hund nch dem aussehen anschaffen.
ich würde mir auch keinen hunderasse zulegen die mir optisch nicht gefällt deswegen kannich mich auch mit mischlingen überhaupt nicht anfreunden.

und edshalb braucht man auch keine neue züchtungen und gerade der doodle und auch der elo habe doch oft gesundheitliche probleme.

und ich finde es schade wenn man sich nicht auch für das ausstellungswesen interessiert denn zuchtschauen sind immer noch die schaufenster der zucht.
 
ds ist doch der springende punkt es gibt so viel rassen und da ist eigendlich für jeden eine rasse dabei
man muß sich halt nurmal die mühe machen. und man brauch da nicht nur in der FCi gruppe 9 schauen.

Wie macht sich ein unerfahrener Welpeninteressent "die Mühe"? Erst mal nach Bildchen gehen und dann Bedürfnisse filtern? Es ist wirklich eine Mühe und von unerfahrenen Familien zu viel erwartet. Ich hoffe sehr, dass es z.B. beim VDH eine gute Beratung und Hilfe bei der Vorauswahl gibt. Sonst kann man wirklich genausogut den netten Mischling von nebenan nehmen.

das ist doch das denken heut zutage das man meint das man mit dem hund was machen muß weil er sonst unterfordert ist. kommt man mal vondieemgedanken ab dann hat man eine große auswahl bei all den über 380 rassen.

Also doch Bedürfnisse der Hunde ignorieren und darauf vertrauen, dass der intelligente Border Collie oder der clevere Jack Russell sich schon an das Leben auf der Couch anpassen werden? Insgesamt sind die Halter dabei, sich davon weg zu bewegen und aus meiner Sicht ist das auch gut so. Man lernt aus den Fehlern der anderen...

LG,
Stadtmensch
 
Hi Dieter,

da fehlt ein Stück. Ich bezog mich auf "Designerhunde" wie Doodels oder Elos. Aber man kann die Frage natürlich auch generell stellen :)

Ja, kann man - sollte man sogar. Es gibt ja nicht nur die von Dir genannten Rassen sondern noch allerlei andere "Kreuzungen", Maltipoos oder spezielle Kleinzüchtungen. Daneben noch Gebrauchskreuzungen, aus denen aber "Rassen" entstehen können. Hans Schlegl ist ein anderkannter Ausbilder von Schutzhunden und (hat) experimentiert mit Kreuzungen aus Malinois und Schäferhunden, um in dieser neuen "Variante" möglichst die guten Eigenschaften beider Ausgangsrassen zu vereinen. Was allerdings da draus geworden ist, weiss ich nicht.

Die Schlittenhundeleute - also die, die Rennsport mit denen leistungsmäßig betreiben - halten sich schon lange nicht mehr mit Malamutes, Huskies oder solchen Rassen auf sondern haben eine neue - besonders für diesen Sport geeignete "Rasse" gezüchtet.

Ich persönlich "komme" aber von den Gebrauchshunden (Schäferhunde) und ein bischen ist das immer noch drin.


VDH/FCI, Papiere... damit kann die Mehrzahl der Hundehalter wenig anfangen. BOB, BIS... mal im Ernst: wen interessiert's?

Stimmt. Der Hund hat "Papiere" - das reicht meistens.

Man könnte argumentieren, dass das auch und gerade früher schon so war. Die Mehrzahl der Hunde wurde für einen bestimmten Zweck angeschafft. Schutzdienst. Hundesport. Wachhund. Familienhunde waren vor 50 Jahren noch wenig üblich. Handliche Begleithunde waren z.B. Pudel, Kleinspitz oder Foxterrier, damals oft von alten Damen angeschafft und verhätschelt, ohne Rücksicht auf echte Bedürfnisse. Auch "Lassie" oder "Susie" sah man eine Zeit lang in den Städten. Damals wurden Hundewelpen auch noch in den Schaufenstern der Zooläden verkauft. Als Haus- und Hofhund tat es meistens der Mischlingswurf vom Bauern nebenan.

Exakt so war es.

In Rasseverbänden wurde mit der Zeit entweder sehr spezialisiert gezüchtet, z.B. mit Arbeitsprüfungen für die Zuchteignung. Oder immer mehr auf "Schönheit" und Ausstrahlung.

Jep. Der alte Grundsatz bei den Schäferhunden "Schäferhundezucht ist Gebrauchshundezucht sonst ist sie keine Schäferhundezucht" ist längst Vergangenheit. Schau Dir doch die Watschel-Schönlinge mal an. Sowas würde ich nichtmal geschenkt haben wollen.

Inzwischen hat sich aber vieles geändert. Die verbreitete Auffassung "ein Hund gehört nicht ins Haus" gehört längst der Vergangenheit an. Immer mehr Menschen halten einen Hund in der Stadt, in der Wohnung, trotz Berufstätigkeit. Familien leisten sich Haustiere und besonders gern auch Hunde. Heute ist es aber nicht mehr üblich, einen Hund ausschließlich nach der Optik auszusuchen. Man interessiert sich auch für die Bedürfnisse der Tiere. Noch mehr aber sucht man bewusst nach Tieren, die die eigenen Bedürfnisse erfüllen und zu den Lebensumständen passen, ohne, dass man sie erst zurecht biegen muss oder Gefahr läuft, sich wegen Überforderung wieder vom Hund trennen zu müssen.

Jep. Die Menschen suchen in einer immer hektischeren, letztlich unsicheren, immer mehr fremdbestimmten Zeit ein Ventil. Irgendwas, was treu ist, zu einem steht.
Mit allen Vor- und Nachteilen, die gesellschaftliche Änderungen nun mal mit sich bringen. Und es entsteht ein riesiger Markt (Futter, Zubehör, Gesundheit, Training), der bedient sein will.
Vor 40 Jahren gab es Hundekliniken allenfalls in Großstädten, auf dem Land war man auf den Viechdoktor angewiesen, der Hunde und Katzen ein bischen "nebenbei" behandelte.

Elo oder Golden Doodle werden speziell dafür gezüchtet, unkomplizierte Familien- und Begleithunde zu sein und sich dabei wohl zu fühlen. Zumindest ist das die Idee dahinter. Und wenn man heutzutage schon Rassen für eine große Nachfrage züchtet, dann findet optimalerweise auch die Frage nach der Gesundheit Gehör, die eigentlich für jeden Interessenten im Vordergrund steht. Natürlich ist es nicht einfach und nicht innerhalb von wenigen Jahren zu schaffen, optisch gleichförmige, gesundheitlich unbelastete Familienhunde zu schaffen. Aber das Ziel ist meiner Ansicht nach ein gutes.

Ich persönlich hab auch kein Problem mit Hunden, die mit einer bestimmten Absicht geschaffen wurde. Es sei denn, die Absicht ist eine rein pekuniäre. Und ich würde mir auch nie erlauben, jemandem, der bestimmte Vorstellungen von einem Hund hat und ernstlich daran geht, diese per "Neuzüchtung" zu realisieren, auf die Vielzahl vorhandener Rassen zu verweisen.

Welche der vom VDH anerkannten Hunderassen erfüllen denn bewusst wirklich die Wünsche der Hundeinteressenten, die einfach einen möglichst unkomplizierten, gesunden, langlebigen Begleiter suchen?
FCI-Gruppe 9?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_9

Das ist ein Problem, dass m.E. nicht einfach an der Rasse festzumachen ist, von speziellen Rassen abgesehen. Ich denke, 80% dessen, was einen Hund ausmacht, liegt am anderen Ende der Leine. Und auch der bravste, modern gezüchtete, Familienhund wird unangenehm, wenn er nicht erzogen ist.

Muss man den modernen Begleithund wirklich nicht erst züchten? Kann man die große Nachfrage als reine Modeerscheinung ignorieren?
Oder sollte man nicht vielleicht doch den Wunsch nach einem gesunden, unkomplizierten Familienhund mehr in den Mittelpunkt stellen?

Ja - der Markt wird immer größer. Er wird ja auch von verschiedener Seite bedient, von Züchtern, von Vermehrern, von als Auslandstierschützern getarnten Hundehändlern und von osteuropäischen Tierquälern.

Früher suchte man sich einen netten Mischling, wenn man einfach einen vierbeinigen Freund wollte, der mit einem durch dick und dünn geht. Heute sind Viele vorsichtiger und wünschen sich mehr Planbarkeit.
Elo oder Labradoodle versuchen, dies zu erfüllen.

"Wir brauchen keine Papiere"... aber bestimmte Wünsche und Vorgaben hat man eben doch.
Warum interessieren sich so wenige Leute wirklich für die Papiere der Rassehunde? Vielleicht, weil sie in den Köpfen der Leute nach wie vor nur für Schönheitszucht und elitäres Denken stehen und nicht als echtes Qualitätssiegel für eine auf Haltung, Gesundheit und Wesen geprüfte Zucht wahrgenommen werden?

Ja.
"Ja, also wissen sie, mein Hund hat ja Papiere und der Vater war Sieger bei/in......blablabla. Hat ihr Dackel auch Papiere?
Nöö (obwohl er welche hat).
Ach so, na ja, aber auch solche Tiere brauchen ja ein Zuhause.
Ja, genau. Auf Wiedersehen."



Wie wenig die TZucht des VDH die gesamte Hundehaltung in Deutschland widerspiegelt, zeigen eigentlich schon die Welpenzahlen.
11092 Schäferhundwelpen stehen
2391 Golden Retriever,
2428 Labrador Retriever und
1071 Border Collies gegenüber.

In Deutschland gibt es etwa 2000 Städte, demnach kommen im Durchschnitt auf jede Stadt im Jahr etwa fünf Schäferhundwelpen, ein Golden Retriever, ein Labrador Retriever und ein halber Border Collie aus VDH Zucht...

Dennoch beschreibt sich der VDH so: "Der VDH ist die führende Interessensvertretung aller Hundehalter in Deutschland - die erste Adresse rund um das Leben mit Hund, dem Hundesport und die Hundezucht. Als Dachorganisation für 175 Mitgliedsvereine repräsentiert der VDH heute mehr als 650.000 Mitglieder."

Das ist alles gut und wichtig. Aber man fragt sich ab und zu, ob da mit den heutigen Einstellungen in der Gesellschaft, sowie modernsten Kenntnissen und Möglichkeiten in der Hundezucht, nicht noch ein bisschen näher an den Interessen derjenigen Hundehalter gearbeitet werden könnte, die sich z.B. Elos und Doodles zuwenden, also eine bestimmte Qualität suchen, diese aber scheinbar in FCI/VDH nicht finden (oder zumindest glauben, sie nicht finden zu können).

LG,
Stadtmensch

Ich denke, das machen die schon - sind jedenfalls auf dem Weg dazu. Die Schnarchnasen, diese Möpse und Bullies - werden ja nach Marktgesichtspunken - Kindchenschema, klein, lustig, witzig - gezüchtet.
Was ich aber nicht verstehe: Die Leute googeln ewig lange nach Stromtarifen, Handypreisen und den besten Schnäppchen. Aber für ihren Hund schmeissen sie Google nicht an. Wenn ich "Mops" googel, hab ich doch in 3 Minuten die entsprechenden Infos.
Ist denen das egal, denken sie, dass es sie nicht trifft oder googeln die erst garnicht.
 



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