Bedient der "VDH" die Wünsche und die Bedürfnisse der modernen Hundehaltung?

Weil man bei Strom, Autos und anderen Anschaffungen schon so geimpft wurde, dass man vergleicht. Allein durch die Werbung, durch Preisverfleiche usw.
Aber ein Hund ist eben ein Hund. Da gibt es keine Werbung dafür, welcher Hund der beste ist. Da schaut man sich Nachbars Fiffi an, der ist lieb, schaut süß aus, SO einer soll es also auch werden.

Wenn du einen Menschen über sein Auto, seine Versicherung oder sonst etwas ausfragst, wird er dir vor allem die Probleme aufzählen.
Fragst du ihn aber über seinen Hund aus, egal woher er kommt, was für ne Abstammung er hat oder sonst etwas, ist er in aller Regel der beste Hund der Welt.
 
Möpse und Bullies - werden ja nach Marktgesichtspunken - Kindchenschema, klein, lustig, witzig - gezüchtet.

Das sind recht alte Rassen, die das Kindchenschema bedienen und über die Jahre massiv verschärft haben. Allerdings ging es mir wirklich um den Wunsch der modernen Interessenten, einen gesunden, unkomplizierten Begleiter zu finden. Wer also nicht dem Kindchenschema allein verfallen ist, wird sich beim Mops fragen, warum ein zur Zucht empfohlenes Tier bei fröhlicher Anstrengung Luftnot bekommt oder im Extremfall die Augäpfel aus den Höhlen gedrückt werden können. Bei allem Kindchenschema will der durchschnittliche Interessent von heute, dass die Gesundheit an allererster Stelle steht.

Unter "Marktgesichtspunkten" meine ich jetzt nicht die gedankenlosen Leute, die "denselben Hund wollen wie Britney Spears oder Barack Obama", sondern diejenigen, die gezielt nach zum Familienleben passenden Eigenschaften fragen.

Jahrzehnte lang klärt man die Leute auf, dass beim Traumhund Schönheit nicht alles ist und dass man bei der Zucht genau hinsehen soll. Dann muss man aber als Zuchtverband eigentlich eine andere Antwort haben, als das Kleben an alten Standards oder Ignorieren von genetischen Problemen.

LG,
Stadtmensch

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Wenn du einen Menschen über sein Auto, seine Versicherung oder sonst etwas ausfragst, wird er dir vor allem die Probleme aufzählen.
Fragst du ihn aber über seinen Hund aus, egal woher er kommt, was für ne Abstammung er hat oder sonst etwas, ist er in aller Regel der beste Hund der Welt.

Das ist wirklich wahr :)
 
in der heutigen zeit will der mensch also der hundehalter alles mögliche mit seinem hund machen wollen , aber ob hund das immer braucht steht in den sternen. schaut man sich doch so einige rasse an die werden heute so angepriesen als müsse man sie ständig fordern.
ich habe diese jahr 3 möpse gekauft die sind als welpen alleine von moskau nach deutschland geflogen , dann kamen einige ausstellungen wo sie auch per flug dort hin kamen alles im frachtraum klar sind es speziele frachträume .
es hat ihnen nichts ausgemacht, da ich sie verschenkt habe an kinder von angestellten von mir sind diese hunde jeden tag hier auf dem betriebsgelände und spielen mit meinen hunden . sie sind genauso belastbar wie meine hunde und wenn es ums eichkatz jagden es geht sind sie so gar die ersten die los sprinden aber nicht die letzten die ankommen. sie habe jeden tag mit den feruienkinder die diesen sommer hier waren rumgetobt und diese kinder waren nicht zimperlich im umgang mit den ganzen hunden.
alles kein problem.
also auch ein mops kann mehr als so manche es denken.
 
Dann muss man aber als Zuchtverband eigentlich eine andere Antwort haben, als das Kleben an alten Standards oder Ignorieren von genetischen Problemen.

Ja, das sollte man meinen. Aber dabei stellt sich die Frage, wie viele solcher kranken Hunde denn aus einem VDH-Verein kommen?
Und wie viele aus Dissidenzvereinen, von Vermehrern oder gar Hundefabriken aus dem Ausland?

Ich hab mich mit Möpsen nie beschäftigt, werde jetzt aber mal auf die Seite des Zuchtverbandes gehen und mir anschauen, was die zu den gesundheitlichen Problemen so schreiben.

Dennoch dürfen wir eines nicht vergessen: Auch solche Vereinsseiten werden nach Marketing-Gesichtspunkten gestaltet. Schliesslich wollen die ihre Viecher auch verkaufen.
Im Grunde nichts anderes als Seiten von Autoherstellern. Deren Autos sind auch alle toll, zuverässig, sparsam im Verbrauch, unfallsicher und und und.

Die Wahrheit erfährt man dann in den TÜV-Berichten oder aus Auto-Zeitschriften oder bei der Konkurrenz.

Was wollen die Zuchtverbände denn gegen folgende Vorgehensweise unternehmen:

Jemand hat eine Hündin, die er als Zuchthündin einsetzen will. Dazu braucht es Ausstellungen und irgendwann den Nachweis gesunder Hüften und Ellbogen.
Nun geht der zum "offiziellen" TA, lässt röntgen und seine Hündin hat C-Hüften. Damit kriegt sie entweder keine Zuchtzulassung oder eine eingeschränkte. Das Ergebnis ist offiziell, wird dem Zuchtverein mitgeteilt, kann ggf. für Mitglieder abgefragt werden und mit der Hündin "gewinnt der keinen Blumenpott" mehr.

Er kann aber auch vorher zu irgendeinem TA gehen, der vom Verein nicht anerkannt ist, lässt röntgen und bekommt A-Hüften. Dann lässt er "offiziell" röntgen und alles ist in Ordnung.
Kriegt er C-Hüften "verschwindet" die Hündin und wird irgend jemandem angedreht.

Und der Zuchtverband schreibt "wahrheitsgemäß" auf seiner Seite, dass er das HD-Problem gut im Griff hat und 95% der geröntgten Hunde A-Hüften oder allenfalls eine B-Hüfte haben.

Da muss man als Potentieller Käufer die Röntgenergebnisse mit den Welpenzahlen abgleichen um wenigstens annähernd die Zahl der Hunde zu erfassen, die nicht oder nicht offiziell geröntgt wurden.

Welcher Interessent, der sich für eine Rasse interessiert, weiss sowas schon. Letztlich geht das so mit allen zuchtausschliessenden Krankheiten.

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Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Deutschen Schäferhunden, würde aber einen hier gezüchteten nicht mal mehr geschenkt nehmen, geschweige denn kaufen.

Mittlerweile bin ich zu alt, aber wenn ich einen haben wollen würde, dann würde ich mir einen osteuropäischen Schäferhund kaufen, aus der russ. Föderation, am besten noch aus Sibirien.

Die haben den alten Leistungstyp mit geradem Rücken in Langrechteck und ohne die anderen Wehwehchen, die die hiesigen Viecher auch noch haben. Die "Russen" sind dazu noch hart, klar im Kopf und leistungsbereit.
Und so hart sich das für manches empfindliche Seelchen anhören mag: Was da nicht taugt, wird er garnicht großartig aufgezogen.
 

Kurze Frage:
Ist sicher, dass der zweite Hund und der untere Schädel von Hunden aus VDH Zuchtern sind?
Ich möchte jetzt niemanden falsch in Schutz nehmen, aber finde das zweite Bild echt extrem, so einen Bullterrier habe ich noch nicht gesehen.
Auch bei dem Lieblingsbeispiel Mops muss man ja sagen, die meisten der röchelnden Viecher kommt gar nicht vom VDH, aber offensichtlich reinrassig und krank wird ihm gerne zugeschoben. Ich kenne keinen einzigen Mops oder gar anderen Kleinhund aus dem VDH.

Sicher, dass der Bullterrier nicht mehr wie auf Bild 1 aussieht erkenne auch ich, aber ich glaube ich muss mal schauen, ob die wirklich so extrem aussehen bei VDH Züchtern (wahrscheinlich wird es auch wie meistens mehr und weniger extreme geben, hier sollte der Käufer eingreifen und aufgeklärt wie er ist, nur da kaufen, wo es nicht auf die Spitze getrieben wird).
 
Hier ist ein Brief von der Tierärztin Sophie Strodtbeck an den VDH:


Sehr geehrte Damen und Herren,

welch ein Hohn, wenn man die Bilder in der Reportage und auch auf jeder der von Ihnen veranstalteten Ausstellungen sieht. Ich war mehrfach in Dortmund, was ich da gesehen habe, lässt mir als Tierärztin das Herz bluten! Meine Konsequenz daraus ist, dass ich solche Veranstaltungen meide, in Büchern und Artikeln aufkläre, und mich leider sehr schwer tue, Ihren Verband als Verband für das deutsche Hundewesen zu sehen – wenn man sich die auf Ihren Veranstaltungen prämierten Hunde anschaut, muss man wohl leider eher vom Verband für das deutsche HundeUNwesen reden. Denn wenn Sie sich wirklich um das Hundewesen in Deutschland kümmern würden, wäre es nicht möglich, dass auf derartigen Veranstaltungen diejenigen die dicksten Pokale im Arm haben, an deren Leinenende sich die schlimmsten Qualzuchten befinden.


http://www.sitzplatzfuss.com/qualzucht-im-vdh/
 
Hi Pucki,
in der heutigen zeit will der mensch also der hundehalter alles mögliche mit seinem hund machen wollen , aber ob hund das immer braucht steht in den sternen. schaut man sich doch so einige rasse an die werden heute so angepriesen als müsse man sie ständig fordern.
Nein, das ist nicht so. Allerdings kamen in den letzten Jahrzehnten ausgerechnet lebhafte, intelligente, arbeitswütige Rassen wie Jack-Russell, Border Collie oder Aussie als Familienhunde in Mode und viele stellten fest, dass ein unterbeschäftigter Border kein angenehmer Hausgenosse ist. Gleichzeitig fanden immer mehr Leute Gefallen an der Bewegung und Beschäftigung mit Hund: Agility, Flyball, Dog Dancing. Wer das mag, schafft sich selten einen Mops an. Und wer keinen Hund will, der am Rad dreht, weil er mal zwei Tage keine Agilityrunde absolvieren durfte, sucht bewusst eine weniger fordernde Rasse.

ich habe diese jahr 3 möpse gekauft die sind als welpen alleine von moskau nach deutschland geflogen , dann kamen einige ausstellungen wo sie auch per flug dort hin kamen alles im frachtraum klar sind es speziele frachträume .
Eine Bekannte hat einen Cane Corso Mischling, der viel zu früh seiner Mutter weggenommen und im Kofferraum durch halb Europa nach Deutschland geschmuggelt wurde, konfisziert wurde, im Tierheim saß und dann ins neue Zuhause kam. Der Hund hat scheinbar keinen Schaden davongetragen und hat ein ausgeglichenes Wesen und ein tolles Sozialverhalten. Eine Regel, wie "das können Welpen locker wegstecken", kann man davon aber sicher nicht ableiten.

LG,
Stadtmensch

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Hi Dieter,

Ja, das sollte man meinen. Aber dabei stellt sich die Frage, wie viele solcher kranken Hunde denn aus einem VDH-Verein kommen?
Und wie viele aus Dissidenzvereinen, von Vermehrern oder gar Hundefabriken aus dem Ausland?

Das ist eigentlich nicht der Punkt. Es gibt sehr viele Hundeinteressenten, die über den VDH eine passende Rasse suchen, eben weil sie nichts falsch machen wollen. Dann stellt man aber die Frage, WIE im VDH die Qualität der Welpen sicher gestellt wird.
Man findet heraus, dass das über Zuchtschauen und Ausstellung passiert, in denen Hunde bewertet/benotet werden, bevor sie in die Zucht dürfen. Und man findet des weiteren heraus, dass die Show-Sieger oft nicht mit dem übereinstimmen, was man selbst optisch schön findet, ja dass sogar seit JAHREN von tierärzten Kritik geübt wird, dass bei einigen Rassen sogar offensichtlich gesundheitlich beeinträchtigte Hunde als "vorzüglich" bewertet werden.
So ein Skandal wie auf der Crufts bleibt im Kopf und der durchschnittliche Welpeninteressent hat in der Folge keineswegs grenzenloses Vertrauen, dass er für 1000 oder mehr Euro ein Tier erwirbt, das in allererster Linie besonders gesund ist und danach erst besonders dem Standard entspricht. Also scheint der Mischling die bessere Wahl zu sein, oder eben eine von Schönheitsshows unabhängige Rasse, die ganz bewusst auf ein gutes Wesen und Gesundheit gezüchtet wird.

Shows sind nun mal die Voraussetzung zur Zucht und sehr viele Menschen mit echtem Interesse am Tier sind vom Showzirkus, der um so manche Rasse gemacht wird, geradezu abgestoßen.

LG,
Stadtmensch
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eigentlich nicht der Punkt. Es gibt sehr viele Hundeinteressenten, die über den VDH eine passende Rasse suchen, eben weil sie nichts falsch machen wollen.

Wirklich? Das kann ich echt nicht bestätigen. Bei uns ist fast alles ohne Papiere und letztens wurde ich noch mit großen Augen angeguckt, als ich meinte Sirius hat Papiere. Papiere sind bei uns immernoch unnötige Blätter, die Leute haben um etwas besseres zu haben.
Aber dann wundert man sich, wenn der 9 Monate alte Schäferhund lahmt und Verdacht auf Arthrose und HD hat.
Mich hat sogar zwei mal schon jemand gefragt, weil wir Sirius aus Frankreich geholt haben: Ach?! Da stand die Rasse vorher schon fest?
Ich war echt perplex. Natürlich stand die vorher fest, wie suche ich sonst einen geeigneten Hund?! Einer von denen, die das gefragt haben war sogar ein junger Herr auf der Ausstellung in Karlsruhe, der eigentlich da war um sich vor der Anschaffung Rassen anzusehen. Aber wenigstens etwas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal so zum Nachdenken:
Die englische Bulldogge, die sich übrigens in der Werbung und TV-Studios großer Beliebtheit erfreut, muss in der VDH-Zucht bei der Überprüfung der Gesundheit Röntgenuntersuchungen der Hüfte und der Luftröhre, die Ultraschalluntersuchung des Herzens und einen Belastungstest bestehen, bevor eine Zuchtzulassung erteilt werden kann. Das hat allerdings zur Folge, dass 2012 nur 8 Welpen bei VDH-Züchtern aufgezogen wurden. Das Bild, was man bei einem Spaziergang durch die Innenstädte unserer Großstädte gewinnt, wirft aber die Frage auf, wo kommen diese Bulldogs alle her; wurde die Gesundheit deren Eltern auch so genau unter die Lupe genommen?

Quelle: http://www.vdh.de/news/artikel/die-story-viel-rasse-volle-kasse-stellungnahme-des-vdh

Was das Thema hier betrifft:
Ja, bei der Vielfalt an Rassen finde ich schon, dass jeder das für sich passende finden kann.
 
Hallo,

die Hündin eines Züchters unter dem VDH (gefunden über die offizielle VDH-Seite), so anders sieht die Nase (der Schädel) da ja auch nicht aus:

http://www.heines.de/images/fiene_anz.jpg

Und ein Deckrüde, ebenfalls aus dem Züchterverzeichnis der VDH-Seite:

http://u.jimdo.com/www60/o/s0a504fcc2158f43c/img/i3bb6574041abd893/1415695225/std/image.jpg

Und noch ein Zuchthund aus dem VDH, wo die Nase richtig ausgeprägt ist:

http://www.vom-tropfenden-kessel.de/pics/fotos/start.jpg

Ist also im VDH das gängige Bild des Bullterriers...:denken24:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:



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