Dann muss man aber als Zuchtverband eigentlich eine andere Antwort haben, als das Kleben an alten Standards oder Ignorieren von genetischen Problemen.
Ja, das sollte man meinen. Aber dabei stellt sich die Frage, wie viele solcher kranken Hunde denn aus einem VDH-Verein kommen?
Und wie viele aus Dissidenzvereinen, von Vermehrern oder gar Hundefabriken aus dem Ausland?
Ich hab mich mit Möpsen nie beschäftigt, werde jetzt aber mal auf die Seite des Zuchtverbandes gehen und mir anschauen, was die zu den gesundheitlichen Problemen so schreiben.
Dennoch dürfen wir eines nicht vergessen: Auch solche Vereinsseiten werden nach Marketing-Gesichtspunkten gestaltet. Schliesslich wollen die ihre Viecher auch verkaufen.
Im Grunde nichts anderes als Seiten von Autoherstellern. Deren Autos sind auch alle toll, zuverässig, sparsam im Verbrauch, unfallsicher und und und.
Die Wahrheit erfährt man dann in den TÜV-Berichten oder aus Auto-Zeitschriften oder bei der Konkurrenz.
Was wollen die Zuchtverbände denn gegen folgende Vorgehensweise unternehmen:
Jemand hat eine Hündin, die er als Zuchthündin einsetzen will. Dazu braucht es Ausstellungen und irgendwann den Nachweis gesunder Hüften und Ellbogen.
Nun geht der zum "offiziellen" TA, lässt röntgen und seine Hündin hat C-Hüften. Damit kriegt sie entweder keine Zuchtzulassung oder eine eingeschränkte. Das Ergebnis ist offiziell, wird dem Zuchtverein mitgeteilt, kann ggf. für Mitglieder abgefragt werden und mit der Hündin "gewinnt der keinen Blumenpott" mehr.
Er kann aber auch vorher zu irgendeinem TA gehen, der vom Verein nicht anerkannt ist, lässt röntgen und bekommt A-Hüften. Dann lässt er "offiziell" röntgen und alles ist in Ordnung.
Kriegt er C-Hüften "verschwindet" die Hündin und wird irgend jemandem angedreht.
Und der Zuchtverband schreibt "wahrheitsgemäß" auf seiner Seite, dass er das HD-Problem gut im Griff hat und 95% der geröntgten Hunde A-Hüften oder allenfalls eine B-Hüfte haben.
Da muss man als Potentieller Käufer die Röntgenergebnisse mit den Welpenzahlen abgleichen um wenigstens annähernd die Zahl der Hunde zu erfassen, die nicht oder nicht offiziell geröntgt wurden.
Welcher Interessent, der sich für eine Rasse interessiert, weiss sowas schon. Letztlich geht das so mit allen zuchtausschliessenden Krankheiten.
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Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Deutschen Schäferhunden, würde aber einen hier gezüchteten nicht mal mehr geschenkt nehmen, geschweige denn kaufen.
Mittlerweile bin ich zu alt, aber wenn ich einen haben wollen würde, dann würde ich mir einen osteuropäischen Schäferhund kaufen, aus der russ. Föderation, am besten noch aus Sibirien.
Die haben den alten Leistungstyp mit geradem Rücken in Langrechteck und ohne die anderen Wehwehchen, die die hiesigen Viecher auch noch haben. Die "Russen" sind dazu noch hart, klar im Kopf und leistungsbereit.
Und so hart sich das für manches empfindliche Seelchen anhören mag: Was da nicht taugt, wird er garnicht großartig aufgezogen.