Aber mal abseits von Hundeflüsterer. Meine Hündin hat auch schon gelegentlich solche Hunde getroffen.
Erst interessiert ran kommen und dann einfach reinbeißen.
Was ich damit sagen will: Ich finde das Verhalten solcher Hunde, oft Hündinnen, asozial und hinterhältig. Keine Warnung oder Kommunikation an den anderen Hund, dass er gerade eine Grenze überschritten hat oder unerwünscht ist. Erst unauffälliges Verhalten, dann reinbeißen mit Beschädigungsabsicht.
Ist das normales Verhalten?
LG,
Stadtmensch
Ich habe das vor ein paar Monaten ja selbst erlebt, als mein Cousin unbedingt seine Hündin mit meiner "zusammen führen" wollte.
Seine Hündin war, in meinen Augen, bereits in Anspannung seit sie Kira bei ihrer Ankunft erblickt hatte.
Kira lag unter dem Tisch in einem Biergarten und mein Cousin musste ins Halsband greifen, um seine Hündin an Kira vorbei zu führen.
Das Fell seiner Hündin war gesträubt und auch an ihrem Gang konnte man deutlich erkennen, dass sie unter Strom stand.
Dann klappte es eigentlich ganz gut, weil wir ihm den Platz am entgegengesetzten Tischende zuwiesen und mit dieser Entfernung von etwa 3-4 Metern konnte seine Hündin sich beruhigen.
Kira war übrigens die ganze Zeit absolut ruhig unter dem Tisch, kein Starren in die Richtung der anderen Hündin, gar nichts.
Sie hat sie, wie immer, komplett ignoriert.
Bis mein Cousin die beiden auf einer Wiese vor dem Biergarten unbedingt zusammen bringen wollte.
Damit sie sich endlich "verstehen".
Ich wollte nicht, hatte aber keine Wahl, weil er bereits aufgestanden war und direkt auf uns zukam, mit seiner Hündin, die sofort wieder angespannt war, jedenfalls nach meiner Ansicht.
Die aber nichts zählte, weil ich eh keine Ahnung habe.
Auf der Wiese hielt er seine Hündin am Halsband fest, während Kira völlig ungerührt und so, als wäre sie allein auf der Welt vor sich hin schnüffelte.
Dann ging er mit seiner Hündin, Griff ins Halsband zu Kira. Beide beschnupperten sich, er liess los, trat einen Schritt zurück, ich blieb wo ich war, weil ich die Situation nicht beeinflussen wollte (etwa 2 Meter entfernt). Die andere Hündin schnupperte noch für etwa eine Sekunde an Kira, die schnupperte ebenfalls und war, nach dem was ich beobachten konnte, völlig gelassen.
Und dann, ohne die kleinste Vorwarnung, sprang seine Hündin mit einem tiefen Knurren auf Kira drauf und schnappte nach ihr.
Ich sprang dazu, er war schneller, riß seine Hündin zur Seite und warf sie auf den Rücken.
Und ich verschwand in Richtung Biergarten, mit Kira, die immer noch erstaunlich gelassen war und sich gleich wieder auf ihren Platz unter den Tisch legte.
Mir war zwar vorher klar, dass das nicht funktionieren würde, aber die wahnsinnige Schnelligkeit ohne irgendein Anzeichen, mit der die Hündin von null auf hundert war, faszinierte und erschreckte mich gleichermaßen.
Letzte Woche teilte er mir dann mit, dass Kira selbst schuld daran sei, weil sie vor Jahren eine Spielaufforderung seiner Hündin ignoriert hätte.
Und ich sagte nix mehr dazu und war einfach nur froh, dass er nun selbst zu der Erkenntnis gekommen ist, dass die beiden besser nicht aufeinander treffen.
Ein Funken Wahrheit steckt für mich hinter der Einstellung dieses "Hundeflüsterers. Ich bin auch überzeugt davon, dass man als Mensch in gewissen Situationen führen muss. Wie es auch bei Maja Nowak und Millan beschrieben wird.
Allerdings hat dieses ständige Gerucke und Anrempeln für mich keinen Sinn. Zum einen wird der Hund da irgendwann auch abstumpfen, zum anderen bin ich mir sicher, dass der Hund von Menschen anderes Handeln erwartet als von anderen Hunden und ich den Hund auch "menschlich" führen kann.
Außerdem sehe ich ständig, wie ein Hund aussieht, der komplett nach Millan "erzogen" wird, bei der Hündin meines Cousins.
Und das ist für mich nun kein Zeugnis für die Richtigkeit dieses Handelns.
Mir tut nur der Hund leid. Er schaut die ganze Zeit hilfesuchend den Reporter an und der hilft ihm nicht. Eine Katastrophe.
Welche Lehre zieht der Hund aus dieser Rempelschau? Keine, Nada, Niente. Er bleibt verstört zurück.
Ich denke schon, dass da was haften bleibt. Nämlich, dass sein Mensch ihm nicht hilft und ihn dieser Situation ausliefert.
Trägt nicht gerade dazu bei, dass er seinen Menschen in Zukunft als Führer anerkennt. Meine Meinung.