Uff, na da ist ja dann doch was anderes aus dem Thread geworden, als gewünscht :happy33:
Ich geb dann auch mal meinen Senf dazu :frech3:
Ich liebe es mit meinen Hunden zu arbeiten und ich denke umgekehrt ist es nicht anders. Auch ich finde es immer wieder schade, wenn potentielle Arbeitshunde am Sofa vergammeln und sich ihrem langweiligen Schicksal ergeben.
Was liebe ich am Hundesport? Ich liebe es zu trainieren, gemeinsam mit meinem Hund etwas zu erarbeiten, dabei Fehler zu machen, dazu zu lernen, schwierige Aufgabenstellungen erst recht gut zu meistern und letztendlich schlicht die Begeisterung, die meine Hunde ausstrahlen, wenn sie wissen, jetzt geht's gleich los. Ich bin kein großer Turnierjunkie, auf das ein oder andere hab ich mich dann doch schon getraut und mich natürlich über gute Platzierungen gefreut. Und ich gehöre insofern auch zu den Leistungsmenschen, da ich ein kleiner Perfektionist bin und es zB gar nicht leiden kann, wenn uns Richter besser bewerten, als ich uns selbst bewertet hätte. Ich mag Leistung, ich mag schöne Arbeit & ich kenne viele Hundesportler diversester Sportarten, die durchaus auch richtig hoch hinaus wollen & kommen.
Ich mache Hundesport, gerne auch guten Hundesport, weil ich gerne mit meinen Hunden arbeite und ich nehme mir auch gerne Hunde, die meinen Vorlieben arbeitstechnisch entsprechen aber ich habe nicht Hunde, um mit ihnen Hundesport zu machen. Das ist für mich ein riesengroßer Unterschied. Wer gerne nur wo toll ist und deshalb Hundesport macht, darf sich jede x-beliebige Sportart - von Schach bis hin zu Marathonläufen - auswählen, sich reinhängen und evtl. richtig, richtig gut sein. Wenn der Hund nur das Mittel zum Zweck ist, ist das schlicht und einfach traurig. Traurig für den Hund, weil er nur solange geliebt und gewollt ist, wie er für was gut ist. Abgegeben zu werden oder *hust* plötzlich zu versterben (nein, das hab ich mir jetzt nicht ausgedacht), mag für das ein oder andere Individuum besser sein, als ungeliebt nicht mehr die Leistung erbringen zu können, für die man angeschafft wurde, aber sorry, was für eine Einstellung zum Hund ist das? Instrumental value durch und durch... Man übernimmt bei der Aufnahme eines Hundes eine lebenslange Verantwortung und zwar eine Verantwortung, die nicht an Leistung gekoppelt sein sollte. Der Hund ist nämlich ein lebendiges, fühlendes Individuum und kein Auto, das man ersetzt, wenns kaputt ist. Es ist das Eine einen Hund abzugeben, weil man ihm (zB aus gesundheitlichen Gründen beim Menschen) nicht mehr das bieten kann, was er braucht. Ihn abzugeben, weil ers aber leistungstechnisch nur auf regionale Turniere schaffen wird und nicht auf Meisterschaften, das ist nicht "im Sinne des Hundes" sondern reiner Egoismus.