K 3 im Hundefutter

Eine Userin dieses Forums bringt häufig deutlich ihre gehagelte Abneigung gegen das (künstliche) Vitamin K 3 (Menadion) zum Ausdruck.
Sie begründet ihre Ansicht damit, dass K 3 als Zusatzstoff für die menschliche Ernährung verboten sei, weil es erhebliche gesundheitsschädliche Nebenwirkungen verursache.
Daher käme sowas nicht in ihren Hund, basta.

Eine solide Ansicht, der ich vieles abgewinnen kann.

Obwohl mich selbst K 3 nicht interessieren muss, weil das Zeugs im Barf ja nicht zugesetzt ist, siegte die Neugierde.

Was ist also dran am K 3 in der Tier- oder hier Hundeernährung?

Liest man diese Seite

http://www.tuerkischer-berghund.de/k3Vitamin.htm

ist das Thema eigentlich schon erledigt. Kein K3 im Hundefutter, basta.

Liest man dagegen diese

http://www.tierblog.de/2009/07/18/vitamin-k3-im-hundefutter/#.VFIYKWfjgeg

Seite, ist K 3 harmlos und es wird Panikmache geschürt.

Begründet wird das u.a. mit einer Ansicht der "Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung", die festgestellt haben will, ich zitiere:

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das essentielle Vitamin K3 im Futter für
Vögel und monogastrische Haustiere vor allem für die Blutgerinnung eingesetzt wird.
Negative Auswirkungen wurden bisher nicht festgestellt. Daher sind die in der EU und
den USA futtermittelrechtlich zugelassenen Vitamin K3 –Verbindungen sicher und
zuverlässig".

Zitatende.
Aha, also nicht schlimm, nur Internet-Panikmache.

Nach dem Grundsatz " Cui bono" habe ich mir diese Arbeitsgemeinschaft mal angesehen und versucht, herauszubekommen, wer "dahintersteckt".
Das war kein Problem, das erklären die ganz transparent auf ihrer Seite.

http://www.awt-feedadditives.de/de/node/10

Soso, jedenfalls Firmen, die u.a. Vitamine und sonstige Zusatzstoffe für die Tierernährung herstellen.

Ok, dazu mag sich jede(r) seine eigenen Gedanken machen.

In dem Tierblog-Link oben ist die Rede von einer Dissertation, die an der TH Hannover vorgelegt wurde und zum Ergebnis kam, dass, ich zitiere:

“Zweifel an der Verträglichkeit üblicher Dosierungen von Vitamin K3 im Futter müssen als absolut nicht substantiiert bewertet werden” - Zitatende.

Na dann, alles ist gut. Vitamin K 3 ist unschädlich.

Oder?

Hier ist die Dissertation:

http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/hupfeldc_ws03.pdf

Untersucht wurde die Wirkung von K 3 an Ziervögeln.

Sind Hunde Ziervögel? Nein, sind sie nicht, auch wenn Labbibube was anderes behaupten mag.

Ist also eine Aussage über Ziervögel auf Hunde übertragbar?

Was ist also dran, am K 3?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh danke, Dieter. Das interessiert mich auch.
Abonniere das mal und hoffe auf gute Beiträge und Quellen.
 
Es ist ganz einfach als Hundehalter entscheide ich mich ob K3 ja oder nein.
Bei mir ist es ein Nein egal was manche meinen schreiben zu müssen.
Ich mag Hundefutter die einfach strukturiert sind.
Was mit den Vögeln ist belastet mich jetzt nicht.
 
Interessantes Thema. Habe es auch mal abonniert.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich, bevor ich diesem Forum beitrat, noch nie so einen Hype um K3 mitbekommen habe.
Ich hatte aber auch noch kein Futter, dass K3 als Zusatz enthielt und jetzt als Barfer ja sowieso nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Stellungnahme von offizieller Seite, vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR):
Die vorgeschlagene Einstufung besagt, dass der Wirkstoff unter toxikologischen bzw. vorliegenden rückstandsrelevanten Gesichts-
punkten als unbedenklich anzusehen ist.
Vitamin K wird seit über 30 Jahren weltweit in der Tierernährung eingesetzt, dies schließt die
Verwendung von anderen Vitamin K-aktiven Verbindungen ein. Wissenschaftliche Hinweise auf
mögliche Nebenwirkungen im Rahmen dieses Einsatzes liegen nicht vor.

Es besteht wissenschaftlicher Konsens, dass die zugelassenen Vitamin K-Verbindungen in nied-
rigen Dosierungen, wie sie im Futter eingesetzt werden, keine Gefährdung der Gesundheit der
Zieltierart und keine Gefährdung der Gesundheit des Anwenders oder des Verbrauchers dar-
stellen. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegen bis zum heutigen Tag keine wissen-
schaftlich begründeten Hinweise vor, die es zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechtfertigen würden,
dass Vitamin K toxikologisch nachbewertet werden müsste.
Quelle: http://www.bfr.bund.de/cm/343/einsatz_von_vitamin_k_in_der_tierernaehrung.pdf
 
Nicht umsonst ist der Einsatz von Menadion, dem künstlichen Vitamin K, in Lebensmitteln verboten.
Warum sollten unsere Haustiere diesen künstlichen Zusatzstoff besser vertragen?

Ich finde es allerdings ein wenig lächerlich, sich um dieses eine künstliche Vitamin zu sorgen.
Dem Fertigfutter sind etliche künstliche Zusätze beigemischt, ganz besonders dem Trockenfutter.

In einer natürlichen Nahrung ist ausreichend Vitamin K1 enthalten.
Vitamin K2 wird durch Bakterien mikrobiell im Darm gebildet.

Bei einer reinen Industrienahrung ist es aber um die Darmflora schlecht bestellt. Durch die Konservierungsstoffe wird auch die Darmflora sehr keimarm. Eine natürliche Bildung von Vitamin K2 wird schwierig bis unmöglich.


Mal etwas zum Lesen:

Der toxische Laborstoff K3 ersetzt nur eine einzige Funktion der vielen des Vitamins K: Er schützt die Tiere nur vor dem Verbluten, alle anderen existentiellen Funktionen des natürlichen Vitamins im Stoffwechselkreislauf können von Menadion nicht ausgeführt werden.


Ohne Vitamin K1 gelangt das Calcium bei Tier und Mensch nicht in Knochen u. Zähne. Wer also Calcium-Mangel hat, muss nicht nur Calcium einnehmen, sondern auch Vitamin K1 und Vitamin D. Dass Vitamin D für die Einlagerung des Calciums gebraucht wird, ist bekannt und wird den Osteoporose-Patienten auch gesagt.



Wenn Hunde Pferdeäpfel, Schafs- und Ziegendrecker essen, ist das wie Medizin
: unbedingt essen lassen! Kuhfladen gehen auch, aber die mögen sie wohl nicht. Die Hunde wissen, was ihnen gut tut. Und keine Angst vor Würmern. In diesen Häufchen ist all das Gesunde enthalten, das die Tiere mit den Därmen ihrer Beutetiere aufnehmen würden, wenn man sie ließe, und was im Trockenfutter, dem sog. Alleinfutter, fehlt: Vitamin K, Enzyme, gesunde Darmbakterien und andere schon verdaute Vitalstoffe einer vorher lebendigen Nahrung, alles im richtigen Verhältnis. Das Trockenfutter ist tot, es war kein lebendiger Organismus.


http://www.tierschutzpartei.de/BAKErnaehrungHundeKatzen.htm
 
Du vergisst bei den gesunden Sachen im Pferde- und sonstiger ******e noch Wurmmittel, Antibiotika, Beruhigungsmittel usw. und ob die Ernährung von Pferd und Co. heute wirklich so optimal ist bei der ganzen Stallhaltung?
 
Nicht umsonst ist der Einsatz von Menadion, dem künstlichen Vitamin K, in Lebensmitteln verboten.
Warum sollten unsere Haustiere diesen künstlichen Zusatzstoff besser vertragen?
Ich hab zwar keine Ahnung von K3 in der Tiermedizin, aber spontan würde ich fragen, wieso nicht?
Wir Menschen vertragen ja auch vieles, was Hunde nicht vertragen (Schokolade z.B.). Genauso würden wir Menschen wahrscheinlich Probleme bekommen, wenn wir Gras fressen oder Wasser aus Pfützen schlürfen wie unsere Vierbeiner.

Im Moment sieht es wohl danach aus, dass keiner wirklich weiß, bzw. es bewiesen darlegen kann, wie es um die Wirkung dieses Stoffes bestellt ist.


Wenn Hunde Pferdeäpfel, Schafs- und Ziegendrecker essen, ist das wie Medizin: unbedingt essen lassen! Kuhfladen gehen auch, aber die mögen sie wohl nicht. Die Hunde wissen, was ihnen gut tut. Und keine Angst vor Würmern. In diesen Häufchen ist all das Gesunde enthalten, das die Tiere mit den Därmen ihrer Beutetiere aufnehmen würden, wenn man sie ließe, und was im Trockenfutter, dem sog. Alleinfutter, fehlt: Vitamin K, Enzyme, gesunde Darmbakterien und andere schon verdaute Vitalstoffe einer vorher lebendigen Nahrung, alles im richtigen Verhältnis. Das Trockenfutter ist tot, es war kein lebendiger Organismus.
http://www.tierschutzpartei.de/BAKErnaehrungHundeKatzen.htm
Im Prinzip ist das richtig, dennoch bestehen da einige erhebliche Probleme.
Erstmal ist Kot nicht gerade nährstoffreich, schließlich ist er das, was übrig bleibt, wenn das Tier alle Nährstoffe, die es braucht, aufgenommen hat. Einige Reste bleiben natürlich, aber zu sagen, den Kot zu essen, ist genauso gut, wie das, das zum Kot geworden ist, ist absoluter Unfug.
Hinzu kommt, dass der Kot sehr viele Dinge enthalten kann, die ungesund sein können. Giftige Stoffwechselprodukte (sowohl körpereigene als auch von Darmbakterien ausgeschiedene) sind im Darm/Kot kein Problem, können aber beim Verzehr eben auch woanders hingelangen.
Genauso sieht es mit Darmbakterien aus. Im Darm sind diese wichtig, aber eben auch nur dort. Vom Kot aber können sie durch die Mundflora etc. aber auch an Stellen gelangen, wo sie nicht hingehören. Es gibt einen Grund, warum man sich nach einem Stuhlgang die Hände waschen sollte. Relativ bekanntes Beispiel beim Menschen: Escherichia coli. Ein Darmbakterium, das dort sehr häufig vorkommt und sich positiv auf Stoffwechsel und Verdauung auswirkt. Kommt es aber durch besondere Umstände in die Blutbahn kann es eine teilweise lebensbedrohliche systemische Infektion auslösen, die mit einer schweren Sepsis einhergeht (Extremfall bei abwehrschwachen Patienten. Für die meisten verliefe sowas völlig ohne Symptome oder schlimmstenfalls mit leichtem Fieber, Müdigkeit, Durchfall und gelegentlich Schmerzen in Extremitäten oder Gelenken)

Und dass sich ein Hund Würmer von einem anderen holen kann, in dem er seinen Kot frisst, ist ja nun wirklich nichts neues. Manche Würmer sind auch nicht nur spezifisch für Hunde.

Und wer glaubt, Hunde wüssten, was gut für sie ist, dem würde ich nicht empfehlen Schokolade offen rumliegen zu lassen. Es stimmt zwar in gewissem Rahmen, dass viele Tiere ein gewisses intuitives Verständnis zu haben scheinen, welche Ernährung ihre Beschwerden heilen oder lindern kann, aber generalisieren sollte man das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Prinzip ist das richtig, dennoch bestehen da einige erhebliche Probleme.
Erstmal ist Kot nicht gerade nährstoffreich, schließlich ist er das, was übrig bleibt, wenn das Tier alle Nährstoffe, die es braucht, aufgenommen hat. Einige Reste bleiben natürlich, aber zu sagen, den Kot zu essen, ist genauso gut, wie das, das zum Kot geworden ist, ist absoluter Unfug.


Der Kot enthält sowohl aufgeschlossene vegetarische Komponenten, viele sekundäre Pflanzenstoffe, die lebensnotwendigen Vitamine B und K, und er ist reich an aktiven Enzymen. Außerdem hat der Kot von Pflanzenfressern eine hohe Bakterienzahl.

Hunde, die keimfrei ernährt werden, profitieren davon, wenn sie Kot fressen.
Dass Pferde häufig entwurmt werden, ist ein anderes Thema.

Überlege mal, warum der Hund ein Aasfresser ist.
 



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