Mir ist schon öfter aufgefallen, dass du Probleme mit den Worten "Grenzen austesten" und "Frech" hast.
Warum?
Das ist es doch genau.
Du sagst selbst: Keine Lust --> Frech - Nö, ich hab jetzt keine Lust heim zu gehen. Soll sie doch selbst heim!
Weil er keinen Sinn darin sah, Spiellaune --> Grenzen austesten - Was passiert eigentlich wenn ich nicht komm, und einfach weiter mein Spiel treibe?
Mir ist auch schon aufgefallen, dass du allgemein öfter die Meinung vertrittst, dass Hunde nie was "falsch" machen, nie absichtlich nicht gehorchen, und es immer an dem Mensch liegt.
Tut es aber nicht. Manche Hunde sind einfach so, dass sie tatsächlich den Menschen nicht ernst nehmen, dass sie absichtlich nicht gehorchen.
Genauso wie es bei uns Menschen auch so ist, dass die meisten sich zwar ans Gesetz halten, und nicht übertreten wollen, die gute Menschen sein wollen, aber trotzdem gibt es MANCHE Menschen die sich absichtlich dagegen stellen, andere bestehlen, oder gar töten.
Klar sind diese nicht die Mehrheit, aber es gibt sie einfach.
So sehe ich das auch beim Hund. Die meisten wollen gehorchen. Aber manche wollen ihre Freiheit genießen, und wollen ihren eigenen Kopf durchsetzen.
Um einen Menschen auszutesten, gehört schon ein Plan dazu, der Hund muss sich überlegen, wie und wodurch er was testet.
Ich gehe nicht davon aus, dass ein Hund in sich kehrt und überlegt, wie und womit er den Halter austestet.
Austesten hat etwas Provokatives, Hunde provozieren nicht absichtlich.
Eine Provokation setzt einen Plan voraus.
Hunde lernen durch Verknüpfung, Motivation, Hunde sind opportun.
Ein Hund denkt nicht "Was passiert eigentlich wenn ich nicht komm, und einfach weiter mein Spiel treibe?"
Natürlich "hat er keine Lust heimzugehen", weil alles andere spannender ist.
Das ist aber keine absichtliche Provokation, sondern Opportunismus.
Die meisten Hundehalter unterstellen dem Hund viel zu viel menschliches Denken und Handeln, es ist aber ein Tier, was sicherlich nicht dumm ist, aber böse Pläne gehen kaum durch seinen Kopf.
Wieso wollen die meisten Hunde gehorchen?
Sie "gehorchen", weil sie Vorteile für sich sehen, je nach Erziehungsmethode gibt es auch ein Gehorchen aus "Angst vor Strafe", aber Lernen entsteht in beiden Fällen aus Verknüpfung/Konditionierung.
Jegliches "unerwünschte" Hundeverhalten gegen sich oder als "bewusstes Grenzen austesten" auszulegen, ist für mich Vermenschlichung und erschwert das Verständnis, warum ein Hund gerade etwas "Böses" macht.
Hunde sind nicht so.
Hunde machen am liebsten das, was ihnen gut tut, was ihnen Spaß macht, auf den Menschen wirkt es so, als wolle er seinen Kopf durchsetzen, Hunde befinden sich nicht im ständigen "Kampf" gegen seinen Menschen, um sich "durchsetzen zu wollen".
LG Leo