Finde es ist schon ein großer Unterschied, ob ich davon ausgehe, dass mein Hund "Grenzen testet" oder dass er einfach was Besseres zu tun hat. Grenzen testen wird von Leuten, die das so formulieren, generell(!) dadurch gelöst, diese Grenzen durch milde oder auch nicht so milde Strafen "durchzusetzen". Während ich mir überlege "was kann ich machen, damit mein Hund Lust hat, das zu tun, was ich von ihm will". Beispiel auf Platz liegen, weil es aufkam - meine Kleine schleicht sich nicht aus ihrer Box, denn es passiert rein gar nix, wenn sie rausgeht, sie wird auch nicht wieder reingezwungen. Wenn sie keinen Bock hat, geht sie halt. Dann verpasst sie aber auch einen ganzen Haufen toller Leckerlies. Im Moment brauch ich es noch nicht, dass sie zuverlässig drin bleibt, sodass wir nicht viel üben, halt wenn mal Zeit ist. Wenn ich Essen auf dem Tisch hab, geht sie eher in die Box oder legt sich davor, als dass sie versucht, es sich zu nehmen, auch wenn ich mal kurz aus z.B. Vergesslichkeit aus dem Raum bin - weil liegen in Box oder neben meinem Stuhl für sie eine ziemlich lohnende Beschäftigung ist. Wenn sie aufsteht und sich wieder hinlegt, gibt's auch erst mal nix, da muss sie ein paar Sekunden warten.
Das stimmt schlichtweg nicht und ist eine Unterstellung. Eine dreiste noch dazu. Ich löse ganz sicher keine Grenzüberschreitung mit Strafe! Durchsetzen tue ich mich aber, das stimmt. Hört mein Hund beispielsweise mal nicht auf Zuruf, renne ich eben weg oder verschwinde hinter'm nächsten Baum, beginne eine Spiel mit dem anderen Hund, oder oder oder. Beim nächsten Mal überlegt er sich zweimal, ob er nicht vielleicht doch lieber gucken kommen sollte.
Leg Leuten die du nicht kennst bitte keine Worte in den Mund, weil dir eine Formulierung nicht gefällt.
Mein Hund schleicht sich auch nicht aus der Box - und zwar weil er gelernt hat, dort zu bleiben, wenn ich es möchte. Ebenso aus dem Grund, weil es sich für ihn lohnt. Sage ich meinem Hund jedoch, er solle drin bleiben, was schon sehr selten vorkommt, eigentlich fast nie und er sollte rausgehen, schicke ich ihn eben erneut rein - wobei das mittlerweile einfach nicht mehr nötig ist. Ist ja auch nicht so, dass Hund stundenlang drin liegen soll (wozu auch? Schlafen darf er bei mir speziell sowieso wo er will), aber wenn er eben gerade mal dort liegen soll, ist das halt so und es ist okay für ihn.
Bubuka:
Du glaubst also, ein Hund wird nur erwachsen, wenn er einfach mal machen darf, was er will? Ich erwarte ebenso wie Zuckerwatte keinen "Kadavergehorsam" von meinem Hund. Doch wenn ich beispielsweise meinen Hund abrufe, muss er lernen, zu kommen. Das nicht mal, weil ich stur meinen Kopf durchsetzen muss, wie du vielleicht annimmst, sondern allein schon aus Gründen der Sicherheit.
Er kann sehr wohl trotzdem erwachsen werden - denn jeder Hund probiert sich in der Pubertät aus und macht ja auch. Ich kann schlecht verhindern, dass Hund eben mal auf Durchzug stellt. Was ich aber beeinflussen kann ist die Entwicklung des ganzen. Nein, mein Hund darf eben keinen Dreck vom Boden fressen. Ja, mein Hund lernt, auf den ersten, spätestens zweiten Zuruf zu mir zu kommen undundund. Was hat das mit Kadavergehorsam zu tun? Das sind Basics, die ein Hund lernen muss! Und es sind genauso Basics, dass der Hund lernt, was er eben nicht darf, wann er eben die Grenze überschreitet.
Trotzdessen "kommentiere" ich nicht jede Handlung meines Hundes. Ich muss nicht permanent sein Focus sein, er darf schnuppern, spielen, rumrennen ect. Und genau da meine Hunde gelernt haben, was die dürfen und was nicht, spreche ich ihnen sehr viel mehr Freiheit zu als einem Hund, von dem ich weiß, dass er jagt, Dreck frisst, andere Hunde angeht oder sonst etwas. Und meine Hunde danken es mir - denn auch wenn sie mal nicht in meinem Sichtfeld sein sollten, was selten ist, aber falls doch: ich weiß, dass ich nicht beunruhigt reagieren muss, denn ich weiß, Hund hört und ich weiß, auch außerhalb meines Sichtfeldes stellt er keinen Käse an. Aufgelehnt haben sich meine Hunde noch niemals gegen mich. Was laut deinen bisherigen Aussagen doch auch sowieso unmöglich ist, denn Hunde tun sowas deiner Meinung ja nicht.
Auch unsicher waren sie nie - im Gegenteil. Aktuelle Hunde kamen als verunsicherte Wracks zu mir, haben sich aber unglaublich entwickelt.
So. Ich möchte, dass sie hier jetzt niemand angegriffen fühlt. Aber ich wäre euch sehr verbunden, diese Verurteilungen die auf Nicht- oder Halbwissen beruhen ein wenig runterzuschrauben. Hier im Forum trifft man leider sehr oft darauf.
Meinungsverschiedenheiten und darüber diskutieren/ austauschen ist eine Sache - Unterstellungen eine andere. Wenn euch etwas unklar ist, fragt doch lieber einmal mehr nach, statt anderen Worte in den Mund zu legen, die nie gefallen sind.