Martin Rütter

Molly scheint meiner Meinung nach aber grundsätzlich sehr aufgeregt zu sein wenn sie Gassi geht und das lässt sich vermutlich nicht mit ein bisschen Futterbeutelwerfen lösen. Der Rütter hätte meiner Meinung nach rausfinden müssen warum die Hündin beim Gassigehen so aufgeregt ist.

Genau das ist der Knackpunkt. Natürlich kann man das allein von ein paar Filmminuten nicht abschließend beurteilen, aber auf mich machte die Hündin halt einen ähnlichen, wenn auch abgeschwächten, Eindruck wie der Krümel damals (und der war übrigens von Anfang an so, da hat sich nix nach und nach entwickelt): Total reizgeflutet, und einfach nicht in der Lage das zu verarbeiten. Solche Hunde können schlicht nur ganz schlecht Reize selektieren und ausblenden, und sind von daher schon mit den normalen Außenreizen hart am Limit. Kommt dann noch irgendwas obendrauf, wie beispielsweise Skater, dann läuft das Fass über. Die individuelle sowie die Rasseveranlagung entscheiden dann, welchen Weg sich der Überdruck sucht.

Der Ansatz im Beitrag war nun, der Hündin den Weg "schreien und schnappen" zu verbauen, und sie dafür so auf den Futterbeutel zu fixieren, dass dieser eben die volle Aufmerksamkeit beansprucht. Das hat auch grob funktioniert - und am Stresslevel der Hündin rein gar nix verändert. IHR Problem hat sich einfach nur verlagert.

Mir tut das ganze halt in diesem Fall besonders weh, weil ich so viele Parallelen zum Krümel sehe. Ok, er war nicht innerhalb eines Vierteljahrs "kuriert". Dafür geht es heute aber nicht nur mir viel besser, sondern vor allem auch ihm. Er hat in kleinen Schritten mehreres gelernt: Er kann sich länger beherrschen, also Impulskontrolle. Er hat viele Reize kennen gelernt und kann sie mittlerweile als harmlos selektieren. Er hat Handlungsalternativen erarbeitet, die ihm ebenso oder sogar besser innere Entlastung verschaffen wie sein altes Muster "austicken". Und er hat enorm viel an Vertrauen zu mir gewonnen. Was ihm draußen zu viel mehr Ruhe und Ausgeglichenheit verhilft, und zwar von innen heraus. Das schönste dabei: Je mehr er an Gelassenheit gewinnt, desto besser kann er mit neuen Situationen umgehen - und je besser er mit neuen Situationen und Reizen umgehen kann, desto ausgeglichener wird er. Also kein Teufels-, sondern ein "Engelskreis"! :) Und seit einiger Zeit sind wir nun schon dran, dass er immer mehr entdeckt, dass er sich zwar auf mich verlassen kann, aber tatsächlich auch selbst in der Lage ist, vieles zu schaffen. Ganz allein und aus eigener Kraft! Wobei mir spätestens seine allgemeine Gesundheit zeigt, wie viel das verändert. Er ist einer der nicht allzu häufigen Hunde, der im Laufe seines kleinen Lebens von Jahr zu Jahr gesünder und stabiler wird.

Aber solche Herangehensweisen werden sich bei der "breiten Masse" leider nie durchsetzen. Zu viel Zeit und Aufwand, zu wenig spektakuläre Durchbrüche, kein heldenhafter Trainer sondern ein tapfer an sich selbst arbeitender Hund...
 
Den Unterhaltungswert kann ich nicht beurteilen.
Schaue mir das nicht an.
Ich sehe aber z.B. Bauer sucht Frau aus diesem Grund.
Obwohl es ja eigentlich reiner xxxxx ist.

Aber, es gibt auch noch HH, die das dann auch so annehmen und über nehmen, wie gezeigt, " ist ja im TV "
und Bücher hat der ja auch wie wild geschrieben.
Das beste Beispiel ist ja ein CM in Amerika.
Es wird wohl nicht lange dauern , dann haben wir hier auch sowas.
 
Der Ansatz im Beitrag war nun, der Hündin den Weg "schreien und schnappen" zu verbauen, und sie dafür so auf den Futterbeutel zu fixieren, dass dieser eben die volle Aufmerksamkeit beansprucht. Das hat auch grob funktioniert - und am Stresslevel der Hündin rein gar nix verändert. IHR Problem hat sich einfach nur verlagert.
Richtig,und vorallem ist das Grundproblem immer noch vorhanden-was passiert,wenn der Futterbeutel plötzlich nicht mehr interessant ist,oder ein anderer Reiz wieder stärker wird als der Futterbeutel?
 
So, jetzt hab ich es mir auch angeschaut.
Ich sehe die Sache mit "Molly" ähnlich. Ich sehe einen zutiefst verunsicherten Hund, der Hilfe braucht, diese Unsicherheiten abzubauen und sich mehr an Frauchen´s zu orientieren. Ob der gewählte Weg
ausreicht... naja.

Was ich aber jetzt hier mal deutlich sagen möchte:
mir hat sehr gut gefallen wie Hr Rütter die Probleme vom ChiFrauchen angesprochen und thematisiert hat. Dass es nicht einfach übergangen hat und auch deutlich kommunizierte, dass Menschen mit dieser Problematik gerne "blenden" und auch, dass er den Hund u. U. als möglichen "Problemersatz" für eigene Baustellen sieht.
Ich fand ihn da wirklich gut und sensibel.
Drehbuch hin oder her. Die wenigsten Zuschauer können die Problematik einer solchen psychischen Erkrankung nur durch zwei, drei erwähnte Sätze in voller Gänze erfassen.
 
@Bullerina
Das ist es ja, die wenigsten Zuschauer wissen, was da wirklich passiert.
Wissen, das manches gar nicht SO sein kann wie es dargestellt wird.

Andere glauben das was sie sehen können und wollen, wenn es auch noch schön verpackt wird umso lieber.
 
Ich habe es nicht gesehen, aber bei sowas würde mich immer interessieren...wie es Monate später mit Hund und Hundehalter aussieht

Mir ist der Herr Rütter sehr sympathisch....und früher hielt ich das alles für "das Wahre"
Gerade durch negative Stimmen habe ich mir das alles genauestens angesehen und was will ich sagen, der Thron ist gebröckelt. Und sowas finde ich richtig, alles ansehen und sich Gedanken machen. Von der Symphatie ist er zwar noch richtig gut, aber sein Training sehe ich nicht mehr als das Nonplusultra ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
mir hat sehr gut gefallen wie Hr Rütter die Probleme vom ChiFrauchen angesprochen und thematisiert hat. Dass es nicht einfach übergangen hat und auch deutlich kommunizierte, dass Menschen mit dieser Problematik gerne "blenden" und auch, dass er den Hund u. U. als möglichen "Problemersatz" für eigene Baustellen sieht.
Das stimmt...das muss ich bei meiner ganzen Kritik zugeben,dass ich es auch sehr gut fand,dass das Thema nicht totgeschwiegen wurde,und er da so offen war,ohne zu persönlich zu werden,oder zu tief zu gehen.
Ich wurde auch etwas hellhörig,als das ChiFrauchen sagte,der Hund habe momentan keine Baustellen-und sie auch nicht...schien aufmich wenif glaubwürdig.
Ich würde ihr ja wünschen,dass es so ist,und sicherlich geht es ihr auch besser,wenn sie nicht noch zusätzliche Probleme mit dem Hund hat,aber nur weil die "Hundeprobleme"gelöst sind,sind es ihre sicher nicht.

Ich überlege die ganze zeit,wie ich es finde,dass die junge Frau mit ihrer Erkrankung an die Öffentlichkeit gegangen ist...generell finde ich es sehr mutig und bewundernswert,wie offen sie damit umgeht,aber das sieht nicht jeder so,auf sowas können leidergottes auch immer negative Feedbacks kommen,und die junge Frau wirkte auf mich nicht so stabil,als dass sie das verkraften könnte...:(
 
Yacco: Limbo ist mein erster Hund, vorher hab ich mir um das Thema Hundeerziehung NULL Gedanken gemacht.
Wie schon gesagt, durch negative Stimmen und Eigene Beobachtungen viel auch mir als Hundeanfänger einiges auf, zB immer nach Schema F vorgehen ...

In der Pferdeszene gibt es sowas allerdings auch. ...und da war schon immer meine Devise, alles anschauen, Gedanken machen und das Beste für Dich und das Hottehü herauspicken ;)
 



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