Also ich habe schon einige Bücher von Thomas Baumann gelesen und auch eins von Michael Grewe. Des weiteren war ich auf einem Seminar von Thomas Baumann und habe eine DVD von Michael Grewe.
Ich fand es durchaus spannend mich mit beiden zu befassen, bei Michael Grewe haben mir seine durchaus amüsanten Vergleiche gefallen, Thomas Baumann hat mich real vor allem mit seiner Fähigkeit Hunde einzuschätzen und selbst in wirklich schwierigen Situationen Ruhe zu bewahren beeindruckt.
Aber seien wir uns mal ehrlich... Michael Grewe hat sich nicht nur ins Aus geschossen, als er einen völlig unsicheren Schäfer in einem TRAINERLEHRGANG!!! zuerst in eine Situation brachte, in der er nicht mehr anders konnte, als nach Vorne zu gehen, um ihm dann eine Blechschüssel an den Kopf zu knallen. Gebracht hat das so nebenbei gar nichts, der Hund ist nämlich 2m zurück gegangen und hat weiter verbellt, nur eben den Mann mit der Blechschüssel statt den Mann mit dem Mantel und dem Hut. Böses Verhalten mit Blechschüssel stoppen fehlgeschlagen - Überraschung, Überraschung
. Neben diesem absolutem Fauxpas gibt er in seiner LehrDVD aktiv den Tipp einem jungen Rüden, der viel zu aufgeregt ist, um ein Kommando zu befolgen, einfach mal einen Rempler zu geben, damit er sich hinlegt (was er vorher verweigerte). Yaih - der Trainingsheld der Nation, kann man da nur sagen - das sind richtige Weisheiten
(Achtung, Ironie!)
Thomas Baumann hat durchaus Eigenschaften, von denen man sich was abschauen kann, auf andere Sachen kann man aber getrost verzichten. Des Weiteren sind seine Bücher zwar interessant und ich habe sie mit Interesse gelesen, ich weiß aber dennoch nicht, ob ich sie nun einem Anfänger empfehlen würde. Als Erstlektüre wohl eher nicht. Ich setze dafür tatsächlich differenzierte Betrachtung mit ein wenig Grundwissen voraus.
Ich bin durchaus ein Fan davon die Hunde- und auch Trainingswelt differenziert zu sehen. Dazu gehört sich auch Dinge anzusehen, wo andere sagen "oh, der ist aber böse". Ich habe bei vielen ach so bösen Leuten bereits richtig gute Dinge gesehen und umgekehrt. Dennoch ist meine Empfehlung als Erstlektüre auch immer noch "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConnell. Und ja, ich habe auch bei P. McConnell schon Sachen gelesen, die mich weniger begeistert haben. Aber ich finde es ist immer noch das beste Einstiegsbuch in Sachen Hund