Schwere epileptische Anfälle nach OP bei 12jähriger Hündin

Das sind ja wirkliche schlimme Krankheitsverläufe.

Da hatten wir noch Glück. Meine BX hatte mit ca. 6 Jahren aus dem Nichts ( keine Narkose oder andere Akuterkrankungen) mehrere Anfallsserien. Mit Initialschrei, Kurzem Krampf und dann ist sie immer im Kreis gelaufen. Danach hatte sie noch nach Abklingen des eigentlichen Anfalls einen Drall zur Seite und war verwirrt.

Sie bekam Diazepam als Rektiole für den Notfall. Und wurde auf Luminal in ziemlich hoher Dosierung eingestellt. Ich glaube anfangs 3 Tbl / Tag. Aber die anfängliche Müdigkeit wurde bald besser. Sie hat das Luminal lebenslang genommen, über die Jahre wurde es, da sie anfallsfrei blieb, reduziert.

Wir haben uns damals bewusst gegen ein MRT entschieden. Wäre die Ursache ein Tumor gewesen, es hätte an der Therapie nicht so viel geändert , außer vielleicht, dass zusätzlich gegeben worden wäre. Wir haben einfach gehofft und hatten Glück und einen Schutzengel.

Den ersten Anfall werde ich übrigens nie vergessen, mein Moppel lag auf dem Sofa. Mit Beginn des Anfalls schrie sie laut und schrill auf. In dem Moment wollte unsere andere Hündin, mit der sie ein Herz und eine Seele war, ihr wirklich an die Gurgel. Wir waren alle völlig verwirrt. Wenn ich mir da vorstelle 163 Anfälle. Das ist ja Horror für die Seele.

LG Luuszi und alles Gute für Euch
 
Ich habe mich jetzt in dem empfohlenen Forum angemeldet und bin da auch sehr freundlich aufgenommen worden. Auf der einen Seite sehr hilfreich und tröstend, aber es ist sehr traurig, was für eine unberechenbare Krankheit Epilepsie ist.

Meine kleine Omi ist jetzt seit 6 Tagen ohne weiteren Anfall. Sie ist immer noch recht unkoordiniert, hat einen Linksdrall beim gehen, sieht schlecht und ist immer wieder unruhig.
Aber es gibt Verbesserungen. Sie reagiert wieder mehr auf ihre Umwelt, hört, wenn man sie ruft. Sie schläft auch einige Stunden am Tag. Draußen läuft sie kaum nach links, da ist sie koordinierter und sicherer.

Sorgen bereitet mir weiterhin das Zucken und ganz leichte Zittern in der Einschlafphase. Wenn sie dann schläft, zuckt sie auch ab und zu.

Das ist einfach total nervenaufreibend, wenn man seinen Hund nicht mehr erkennt, wenn man nicht weiß, wie geht das weiter und ob sie wieder auf die Beine kommt. Aber sie kämpft, sie schafft es mittlerweile auf ihren Schlafplatz und auch ihre übliche Routine, sich ihre Decken und Kissen zurecht zu trampeln zeigt sie wieder ansatzweise.
 
Luuszi: 3 Luminal von Anfang an? Hört sich sehr extrem an. Zwar bin ich kein Freund dieser üblichen Praxis (die wir ja auch durch gemacht haben) extrem langsam zu steigern aber 3 als erste Dosis. Da könnte, soweit ich weiß, der Hund sogar dran sterben.
Oder meinst du 3 Luminaletten?

In meinem Thread hab ichs schon mehrfach erwähnt. Der Unterschied in meinem Verhalten bei Anfall 163 zu Anfall 2 oder 5 oder 10 ist gravierend.
Damals, bei den ersten Anfällen, explodierte in einem regelrecht das Adrenalin. Es war ja innerhalb von Sekunden so viel zu tun (Hund auf Boden damit er Bett nicht vollpinkelt, Hund bequem hinlagen das er sich nicht verletzten kann, Diazepam verabreichen, Tücher richten usw.) und das meist direkt aus dem Schlaf raus.
Wer mich heute reagieren sieht könnte fast meinen das es mir "egal" ist. Viel ruhiger, viel sachlicher. Keine Panik bzw. keine Hysterie mehr.
Früher war die Nacht gelaufen. Völlig hochgedreht an ein einschlafen nicht zu denken. Zwischendurch so nach runden 3 Monaten war ich so fertig, da bin ich nach den Anfällen oftmals eingeschlafen bevor ich wieder richtig im Bett lag (ich war/bin immer wieder erstaunt wie müd man sein kann). Oftmals sogar tagsüber sobald ich mich irgendwo hingelegt hab. Egal wann, egal wo.
Inzwischen ist auch das viel weniger unangenehm. Ich schlaf erst ein wenn Luke und ich (Vor allem natürlich Luke :girllove: ) bequem liegen.

Wobei ich, was die Müdigkeit betrifft, immer sage es waren "nur" 6 harte Monate. Ich will nicht wissen was manche Eltern durchmachen müssen.
 
@ Crimi , meine BX - Dame war auch kein Leichtgewicht. Sie hatte Luminal. Ich hatte damals auch meine Bedenken. Aber sie hat es gut vertragen und war auch nicht zu müde. Und wurde anfallsfrei. Ich habe dann immer mal nach längerer Zeit bissel reduziert in Absprache mit der TÄ. Zuletzt hatte sie noch 1/2 Tablette/ Tag. Wir hatten damals im Grunde keine Wahl, eine Anfallsserie nach der anderen oder Medikamente in hoher Dosis. Und mit Glück ging es gut.

Die erste Serie war ein Riesenstress für uns, es kam einfach völlig unerwartet für uns alle.

Übrigens hatte die TÄ uns damals gesagt, dass sie mit Luminal bessere Erfahrungen hat, als mit neueren Antiepileptika. Gut ist auch 10 Jahre her. Mittlerweile gibt es sicher andere Medikamente, die noch besser wirksam bei niedrigerer Nebenwirkungsrate sind.
 
Also meines Wissens hat sich in 10 Jahren (bzw. noch länger) bei der Epilepsie nur sehr wenig getan bis dieses Jahr. Da kam, ich mein im Frühjahr, das Pexion raus was aber schon kurz danach keinen so tollen Ruf mehr hatte. Lag sicher auch an einigen Ärzten und einigen Haltern.

Aber klar, hatte nicht auf dein Avatar geachtet. Für eine Bordeaux Dogge? mit ihren runden 60kg sind 3 Tabletten natürlich was anderes als für mein, im Vergleich Fliegengewicht, mit um die 27kg. :jawoll:
 
Meine Bordeauxdogge lebt leider nicht mehr, sie ist auch nicht der Avatar. ( Das ist mein kleiner Dicker )Aber die Epilepsie hat ihr Leben nicht verkürzt. Sie war auch und da hatten wir wirklich Glück nicht langfristig in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kam, ich mein im Frühjahr, das Pexion raus was aber schon kurz danach keinen so tollen Ruf mehr hatte. Lag sicher auch an einigen Ärzten und einigen Haltern.

Es war zum einen völlig ungenügend getestet.
Zum anderen wurden die Hunde ganz wild auf Pexion umgestellt, ohne sich drum zu kümmern, ob das für den jeweiligen Hund überhaupt infrage kommt.
Wenn schon der Hersteller im Beipackzettel schreibt, dass es nicht bei Serienanfällen gegeben werden darf, und der TA verschreibt es, obwohl der Hund Serienanfälle hat....nun ja....:denken24:

Als es herauskam, gab es genügend Warnungen, dass man seinen Hund nicht zum Versuchsobjekt werden lassen, sondern lieber abwarten soll, bis es besser ausgetestet ist und mehr über die Langzeitwirkungen bekannt ist. Viele Leute kannten die Probleme, haben Pexion trotzdem ausprobiert - und das ist dann leider häufig ganz schlimm in die Hose gegangen.
 
Einer unserer Tierärzte wollte uns auch umstellen. Erzählte uns eben von den viel weniger heftigen Nebenwirkungen. Hatte zum Glück ein paar Tage vorher über die Problematiken gelesen und mich dementsprechend vehement dagegen ausgesprochen.

Später war ich nochmal in der Praxis (das war damals wegen der Pfote die Luke sich aufgebissen hatte) und erzählte es meiner üblichen Tierärztin (Ist auch die Praxisinhaberin) und die war auch nicht begeistert das er das vorgeschlagen hat.

Ich kann mir also sehr gut vorstellen wie das bei einigen ablief.

@Pububi: Wie geht es deiner Maus inzwischen?
 
@ Bububi,

also Grundsätzlich, muss erst mal unterschieden werden, zwischen primäre Epilepsie, und einer sekundären Epilepsie.

Bei der primären Epilepsie, handelt es sich um eine Erbkrankheit, die bei vielen Überzüchteten Rassen vor kommt / kann, da sind die Nervenzellen eben leicht Erregbar.

Bei deinem Hund würde ich Sagen, er hat eine sekundäre Epilepsie.

Dafür kann es viele Ursachen geben, wie zB. Nieren und Lebererkrankungen.

Das würde ich aber auf Grund, der Untersuchungen, die in der Klinik schon gemacht wurden, ganz Ausschließen.

Was dann noch bleibt, ist der Tumor im Kopf, der eine Entzündung, des Gehirns ausgelöst hat, ich bin zwar kein TA, aber trotz allen bin ich mir fast sicher, dass es so ist, der Tumor ist die Ursache, für die Anfälle.

Du solltest dich schon mal mit dem Gedanken vertraut machen, ob Du deinen Hund mit 12 Jahren, noch Mals eine solche OP zum Entfernen des Tumors antun willst, oder ihn weiter den Anfällen ausgesetzt lassen willst, diese Entscheidung, kann ich, und auch kein andere, dir Abnehmen, und die Tierklinik, schon gleich gar nicht, denn die denken in erster Linie, nur an das Geld, was Sie bei jeden deiner Besuche, und OPs verdienen, und das ist die Tatsache.

Und sicherlich ist es auch für einen, den es nicht Betrifft, einfach zu Sagen, lass ihn Einschläfern, du Ersparst ihn damit nur weiteres Leit, das weiss ich alles, da ich erst kürzlich einen Hund, im Alter von fast 19 Jahren verloren habe, und da hat mir mein Hund, die Entscheidung abgenommen, denn Er ist bei mir im Haus einfach Eingeschlafen, was Natürlich was ganz anderes ist, als bei dir, aber ich stelle mir die Frage seit dem Tag, auch immer, könnte ich so einfach Sagen, Einschläfern ich weiss es nicht.
 
Da wohl bereits ein Anfallleiden in jüngeren Jahren vorhanden war würde ich jetzt nicht generell von sekundärer erworbener Epilepsie sprechen.

Daher ist die Vermutung eines Tumors im Kopf natürlich eher unwahrscheinlich (aber natürlich nicht unmöglich).

Was die letzte Entscheidung betrifft, da bin ich dann aber komplett bei dir. Ein 12jähriger, nicht mehr ganz gesunder Hund, mit Epilepsie.
Es ist immer so viel leichter gedacht als umgesetzt.:traurig2:
 



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