Das ist eine reine Unterstellung von dir und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht unser Problem ist.
Nachdem unsere Hündin bei uns ankam, vergingen Wochen, bevor wir angefangen haben, Kommandos zu üben.
Draußen toben durfte sie hingegen von Tag 1 an. Mit dem überdrehten Verhalten ging es aber sofort los.
Auffallend ist für mich, dass du geschrieben hast, ihr habt "den Rappel in den Griff bekommen".
Wenn man einem neuen Hund, der aus dem Ausland gekommen ist, intuitiv und souverän begegnet, dann versteht man, warum er einen Rappel hat. So etwas muss man nicht in den Griff bekommen (durch Kontrolle und Methoden), sondern dem Hund eine Hilfestellung bieten. Die angestaute Energie muss raus und der junge Hund muss behutsam an das neue Leben gewöhnt werden.
Hier sagen die meisten, es geht ihr deshalb nicht gut, weil ich ihr nicht genug Freiheit und Spaß gewähre.
Das ist aber ein Teufelskreis. Wenn sie draußen unkontrollierbar und wild ist, ist es nicht nur unverantwortlich, sie einfach machen zu lassen, sondern sie bringt sich selbst immer mehr in Rage.
Du musst aus diesem Kreis den Ausgang finden, der Hund kann das nicht.
Aufgeregt und gestresst sein ist ein Symptom. Wenn die Hündin ihre Energie loswerden kann, wird sie auch ruhiger werden. Auch das Bedürfnis nach Spiel und Erkunden der Umwelt muss ausreichend befriedigt werden.
Wenn ihr kein Freilaufgebiet habt, dann geh mit ihr auf eine große übersichtliche Wiese, wo sie ordentlich flitzen kann.
Du solltest möglichst ohne Angst sein, dass sie abhauen könnte. Du gehst mit dem Gefühl los, dass sie dir folgen wird und wechselst auch mal die Richtung. Dabei würde ich sie kurz rufen und dann selbstsicher losgehen.
Oder sucht euch einen Gassipartner mit einem Hund, der gut auf den Rückruf hört. Hunde lernen auch durch Nachahmung. Ich würde die Hunde dann nicht nur spielen lassen, sondern gezielt freies Spazierengehen üben.
Das rücksichtsvolle Spielen mit anderen Hunden lernt sie auch nur durch viel Spiel mit anderen Hunden.
Dafür würde ich regelmäßige Verabredungen treffen. Hunde lernen mehr, wenn sie sich gut kennen.
Fremde Hunde sind ja oft verunsichert durch das Verhalten deiner Hündin.