Hallo!
Wie ihr bin ich natürlich auch gegen den Verkauf von Wühltischwelpen und finde, dass man dagegen so viel wie möglich tun sollte und so weiter. Allerdings würde ich doch sehr darum bitten, dass sich in solchen Threads an Tatsachen gehalten wird. Klar klingt das immer toll und dramatisch auf so viele Nachbarländer wie möglich zu schimpfen, aber wenn ein Land (entgegen einer Menge von Protesten) etwas tut um eben grade gegen diese Umstände vorzugehen, dann sollte man das auch honorieren und das Land nicht noch Jahre lang als einen der Tierquäler Nummer eins darstellen. In Belgien ist der Verkauf von Hunden und Katzen sowohl in Tierläden als auch auf Märkten verboten. Diese Gesetze durchzukriegen war nicht einfach, da viele Besitzer von Tiergeschäften Angst hatten, ihren Laden schließen zu müssen (was sicher bei einigen auch passiert ist) und vor allem die Kommunen, mit den bekanntesten Tiermärkten (Antwerpen und Lüttich zum Beispiel) einen großen Einbruch des Markttourismuses erwarteten. Es wurden Marktbesucher aus dem Ausland befragt (vor allem aus den Niederlanden und Deutschland) und ungefähr 70% der Marktbesucher gaben an, nicht zu den Wochenmärkten zu kommen, wenn man dort keine kleinen Welpen mehr ansehen und kaufen könnte. Und trotz allem wurde das Gesetz durchgesetzt. Und trotzdem werden die Belgier hier wieder als die großen Tierquäler hingestellt. Natürlich ergeben sich aus dem Verbot wieder viele neue Probleme. Die Zahl der dreckigen, unwürdigen Hinterhofzuchten nimmt natürlich dadurch nicht ab, denn viele Menschen wollen ja trotzdem einen billigen Welpen haben. Aber auch dagegen tut der belgische Staat seit Jahren viel und im Tierheim von Antwerpen findet man oft viele, viele Hunde, die aus Beschlagnahmungen aus eben diesen Hinterhofzuchten kommen. Denn die Annahme, dass dagegen in Belgien nichts unternommen wird, ist schlicht und ergreifend falsch. Man kann nicht auf einen Schlag ein ganzes Land verändern, aber hier ist ein Land auf dem richtigen Weg und hat, meiner Meinung nach, dafür Respekt und Anerkennung verdient. Und wenn ihr demnächst auf dem Vogeltjesmarkt einen Hunde- oder Katzenhändler seht, dann meldet es doch einfach der Polizei. Die Gefängnisse sind zwar restlos überfüllt, aber wenigstens muss derjenige dann Strafe zahlen und seine Tiere bekommen hoffentlich die Chance auf ein besseres Leben.
Liebe Grüße von der Ex-Belgierin Lena