Der Beitrag ist gut:zustimmung2:
Selbst der Hund der als Welpe für 3500 verkauft wird, kann krank werden und auch HD bekommen.
Das stimmt.
Ich finde, ehrlich gesagt, dass 3500 auch ein recht hoher Preis ist.
HD allerdings ist (noch) nicht durch alleinige Zucht Nur mit A-Partnern zu bekämpfen. Es spielen so viele unterschiedliche Alleele eine Rolle, dass leider immernoch daran geforscht wird. Hunde, die selbst A-Hüften haben, können kranke Alleele haben und treffen sie auf einen Partner, der selbst auch A hat, aber kranke Allele an anderer Stelle, können durchaus in dem Wurf auch Welpen fallen, die dann HD belastet sind. Aber man kann und soll natürlich auch alles Beste versuchen.
Der Hovawart Verein hat es tatsächlich geschafft und durch strenge Zuchtregeln, Errechnung des IK und auch viel Zufall und Glück jetzt eine sehr gesunde Hunderasse bekommen. Der ist wirklich ein leuchtendes Beispiel, wo z.B. unter den Neufis, soweit ich weiß, immernoch Hunde mit C-Hüften zur Zucht eingesetzt werden dürfen. Für eine so riesige, schwere Rasse ein absolutes NoGo.
Um nochmal auf die Preise zurück zu kommen, so setzen die sich aus vielen Faktoren zusammen und sind in einer seriösen Zucht oft genug auch berechtigt.
- bis zur Zuchtzulassung mit allen wichtigen Gesundheitsuntersuchungen gibt man schon einmal viel Geld aus (viele Gentests kosten nicht unter 100,-)
- die Zwingerabnahme kostet Geld, die Erstausstattung ist teuer (Wurfkiste, mehrere VedBeds, Innen- und Außenausläufe/Zäune, große Spielgeräte,...) und bei jedem Wurf muss zwangsläufig wieder etwas neues gekauft werden
- die Fahrt (oft mehrere 100km) zum Deckrüden, Bezahlung des Rüden
- Einladen erster Welpeninteressenten zum Kennenlernen, literweise Kaffe und kiloweise Kuchen (von 10 Interessenten sind oft 5 geeignet und/oder melden sich plötzlich nicht mehr, weil sie dann einen Welpen vom anderen Züchter haben)
- nicht nur chippen, impfen und enwurmen kostet, auch die Besuche des Zuchtwarts (Wurferstbesichtigung, Wurfabnahme) un die Ahnentafeln der Welpen müssen bei jedem Wurf bezahlt werden
- die Waschmaschine läuft 8 Wochen lang jeden Tag durch, wenn die Wurfkiste und Schlafplätze ordentlich sauber gehalten werden sollen (die Wasserkosten steigen ganz immens, für mich z.B. würde eine Aufzucht in Sägespäne nict in Frage kommen
- spezielles Aufzuchtfutter für Mutterhündin und Welpen, vorsichtshalber Aufzuchtmilch (die nicht lange haltbar ist und vor dem nächsten Wurf meist entsorgt und neu gekauft werden muss), literweise Desinfektionsmittel zum täglichen Reinigen der Wurfkiste und später des Innenauslaufs, ebenso spezielles, desinfizierendes Waschmittel für VedBeds und Spielzeuge
- bei der Futtergewöhnung der Welpen jeden Tag frisch gekauftes Tartar vom Schlachter, wird der Züchter den Welpen nicht nur mit TF großziehen, Ziegenmilch, Quark,...einige günstigere Futter
- Sprit für die Gewöhnung ans Autofahren
- Verköstigung der Welpeninteressenten, die ab der 3./4. Woche so oft wie möglich da sein sollen (bei 5 Welpen hat man die Bude also ständig voll)
- Welpenausstattung zum Mitgeben (Leine, Halsband, ein kleiner Sack Futter, Kuscheldecke, erstes Spielzeug) sollte selbstverständlich sein
- das Abschicken der Ahnentafeln an die neuen Besitzer, wenn sie fertig sind, per Einschreiben
......und es gibt immer noch irgendetwas, wofür Geld ausgegeben wird
Rechnet man alles zusammen, bleibt einem seriösen Züchter nicht so viel, wie alle glauben.
Sein Stundenlohn (8 Wochen, 24 Std. täglich, immer auf Abruf) beträgt nicht mehr, als der eines schlecht bezahlten Berufes - und über schlecht bezahlte berufe regt sich jeder auf
Gesundheit und Natur machen oft, was sie wollen. Man kann alles dafür tun, um möglichst gesunde Tiere zu züchten. Eine Garantie aber kann man bei Lebewesen nicht 100% geben.
das get ja nicht mal bei Autos - auch Neuwagen können Probleme haben.
Und bei einem Auto, das man 15 Jahre fahren will, achtet man auf vieles und gibt Geld aus.
Bei einem Lebewesen, welches einen möglichst 10-15 Jahre ein Freund und Begleiter sein soll, wird über 1500,- gemeckert und möglichst billig gekauft.
Wenn Maschinen einen wichtigeren Stellenwert einnehmen als Lebewesen, stimmt etwas mit der Welt nicht.