Apportier-Junkies

So, der kleine Diego hat zu Weihnachten nun ein richtiges Dummy bekommen. So eines wie Patty auch schon hat. Nur hab ich ihm ein Welpendummy geholt, da die richtigen zu groß sind für ihn. Das passt jetzt super. Und bei Gelegenheit wird mal wieder richtig apportiert:tanzen2:
 
So, ich will auch mal wieder was berichten hier...

Ballou macht gute Fortschritte beim Apportieren. Wir arbeiten jetzt häufig mit zwei Apporteln, die ich in unterschiedliche Richtungen werfe, ihn dann erst das eine, dann das andere holen lasse. Schwierigkeit dabei ist nach wie vor, dass Ballou immer eins davon etwas toller findet als das andere. Aber es klappt trotzdem immer besser. Die Dreiecksübung ist auch kein Problem, gewissermaßen "pillpalle" für meinen Hund.

Z.Zt. übe ich das "Einweisen" mit ihm, das macht ihm leichte Probleme, weil er noch nicht kapiert, was mein ausgestreckter Arm bedeutet... Hat aber bei meinem ältesten Sohn auch gedauert, fast bis er in der Schule war.... :zornig:

Ganz toll findet Ballou folgende Übung: An einer Stelle im Wald fließt ein kleiner Bach aus dem Wald durch eine Röhre unter dem Weg hindurch und mündet dann auf der anderen Seite in einen kleinen Kanal. Ich schmeiße ein schwimmfähiges Apportel auf der Waldseite ins Wasser und Ballou läuft dem Teil von der anderen Seite aus entgegen (ja genau, durch die Röhre!!!!) und apportiert das Teil. Kann ich 10 Mal hintereinander machen und er ist voller Eifer dabei. Gestern hab ich angefangen, ihm beizubringen, das Teil selbst auf der Waldseite ins Wasser zu werfen....
 
Sodele, da wir uns ja inzwischen dem DogDancoíng verschrieben haben und daher überwiegend mit Fußarbeit und Tricks beschäftigt sind, ist das Apportieren bei uns etwas in den Hintergrund geraten. Es dient inzwischen mehr der Entspannung meines Hundes, als dass wir dabei wirklich "arbeiten" würden.Aber da wir inzwischen ein kleines "Apportier-Problemchen" haben, muss ich da wohl doch wieder intensiver dran arbeiten.... :denken3:

Das ist das Problem:
Ich werfe ein Apportel, Ballou rennt hinterher, schnappt es sich, rennt ein Stück damit (entweder auf mich zu oder aber auch weiter weg von mir...) und wälzt sich dann mit dem teil wie ein Irrer am Boden rum, spielt also alleine damit. Ich muss dann sehr streng und energisch werden, damit er sich dann doch aufrafft und es zu mir zurück bringt. Echt nervig!!!! Ab und zu bringt er es aber auch direkt zurück.... Ich sag mal so, in 3 von 10 Versuchen apportiert er ganz toll, der Rest ist Käse.... :zornig:

Mein (momentaner) Lösungsansatz:
- Wenn er anfängt, alleine mit dem Apportel zu spielen, gehe ich hin und nehme es ihm weg, spiele eine Weile alleine damit oder ich stecke es in die Tasche und gehe kommentarlos weiter
- Wenn er es doch mal direkt zu mir zurückbringt, bekommt er zum einen sofort ein Leckerlie und gaaaanz viel Lob, zum anderen geht das Spiel (mit mir gemeinsam) auch direkt weiter, indem ich das Teil sofort wieder werfe oder aber ihm ein Zerrspiel anbiete (was er absolut liebt!!!!)

Das Problem ist, dass seine Wälzerei ganz sicher in die Kategorie "selbstbelohnendes Verhalten" fällt, denn er scheint es absolut toll zu finden, sich rumzuwälzen, macht er im Moment auch ohne Spielzeug dauernd. Z.B. wenn er im Wasser war, schüttelt er sich kurz und wälzt sich dann über den vorzugsweise richtig dreckigen Boden.... :wuetend2:
Ich muss also versuchen ihm klar zu machen: Entweder wir spielen gemeinsam oder gar nicht.... Obwohl ich es andererseits auch total lustig finde, ihn dabei zu beobachten, wenn er sich alleine mit einem Spielzeug beschäftigt, aber ich denke, bis er unterscheiden kann, wann er alleine mit etwas spielen darf (was ich ihm durchaus gönnen will!!!!) und wann ich mit ihm "arbeiten" will, muss ich das Verhalten wohl konsequent unterbinden...
Ich bin sicher, dass auch dieses Problem etwas mit seiner Pubertät zu tun hat, er versucht eben einfach in ganz vielen Situationen "sein Ding" durchzuziehen, ist ein Kampf an vielen Fronten und ich bin einfach nur froh, dass diese Phaser beim Hund nicht so lange dauert wie bei den menschlichen Kindern.... :happy2:

Also, was meint ihr anderen Apportier.Junkies dazu???? Irgendwelche Tipps, Denkanstösse, Anregungen, Meinungen dazu?????
 
Moin Moin!

Also ganz ehrlich?
Ich würde mal in mich gehen und überlegen, wie wichtig dir ein sauberer Apport ist.

Es geht beim Arbeiten mit Hund ja in erster Linie darum, den Hun geistig und körperlich auszulasten.
Konzentration soll der Hund lernen und Spaß mit Frauchen/ Herrchen haben.

Man muss da Abstriche machen, finde ich.

Ein Hund, der nach gezeigter Impulskontrolle (Hund muss sitzen bleiben, während Dummy geworfen/ ausgelegt wird) den Dummy holt und sich drauf wälzt, belohnt sich und seine Impulskontrolle damit selbst.

Was ist dir wichtiger bei dieser Arbeit? Dass er Impulskontrolle und Orientierung an dir lernt oder dass er apportiert?

Es gibt Situationen, wo ich es absolut okay finde, wenn meine Lütte eine Weile braucht, um sauber apportieren zu können, weil sie erstmal ihre Anspannung an dem Dummy auslässt, ihn schüttelt, sich drauf wälzt.

Ich mache in solchen Situationen folgendes:
Nichts.
Ich hocke mich hin und warte, bis sie sich beruhigt hat, dann gebe ich das Bring- Signal und helfe ihr mit der Intermediären Brücke (Ein Signal, das dem Hund einen Click/ eine Belohnung ankündigt. Vergleichbar mit "warm" beim Topfschlagen).

Je nach Erregungslage und Arbeitsmotivation bringt mir Missy den Dummy sofort, oder aber sie bringt ihn verzögert.
Wichtig ist mir nur, DASS sie ihn bringt.

Ich bestrafe "inkorrektes" Apportieren niemals! Nie Nie Niemals.
Wenn mein Hund nicht apportieren WILL, dann KANN er es nicht. Dann liegt es an mir, das Apportieren interessanter zu gestalten.

Insbesondere in der Pubertät kann es sein, dass Hundi die Motivation fehlt.
Also, werd zum Motivationscoach :)

Geht einen Schritt zurück und übt einfacheres Apportieren und belohne Apportieren besser.
 
Danke erstmal für diese Anregungen...

Zur Frage, wie wichtig mir ein "sauberer Apport" ist:
Ich möchte, dass mein Hund mir das, was er gerade hat bringt, wenn ich ihm das Kommando dafür gebe. Soweit waren wir auch schon mal, er hat mir sogar tote mäuse, alte Knochen und andere "tolle" Sachen gebracht. Natürlich habe ich ihn dafür überschwänglich gelobt und ihm einen Ersatz für seinen "Schatz" gegeben.
Dass er nicht robotermäßig "funktioniert" ist für mich OK, das erwarte ich nicht, aber es ist z.Zt. so, dass er diese Wälzerei sehr extrem ausdehnt. Wenn er sich nur ein- bis zweimal drüberwälzen würde, oder eine Runde mit dem Apportel in der Schnauze rennen würde, bevor er es zurückbringt, würde ich es nicht als "Problem" ansehen.

Ich sehe meine Vorgehensweise auch nicht wirklich als "Bestrafung", sondern eher als Konsequenz aus seinem für mich unerwünschten Verhalten. Wie gesagt: Er muss lernen, wann wir Arbeiten, dann erwarte ich schon ein halbwegs akzeptables Apportieren und wann ich ihm das Spielzeug zum Spielen überlasse. Und ich traue meinem Hund durchaus zu, diesen Unterschied eines Tages zu erkennen....

Dass es eine Frage der Motivation ist, ist mir schon klar, daher auch mein Lösungsansatz...
 
Je besser ein Hund motiviert ist, desto sauberer und verlässlicher arbeitet er auch :)

Ich würde daher - auch weil man nämlich bei Strafe (doch, dein Verhalten ist Strafe) der Motivation entgegenarbeitet - schauen, wie du das Apportieren interessanter gestaltest.

Es ist leider ein Trugschluss, dass ein Hund einfach, weil Frauchen oder Herrchen das gern so hätte, des Gehorsams wegen einfach sauber arbeitet.

Man muss dem Hund gute Gründe geben, mit Eifer zu arbeiten.

Und Hunde, für die das Apportieren an sich nichts Belohnendes ist, sind da ne größere Herausforderung in Sachen Motivation.

Also ich kann nur aus Erfahrung sagen... koppel das "inakzeptable" Verhalten nicht an unangenehme Konsequenzen. Damit machst du dir Motivation zunichte.
Stelle lieber leichtere Aufgaben, jetzt, wo alles andere spannender ist in der Pubertät und Hundi hormonell bedingt größere Schwierigkeiten hat, sich zu kontrollieren, und stelle ihm bessere Konsequenzen fürs Apportieren in Aussicht :)
 
Macht er das denn, egal was für Übungen du mit ihm machst?
Luna will das Ding nämlich manchmal nicht hergeben, wenn:
- die Aufgaben entweder zu leicht sind und ihr langweilig wird, was für mich dann einfach ein Hinweis drauf ist, dass sie das grade mal tierisch öde findet
- oder sie den Dummy z.B. hetzen durfte und sie deswegen in ner recht hohen Trieblage ist, weil hetzen einfach nur das größte für sie ist...

Wenn sie den Affen macht mit dem Dummy und ihn mir zum Verrecken nicht bringen will dreh ich mich um und geh einfach. Ihr macht es nur so richtig Spaß, wenn ich auch zuschaue. :zwinkern2:
Dreh ich mich um und geh weg kommt sie meist ganz schnell angerannt und bringt ihn halt doch.
 
Wenn Jimmy den Futterbeutel schüttelt oder sich drauf wälzt, kommt er weg.:wut:
Das passiert meist beim dritten Werfen.
Ich denke es ist dann einfach zuviel.
Rennt er damit in der Gegend rum und bringt ihn am Ende doch, gibts riesiges Lob und die Belohnung.:happy:
Es ist aber auch schon vorgekommen,dass er den Futterbeutel irgendwo verloren hat...:denken3:
Dann kommt Flecki zum Zug,die muss dann suchen.
Und sie findet auch.:zustimmung:
 
Ich habe sehr sehr lange gebraucht, um Bruno das Apportieren beizubringen.
Ich habe wirklich ganz ganz klein angefangen ( im Übrigen hat es auch noch eine Ewigkeit gedauert ein halbwegs intressantes Dummy zu finden )

Gut nachdem ich 100 mal darüber nachgedacht habe, ob Bruno das Apportieren Spaß machen könnte habe ich dann eine Hasenfellfutterdummy bestellt - siehe da er hatte Interessa daran.

Schön und gut - am anfang hat er diesen Dummy draußen nur gesucht, aber nicht gebracht - ich bin beim Suchen hinterhergegangen.
Es hat einfach nicht geklappt, dass er ihn bringt.

Aber dann habe ich mir gedacht, du versuchtst es noch einmal und zwar richtig.

Bruno hat den Dummy ein paar Tage nicht bekommen, er durfte mir nur beim Spielen zuschauen - dann habe ich ihn ca. 30 cm "geworfen" und ihn extremst motiviert zu mir zu kommen und siehe da - er kam - man war ich stolz :)

Da war dann mein Ehrgeiz gewckt - täglich haben wir so geübt - die Entfernungen immer weiter vergrößert.

Jetzt ist es so, dass Bruno seine halbe Tagesration aus dem Dummy bekommt.

Und er apportiert begeistert :) - ich liebe es, wenn er mit seinem Freundenblick und Dummy auf mich zugerannt (oder gelaufen) kommt.

Die Dummysuche mache ich nicht mehr so oft aber trotzdem ist es noch Teil des Trainings (Grund dafür kommt gleich ) . Dabei verstecke ich 1 oder 2 Dummys ( so das er es nicht sieht ) - ich mache es aber meistens so, dass ich irgendwo hingehe, wo er mich nicht sieht und ich den Dummy dann ca. 20 Meter werfe, sodass er nicht "nur" meiner Spur folgt, sondern sich wirklich am Geruch des Dummy orientiert ) - bei der Dummysuche habe ich das Gefühl, dass es ihm nicht (mehr) soooo viel Spaß macht, deswegen mache ich das wirklich nur wenn er darauf echt Bock hat.
Wenn er etwas Suchen soll, dann ist er irgendwie eher aufs Fährtensuchen "scharf", da arbeitet er sehr konzentriert und es macht ihm Spaß, ich weiß nicht warum das beim Dummysuchen nicht wirklich so ist, da kommt er mir manchmal etwas "gelangweilt" vor - deswegen arbeite ich in der Hinsicht eher mit Fährten legen (ich weiß passt eig. nicht zum Thema, wollte es nur mal erwähnt haben)

Das Einweisen läuft bestens - er kennt "Vorran" , "Rüber" , "Über Kopf Vorran" - das versuche ich nun immer weiter auszubauen mit mehreren Dummys und komplexeren Aufgaben.

Beim Vorran baue ich auch Ablenkungen ein - ich lege ein Dummy aus - gehe zu Bruno, stelle mich neben ihn in die Grundstellung und mein Freund wirft einen Dummy in unsere Richtung - Bruno soll dann meinem Vorran folgen und das 2. Dummy ignorieren.
Dann übe ich derzeit noch 2 Dummy auszulegen, in einer Linie Bruno soll immer das erste bringen und das zweite erst holen wenn er das erste sauber zurückgebracht hat ( Diese Übung war wirklich schwer für ihn - anfangs hat er das erste genommen, ist weiter zum zweiten gelaufen und konnte sich dann nicht entscheiden)

Außerdem lasse ich Dummy beim Spazieren einfach mal fallen, stoppe Bruno - wir gehen in die Grundstellung und er holt den Dummy mit "Vorran" - das übe ich derzeit so, dass er den Dummy nicht sehen kann und ganz und gar auf mein "Vorran" vertrauen muss.

Beim Rüber, werfe ich ein Dummy rechts und links neben mir - ich sage dann "Rüber" und Bruno holt das entsprechende Dummy.

Beim Über Kopf Vorran sitzt Bruno direkt vor mir - ich werfe das Dummy über ihn und er schaut mich trotzdem weiter an - dann gehen wir in Die Grundstellung und Bruno darf es mit Vorran holen.

Das Markieren, ist für ihn DAS absolute Highlight ( was ich selbst eig. nicht gedacht hätte ) - sobald ich apport sage, flitzt er los und freut sich seines Lebens, nimmt den Dummy, dreht um und rast zu mir zurück.
Das variiere ich nun viel - werf den Dummy hinter Zäune, Hügel, Mauern, Büsche aus großer oder auch kleiner Entfernung - nun fange ich an mit mehreren Dummys das Markieren zu üben.

Außerdem kombiniere ich den Dummy natürlich mit der Reizangel, dass liebt er auch, so kann ich auch super die Impulskontrolle üben.

Wir machen täglich Dummytraining, ( manchmal auch 2 x am Tag ) - einmal habe ich gar nicht auf die Uhr geschaut und plötzlich war eine dreiviertel Stunde um, da war ich wirklich stolz, dass er solange so konzentriert gearbeitet hat.

So das war mein Dummybericht :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei Sunday ist es so- ich werfe, sie rennt los, rennt zurück, aber lässt es nicht liegen, bzw. gibt es mir nicht, nur manchmal... Tauschen für Leckerli bringt auch nix, denn Stocki liebt sie mehr als Leckerli. :happy4:
Aber wenigstens macht sie sitzt, auch wenn es sie "im Popo juckt" und sie losrennen will! :happy2:

Kein Geduld, sie beginnt manchmal quitschen, da versuche ich nun sie dazu zu bringen, dass sie bissl geduldiger wird... :zwinkern2: Wird ein langer Weg. Aber ich glaube FEST daran, dass sie mal alles bringen wird.
Dann beginnen wir mit Bier bringen :happy2: :happy2:
 



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