so denke ich doch wenn man die Inhaltsstoffe aus einem guten Trockenfutter in seinem frischen Ursprungszustand verfüttert, dass dies 1000 mal gesünder ist.
Wieso denkst du das?
Relevant ist doch, welche Nährstoffe in welcher Menge das Futter enthält.
Astronautennahrung ist überaus gesund, die meisten Leute würden es nur nicht essen wollen, weil es irgendwie ihrem Instinkt widerspricht und nicht die luxuriösen Anforderungen an das "Essen" erfüllt, denn um "Ernährung" in diesem Sinne geht es ja kaum noch.
Alles, was jetzt passiert, ist, dass Menschen dieses Verhalten auf ihre Haustiere projizieren, an statt logisch darüber nachzudenken.
Nehmen wir mal ein gutes Trockenfutter mit folgender Zutatenliste:
frisches Lammfleisch, getrocknetes Lammfleisch, Vollkornreis, Lammfett, Lachsöl, Reiskeime, Äpfel, Birnen, Brombeeren, Rote Bete, Eier, Yucca Extrakt, (MOS) Mannan-Oligosaccharide, (FOS) Fructo-Oligosaccharide, Mineralien und Vitamine
Wieso zum Geier sollte ich nicht genau diese Zutaten in frischer Form füttern und mir die ganzen künstlichen Mineralien und Vitamine sparen. Es ist doch nicht grundsätzlich so, dass wenn man einem Hund kein Fertigfutter füttert, man dann automatisch barft und das dann natürlich ohne Kohlenhydrate und mit viiiiieeeeel Fleisch. Wenn man nicht "richtig" barft füttert man scheinbar auch automatisch Fertigfutter?
Weil du dir die Zubereitung sparst, nicht selbst exakt die Mengen abwiegen musst, nicht schauen, wo du die Zutaten her kriegst, du kein Problem mit der Lagerung hast, ...
Und was sind für dich "künstliche Mineralien und Vitamine"? Solche die von einer Industrie synthetisiert wurden? Warum sollten die schlechter sein, als "natürliche"? Moleküle sind nicht anders, nur weil sie nicht in einer Zelle sondern in einem Reagenzglas entstanden.
Und unabhängig davon, was BARF jetzt im eigentlichen bedeutet, ist es aber eben genauso, dass diejenigen, die kein Fertigfutter geben, sich eben als BARFer bezeichnen und sich damit nicht selten erhabener fühlen und das dann auch zur Schau stellen. Dass sich andere dann daran erstören und entsprechend deutlich contra geben, dürfte einen kaum überraschen.
Ich hab kein Problem damit, wenn Leute ihre Hunde BARFen, solange man es richtig macht, ist es für den Hund sicherlich nicht schlecht, und das ist einzige, worauf ich wirklich wert lege.
Wenn mir dann aber einer daher kommt und mir erzählen will, dass BARF die einzig vernünftige Art und Weise ist seinen Hund zu füttern und damit implizit versucht, sich als Hundehalter besser darzustellen als ich, geht mir das gehörig gegen den Strich, weil es einfach unvernünftig und unwahr ist.
Man muss sich die Argumente dahinter ja nur mal anschauen und stellt sofort fest, dass da bis auf einen diffusen Haufen Verschwörungsideen und Vorurteilen eig. nichts hinter steht.
Ich meine, die Diskussionen ob barf oder Fertigfutter, ob Hund oder Wolf.......im Endeffekt denke ich sollte man seinen Hund frische Nahrungsmittel geben. Denn auch die Fraktion der Trockenfutterverteidiger die immer sagen, dass die Hunde früher auch nur von den Abfällen der Menschen gelebt haben und nicht nur Fleisch bekommen haben, bedenkt an dieser Stelle nicht, dass diese Lebensmittel eben auch LEBENSMITTEL waren. Es wäre doch keiner auf den Gedanken gekommen die Kartoffel und Brotreste und die Schlachtabfälle zu dehydrieren, zu pulverisieren, zu extrudieren um im Anschluss alles wieder zu mineralisieren und vitaminisieren.
Du bleibst immer noch einen sachlichen Grund schuldig, warum das besser sein sollte. Ich sehe wieder nur die klassische vorgefertigte Meinung "frischt ist halt frisch und damit irgendwie besser". Das stimmt aber einfach nicht.
Früher wäre man auch nicht auf die Idee gekommen Kinder und Haustiere ohne physische Gewalt aufzuziehen, sollten wir deswegen den Nackenschüttler wieder zum Standardrepertoire der Hundehalter machen?
Und ich denke, dass das eine artgerechte Ernährung ausmacht. Frische Lebensmittel.....egal ob viel Fleisch oder wenig, mit Getreide oder ohne, roh oder gekocht.
Wieso? Du erzählst immer wieder "hauptsache frisch" ohne einen einzigen echten Grund dafür zu nennen.
Viel wichtiger, ob frisch oder konserviert, Fleisch oder Getreide, ist doch, ob der Hund, das was er frisst gut verträgt und dadurch alle Nährstoffe, die er braucht in dem Maße bekommt, wie es nötig ist. Solange das offensichtlich geschieht, sehe ich eig. keinen Grund sich zu streiten, wenn nicht ständig irgendwelche missionarischen Möchtegernmoralapostel daher gestapft kämen, um andere Leute statt mit Argumenten nur durch das Vermitteln eines schlechten Gewissens, das ausschließlich auf Vorurteilen und Projektionen beruht, dem Ernährungsheiligtum BARF zuzuführen.
Solange Verpaarungen zwischen Wölfen und Hunden möglich sind/ klappen, und solange der Wolf den Hund auch noch als Paarungspartner akzeptiert, solange sind sie für mich sehr wohl zu vergleichen.
Phormictopus sp. cochleovorax ist eine Vogelspinnenart, die sich auf den Verzehr von Schnecken spezialisiert hat und ohne diese auf dem Speiseplan auf Dauer anscheinend nicht überlebt.
Phormictopus cancerides ist ein Vertreter der gleichen Gattung, dem der Verzehr einer entsprechenden Schnecke überhaupt nicht gut bekommt.
Beide Arten können gekreuzt werden, so dass sie mit den ursprünglichen Arten teilweise sogar noch zeugungsfähig sind.
Das Argument ist also nicht zielführend.
Und wie viele vertragen Trockenfutter nicht?
Weniger, als man vlt. glauben würde, denn während du die meisten BARFer im Internet finden wirst, taucht nur ein Bruchteil der Fertigfütterer dort auf. Zudem man auch differenzieren muss, in welchen Verhältnissen gutes und schlechtes Fertigfutter verfüttert wird.
Klar geht es vielen Hunden nach einer Umstellung von einem schlechten Fertigfutter auf BARF erheblich besser, gleiches hätte aber bei den meisten ziemlich sicher auch durch einen Wechsel auf ein gutes Fertigfutter erreicht werden können.
Und dass viele lieber zum BARF greifen als nach dem richtigen Fertigfutter zu suchen, ist auch kein Zeichen für die Qualität des BARFens. Erstens weil viele dann eben doch zum BARF greifen, weil es unter diesen Umständen leichter ist die Ernährung ihres Hundes zu kontrollieren und zweitens, weil viele anfällig für diesen missionarischen Unsinn sind, den man im Internet mittlerweile überall bzgl. des BARFens findet.
(Von wegen "BARF ist da einzige gesunde Futter", "nur natürliches Futter ist gutes Futter", ...)