Also ich glaube da machen wir uns ein wenig was vor. Letzten Endes machen wir in dem Augenblick wo wir mit unserem Hund an der Leine laufen noch viel mehr als der Wolf in diesem Video.
Kann es sein das wir uns das Thema nur ein wenig schön reden möchten? Wir beherrschen und kontrollieren unsere Hunde. Wir geben ihnen ein gewissen Spielraum in dem sie Leben und handeln dürfen, aber sobald sie was machen das wir nicht mehr gutheißen wird sofort dagegen gearbeitet.
Selbstverständlich kontrollieren wir unsere Hunde. Mir persönlich geht es aber darum, WIE wir das tun. Wer mit körperlicher Strafe arbeitet, vor allem aber mit gesten, die situativ nicht nur Unsinn, sondern sogar gefährlich sein können, erzieht sich unter Umständen eine kleine Bombe heran. Man weiß nie, wie ein Hund auf Situationen reagiert, in denen er negative Erlebnisse machen musste.
Ich zum Beispiel denke, dass ignorieren als "Strafe" oft nicht reicht und man einen Hund durchaus maßregeln darf. Ich mache das mit Stimme und Körpersprache. Die einzigen Male, dass ich meine Hunde angefasst habe (bis auf das desaster, als Sheeva noch klein war, ich schrieb ja darüber), war einmal, als Sheeva meinem Kind Essen aus der Hand klauen wollte. Da rief ich laut "Nein!" und schubste sie energisch an der Schulter. Mehr habe ich speziell bei Sheeva körperlich nie maßregeln müssen. Das heißt, es gab (bis auf das Desaster^^) in nun 7 1/2 jahren mit Sheeva nur eine einzige körperliche Maßregelung. Wiederholen musste ich das nie wieder.
Bei Pogo waren es Situationen im Freien und da gab es kein Schubsen, sondern ein Blocken mit meinen Beinen. Da dies weniger massiv ist, hat es eine Weile gedauert, bis Pogo es verstanden hat, aber auch das muss ich nun seit gut einem Jahr nicht mehr machen.
Ich bin relativ leise im Umgang mit meinen Hunden, vielleicht reagieren sie deshalb so stark auf verbale Maßregelung, aber auch auf verbales Lob. Ich habe nicht soooo viele Regeln, aber bei diesen bin ich hardcore konsequent.
Meine Erfahrung ist, dass ein Hund sehr viel besser mit mir zusammenarbeitet, wenn diese Arbeit ihm auch Spaß macht. Die Wende in der Hundeerziehung kam bei mir ja erst vor etwa vier Jahren, davor habe ich viel geschimpft. Ich sehe mittlerweile einen absolut deutlichen Unterschied zwischen dem Verhalten meiner Hunde früher, und ihrem Verhalten heute. Ich verstehe dieses Verhalten jetzt auch viel besser.