Bedient der "VDH" die Wünsche und die Bedürfnisse der modernen Hundehaltung?

Hallo,

das bringt auf den Punkt, was ich meine. Wenn der VDH in diese Richtung die Bedürfnisse des Käufers befriedigt, ist er nicht besser als der Vermehrer um die Ecke oder die Rasse-Designer (Doodle und Co.). Der Hund ist zu groß für die Miniklasse beim Agi, dann wird er eben kleiner geschraubt. Wie beim Auto, neues Fahrwerk, 5cm tiefer. Und man kann ja auch gleich den Standard ändern, man sitzt ja "an der Quelle". Für mich mit meiner Auffassung sollte ein Dachverband da sein, um eine Rasse zu erhalten und nicht, sie so umzuformen wie der Käufer sie will.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja

Aber was hilft es dir, wenn deine Züchter alle super tolle Hunde züchten die im Standard sein die aber keiner - wirklich keiner - kauft, weil eben nicht brauchbar?
Wem ist dann damit geholfen? Die Rasse wird so nicht erhalten, im Gegenteil.


Und natürlich ändern sich Rassen. Und natürlich bedient der VDH die Wünsche der Hundehaltung. Wie viele Leute brauchen einen absoluten Hochleistungsborder? 1% der Gesamtmenge? Der Rest will einen Border Collie der halbwegs händelbar ist für normale Menschen.
Würde man jede Rasse auf Biegen und Brechen bei ihrem alten Aussehen und ihrem alten Nutzen lassen und nie anpassen, wir hätten die wenigsten heute davon noch.
 
Beim Boxer ist das der Fall. Er wird nur zur Zucht zugelassen, wenn er die Ausdauerprüfung bestanden hat. Zusätzlich natürlich zu den üblichen Untersuchungen - Herz, HD, Spondy.

nicht nur da sondern auch beim mops.

dazu kommt ja das die hunde bei einer körung vermessen werden also sie müssen im standard sein um überhaupt gekört zu werden.
auch bei ausstellungen werden oft hunde die im ring stehen vermessen. ob zu klien oder groß.
solche hunde die nocht in das maß fallen was im standard vorgeschribene ist bekommen dann eine schlechte formwertnote oder werden überhaupt nicht mehr beurteilt.
 
Hallo,

Schnegge, das hat doch was von "Gott spielen". Ich biege mir alles so zurecht, wie ich es haben will.

Muß es unbedingt ein Border sein mit dem Charakter einer Schlaftablette, weil der Hundehalter die Optik mag, aber nicht den Hütetrieb?

Und wenn der Dalmatiner nunmal optisch gefällt und als Statussymbol dienen soll, züchten wir den Lauftrieb und die Ausdauer weg?

Der Berger muß unbedingt Agility machen, also züchten wir ihn kleiner, damit er in die Miniklasse "gequetscht" werden kann?

Gibt es bei der Rasse-Vielfalt nicht für jedes Bedürfnis den richtigen Hund? Nein, scheinbar nicht, weil dann vielleicht der Charakter paßt, aber die Optik nicht.

Irgendwann hat man auf Schlappohren selektiert, weil Steh-Ohren nicht gefragt waren. Und dann hat man angefangen, bestimmte Rassen zu kupieren, weil die mit Steh-Ohren dann doch besser aussehen. Und weil es bei manchen Rassen "hipp" ist, daß sie sich auf die eigenen Ohren latschen, hat der Basset heute diese "Lappen".

So sah der Basset um 1900 mal aus:

http://www.davidhancockondogs.com/a.../111a Basset Hounds/281 Basset Hound 1946.jpg

Und das hat man bis 1990 daraus gemacht:

http://www.davidhancockondogs.com/a...a Basset Hounds/52 Show Basset Hound 1991.jpg

Das bricht mir das Herz...

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sage ja nicht, dass es gut ist. Nur, dass es nötig ist manche Rassen zu modifizieren um sie am Leben zu erhalten. In 100 Jahren braucht vermutlich niemand mehr einen Border Collie weil Schafe dann von Robotern gehütet werden. Wohin dann mit den Border Collies? Was soll mit denen passieren? Soll die Rasse aussterben oder ist es doch besser, weniger auf Leistung zu züchten um ruhigere Vertreter zu haben die auch in diesem Umfeld noch gut leben können?
Das würde mich wirklich interessieren.

Ich mag' es auch nicht, dass viele Rassen ins Extreme gehen, keine Frage. Aber daran ist nicht einzig und allein der VDH Schuld sondern immer noch die Nachfrage nach solchen Hunden. Würde niemand Schäferhunde mit schiefen Rücken kaufen - es gäbe sie nicht.

Versteht ihr, worauf ich hinaus will?
 
Die Rassen zu modifizieren ist denke ich durchaus richtig, unter anderem weil es nötig ist. Oftmals finde ich die Vereine was das angeht auch noch viel zu träge und sei es weil ihnen der Rassestandard übertrieben heilig ist. Nicht selten werden 100% der Welpen gezüchtet, um ein Ziel zu erfüllen, das eigentlich nur 5% der Welpen zu erreichen brauchen, und das ist tendenziell schon problematisch.
Nur noch sehr wenige Hunde werden Heute an Leute abgegeben, die sie noch bei der Arbeit einsetzen, für die sie ursprünglich gedacht waren. Die allermeisten Hunde werden einfach Familienhunde. Jetzt hat man die Wahl, ob man die Rasse diesen Anforderungen anpasst und Arbeitsinstinkte zurückschraubt oder ob man zusieht, wie sie langsam ausstirbt.

Was man nämlich auch ganz dringend bedenken muss, ist, dass die meisten der Familienhunde, selbst wenn sie VDH/FCI-Papiere haben, doch nicht wieder in die Zucht eingehen, allein schon weil eine durchschnittliche Familie überhaupt keinen Grund hat sehr viel Zeit aufzuwenden, um den Hund bestimmte Arbeitsprüfungen ablegen zu lassen, die er/sie nie braucht, und auf Ausstellungen vor zu führen.
Von daher finde ich es auch immer fehlgeleitet, wenn man gegen "Vermehrer"/F1-Paarungen argumentiert, dass so die Rassen aussterben würden und man in ein paar Jahren gar keine Standards mehr hätte, so dass alles unvorhersehbar würde.
Natürlich befriedigen immer wiederholte F1-Kreuzungen nur eine Nachfrage, aber ist das per se so schlimm? Im Prinzip ist es doch besser so, oder sollen die Leute lieber VDH-Hunde kaufen und diese dann aus dem Genpool entfernen?

Das ist auch so eine Sache, wo ich mich frage, ob der VDH noch die modernen Anforderungen befriedigt. Man kann mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf solche Leute zeigen oder man könnte anfangen für diese eine eigene Plattform zu schaffen, in denen das ganze dann wenigstens grundlegende gesundheitliche Standards bekommt und auch sonst einigermaßen kontrolliert abläuft. Für die Hunde wäre das sicher besser, denn solche "Vermehrer" wirst du nicht los, da wäre es doch gut, so viele von denen wie möglich ins Boot zu holen, so dass sie noch bestmöglich "vermehren", zumal man damit den wirklich ganz üblen Fällen vlt. wenigstens etwas den Hahn abdrehen kann.
 
Ich kann hierzu beispielweise den Berger de Pyrennes anführen. Hier wird sogar überlegt den Rassestandart umzuschreiben. Wieso? Weil die Bergers zu groß für die Miniklasse im Agility sind aber im Vergleich zu anderen Rassen zu klein in der Mediumklasse. Also wurde für die Sportler der Berger immer kleiner gezüchtet immer am untersten Limit. Das geht solange bis eben der Pool der Berger die überhaupt noch im Limit liegen irgendwann zu klein ist.

das bringt auf den Punkt, was ich meine. Wenn der VDH in diese Richtung die Bedürfnisse des Käufers befriedigt, ist er nicht besser als der Vermehrer um die Ecke oder die Rasse-Designer (Doodle und Co.). Der Hund ist zu groß für die Miniklasse beim Agi, dann wird er eben kleiner geschraubt. Wie beim Auto, neues Fahrwerk, 5cm tiefer. Und man kann ja auch gleich den Standard ändern, man sitzt ja "an der Quelle". Für mich mit meiner Auffassung sollte ein Dachverband da sein, um eine Rasse zu erhalten und nicht, sie so umzuformen wie der Käufer sie will.

Ja, dazu sollte ein Dachverband, bzw. die FCI da sein.
Aber der Berger de Pyrenees fällt nicht unter die Zuständigkeit des Dachverbands VDH, denn er ist eine französische Rasse. Die Franzosen bestimmen nunmal hier den Standard und wenn sie eine Änderung vornehmen wollen und die FCI die Änderung genehmigt, sollte die Schuld wohl nicht dem VDH gegeben werden.
Der VDH hat allerdings etwas mit dem geänderten Standard des Mopses zu tun, da das eine deutsche Rasse ist.
 
Mein Problem mit den Rasse-Zucht-Verbänden,
für die der VDH den Dachverband bildet,
ist,
dass Wesen, Arbeitsbefähigung, Charakter, Gesundheit, und was weiß ich noch,
endlos weit hinter dem Wunsch nach einem bestimmten Exterieur zurückstehen.

Diesem, für ein Lauftier mitunter grotesken, Anspruch nach einem
ganz bestimmten Aussehen wird so ziemlich alles andere untergeordnet.

Kommt mir total seltsam vor,
zu überprüfen ob die Marken an der richtigen Stelle (Berner, usw.)
oder ob die Flecken nicht zu groß sind (Dalmatiner).
 
Der VDH hat allerdings etwas mit dem geänderten Standard des Mopses zu tun, da das eine deutsche Rasse ist.
ursprungsland für den Mops und auch für den standard zuständig ist großbritannien zuständig.

ich finde es schon lustig wenn man das sich hier so durchliest.
es ist immer derVDH schuld für viele.
aber ich hatte es schon man geschrieben. immer das urspnungsland der jeweiligen rasse ist für den rassestandard verantwortlich.
gibt es eine änderung dann wird diese der FCi eingereicht und dann wird abgestimmt auch da haben dann alle mitglietsländer der FCi dann stimmrecht.

nun ist zucht nicht auf ein bestimmtes land ausgelegt es geht über grenzen.
und schon alleine deshalb muß es diesen rassestandard es geben.

ist bei der zucht von anderen reinrassigen tiereauch nichts anderes auch da hat man seine vorgaben und muß sich daran halten.
 
Ja, dazu sollte ein Dachverband, bzw. die FCI da sein.
Aber der Berger de Pyrenees fällt nicht unter die Zuständigkeit des Dachverbands VDH, denn er ist eine französische Rasse. Die Franzosen bestimmen nunmal hier den Standard und wenn sie eine Änderung vornehmen wollen und die FCI die Änderung genehmigt, sollte die Schuld wohl nicht dem VDH gegeben werden.
Der VDH hat allerdings etwas mit dem geänderten Standard des Mopses zu tun, da das eine deutsche Rasse ist.

Um das nochmal aufzugreifen. Soweit ich das mitbekommen habe geht die Initiative allerdings von deutschen Berger-Liebhabern aus. Die Franzosen stehen nämlich komischerweise eher auf Berger die über dem Rassestandard liegen was die Größe angeht. Deshalb konnte nie sicher geklärt werden ob Lucy reinrassig ist oder nicht, weil sie laut Standard zu groß war, dass aber in Frankreich durchaus normal ist.
Die Deutschen wollten aber einen kleineren Rassestandard, in wie weit das dann überhaupt angepackt wurde weiß ich nicht. Ich hatte nur mitbekommen das darüber gesprochen wird/wurde.

@Schnegge: Ist das nicht aber der Sinn der Rassezucht. Das sich die "Verbraucher" darauf verlassen können über welche Qualität ihr "Produkt" verfügt?
Beispiel, ich will einen Porsche kaufen. Nun stellen die Autobauer fest, dass die Leute optisch zwar einen Porsche wollen aber die wenigsten ihn ausreichend nutzen bzw. überhaupt damit klar kommen. Also bauen sie zukünftig keine Porschemotoren mehr ein sondern einen Motor vom Lupo.
Die Leute finden das am Ende noch toll weil es ja sonst irgendwann die Marke Porsche gar nicht mehr gäbe?!?

Nein ganz sicher nicht.

Nun ist ein Hund natürlich kein Auto, es ist ein Lebewesen. Aber ist die moralische Verantwortung dann nicht sogar höher? Wieso muss man an der Rasse pfuschen wenn es 350 andere gibt? Weil er dem was man will am ähnlichsten ist er aber nicht perfekt ist? Natürlich ist er nicht perfekt es ist ja auch kein Produkt das perfekt gebaut wird sondern wie gesagt ein Lebewesen.
Und wenn in 100 Jahren kein Mensch mehr einen Border braucht, dann stirbt die Rasse aus. Geht davon die Welt unter? Ist das schlimmer wie einen Hund zu züchten der vielleicht in seinen Genen noch genau weiß, wozu er hätte in der Lage sein können es aber selbst mit aller Anstrengung nicht mehr kann?

@Pucki: Du hast doch auch Rinder oder? Welche Rasse(n)? Sind das alles reinrassige? Wird nicht auch gerne bei Rindern mal diese und jene Rasse gemixt?
 
Und wenn in 100 Jahren kein Mensch mehr einen Border braucht, dann stirbt die Rasse aus. Geht davon die Welt unter?
Geht sie unter, wenn man die Rasse anpasst?

Ich meine Rassen wurden schon immer im Hinblick auf bestimmte Eigenschaften gezüchtet und im Zweifelsfall auch angepasst, wieso ist der Gedanke so abwegig? Weil der Zweck nicht mehr dem eines Nutztieres entspricht?

Und zu dem 350 Rassen-Argument, wie viele davon sind denn (eigentlich) keine Arbeitshunde und so gesehen als "Sofa/Familienhund" gedacht? Wenn man einen Hund mit mehr als 40cm Schulterhöhe sucht, der am WE mal ein bisschen sportlich ist und sonst mit seiner täglichen großen Runde auskommt, muss man schon suchen. Klar, man kann solche Leute jetzt an Tierheime verweisen, aber es geht nun mal gerade um Rassen.
 
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