Border Collie Welpe - Starkes beißen nach Spucken

Hallo zusammen,

ich bin noch ganz neu hier und benötige bitte ein paar Meinungen/Hilfestellung zu einem aktuellen Problem mit meinem Border Collie Welpen:

Zum Hund: Ein Border Collie "Lucky". Knapp 11 Wochen alt. Seit ca. 12 Tagen bei uns. Er kam also mit 9 Wochen zu uns.

Lebenssituation: 1. OG Wohnung 100qm. Ich lebe mit meinem Bruder in einer WG, beide im HomeOffice. Im EG wohnen meine Eltern, die mir ihren großen eingezäunten Garten für den Kleinen zur Verfügung stellen.

Erfahrung: Wir hatten davor ebenfalls einen Border Collie für über 17 Jahre. Es war ein Mischling, jedoch gefühlt 100 % Border Collie. Den haben wir wirklich sehr gut hinbekommen.

Problemsituation:
18 Uhr -
Er hat sein übliches Trocken-Futter bekommen.
18- 19 Uhr - Danach durfte er kurz raus, da er danach meistens muss. Dabei wurde auch etwas gespielt
19 Uhr - Um Lucky auch nach dem Spielen wieder runterzuholen, kommt er in unser Esszimmer. Dort steht auch sein Kröbchen und Napf. Abgesperrt mit einem Laufgitter. Dort kam er rein
19:30 Uhr - Er hat auf einmal sehr stark gequieckt und ist aufgeregt umhergerannt. Ich dachte erst kurz, er will nur aufmerksamkeit. Dann habe ich gemerkt, dass er würgt und er eventuell spucken muss
19:35 Uhr - Ich habe ihn nach draußen getragen. Dabei hat sein Herz auf meinem Arm wie wild gepocht. Dort ist er total nervös herumgerannt und hat immer wieder zum spucken angesetzt.
19:40 Uhr - Dann hat er endlich gespuckt. Es war nahezu sein ganzen Trockenfutter mit Magensäure. Fremdkörper oder ähnliches waren nicht zu sehen. Direkt danach hat er angefangen es wieder zu fressen. Er war sehr nervös und hat gequieckt.
19:41 Uhr - Ich wollte nicht, dass er den Auswurf frisst und wollte ihn vom Haufen entfernen. Dabei hat er dann geschnappt (ohne Hemmung) und geknurrt. Und so wie ich es bei ihm noch nie erlebt habe. Dabei hat er mich echt recht ordentlich an der Hand erwischt. Den Haufen hatte er dann wieder gefressen und er war unfassbar nervös und aufgedreht. So etwas habe ich bei ihm noch nie gesehen. Ich wollte ihn dann hochnehmen und in sein Laufgitter im Garten. Ich durfte ihn aber nicht anfassen. Er hat sofort gequieckt, geknurrt und geschnappt.Mit einem Handtuch habe ich dann ins Laufgitter bekommen. Dort ist er wie wild im Kreis gelaufen mit quiecken. Und er hat sofort wieder gespuckt. Und wollte es wieder fressen. Er war immer noch total aufgedreht. Ich habe dann das Gitter verkleinert und er konnte nicht mehr an den Auswurf. Anfassen durfte ihn aber niemand.
19:43 Uhr - Ich dachte dann sofort an eine Magendrehung oder eine Verletzung und bin zum Tierarzt gefahren. Während der Fahrt war er immernoch total nervös. Beim Tierarzt wurde es dann besser. Er war auch total lieb zum Tierarzt und hat ihn abgeschleckt. Der meinte sein Bauch sei etwas aufgebläht und ihm eine Spritze gegeben.
20:30 Uhr - Wir sind wieder zu Hause angekommen und hat sofort geschlafen.

Mein Eindruck:
Die Situation lässt mich erstmal total schockiert und ratlos zurück. Ich habe diesen Hund davor 12 Tage bei uns erlebt. Er hat nie geschnappt. Ich kann ihm auch jetzt in seinem Futter reinfassen, es ihm wegnehmen usw. Gestern war auch eine Hundetrainerin da, die meinte, dass wir erstmal sehr viel richtig gemacht haben und er einen guten Eindruck macht. Seit heute morgen ist er wieder wie vorher.

Er beißt zwar gerne in alle Gegenstände und auch in die Hände, jedoch auf eine viel gehemmtere Art und Weise. Das unterbinden wir dann auch mit einem Autsch, wenn das nicht hilft, wird die Situation aufgelöst und wir entfernen uns von ihm. Bis er erstmal nicht mehr beißt. Nach meinem Hundeverständnis ist das nervig, aber einfach etwas, dass er über Wochen lernen muss. Er ist auch mal zu wild, aber ich habe nie irgendwelches problematisches Verhalten gesehen. Er macht Sitz, Platz, schaut mir dabei in die Augen und wir dann belohnt. Er kommt, wenn ich ihn rufe usw. Er freut sich jeden morgen, wenn er mich sieht und schleckt mich ab.

Mit meinem alten Hund hatte ich so eine Situation nie. Ich bin jetzt natürlich erstmal total down und hoffe, dass ich in 12 Tagen schon etwas so verkehrt gemacht habe, dass ich einen Problemhund der beißt erschaffen habe. Oder einen Hund mit einem "bösartigeren" Charakter rausgesucht habe. Ich kann direkt danach aber auch nicht klar denken und bin wie gesagt erstmal sehr down.

Meine Frage:
Was ist eure Meinung dazu? Warum kam es zu dem härteren Beißen? Eventuell nur aus der Panik, schmerz oder Übelkeit heraus? Hat jemand schonmal etwas ähnliches erlebt? Was kann ich in so einer Situation tun?

Ich weiß, es gibt keine 100%ige Analyse über das Internet. Aber ein paar Meinungen und hoffentlich etwas positiven Zuspruch, dass nicht alles verloren ist, wäre super...

LG Benny
 
Von wo ist der Border, so aus Neugier 😁
Meine Erfahrung ist, dass erste 1-2 mal ****en kann "besonders schlimm" sein.
Aber nie in dem Ausmaß wie bei dir.
Meine kamen dann eher und haben Schutz gesucht.
****en kann besonders Lecker sein. Das wollen meine ungern teilen 😅
Blähungen können aber sehr unangenehm sein.
Da hat mein Hund auch "gelitten" obwohl er sonst recht hart im Nehmen ist.
Aber er war auch eher unruhig, wollte sich nicht legen und musste ständig aber kam nichts.

Ich war in solche Situation nie aber ich würde es im Auge behalten aber trotzdem ruhig bleiben ( wenn gesundheitlich alles okay ist ).

Geht ihr oft ans Futter?
Wie oft seit ihr beim Hund bzw wie oft ist der weg gesperrt?
Ihr ein auslauf, da, morgens wenn er mich sieht...
 
Mit meinem alten Hund hatte ich so eine Situation nie. Ich bin jetzt natürlich erstmal total down und hoffe, dass ich in 12 Tagen schon etwas so verkehrt gemacht habe, dass ich einen Problemhund der beißt erschaffen habe
Bitte stress dich nicht. Erstmal, ein Hund ist ein Hund und kann auch mal beißen. Das ist nichts bösartiges oder sonst was, sondern gehört zum Hundeverhalten wie vieles anderes, auch wenn es für Menschen natürlich nicht gewünscht ist. Aber dass ein Hund mal beißt, heißt nicht, dass er bösartig ist.

Eventuell nur aus der Panik, schmerz oder Übelkeit heraus?
Ohne die Situation gesehen zu haben würde ich schon sagen, dass er Bauchschmerzen hatte und aus der Panik und Überforderung wegen Schmerzen heraus abgeschnappt hat. Du sagst jetzt nichts von Verletzungen von dir, ich gehe daher mal davon aus, dass er abgeschnappt, aber nicht gebissen hat? Er war vllt überfordert mit seinen Schmerzen, ist in Panik verfallen und konnte nicht mehr einschätzen, woher die schmerzen kommen.

Seit heute morgen ist er wieder wie vorher.
Das ist doch das Wichtigste. Er hat also keinen bösartigen Charakter per se ;) Stress dich nicht, in Zukunft, vllt kannst du ruhiger bleiben und ihm in dem Moment Abstand geben, vielleicht steigert er sich in Zukunft aber vllt auch gar nicht mehr so in die Sitution rein
 
Ohne die Situation gesehen zu haben würde ich schon sagen, dass er Bauchschmerzen hatte und aus der Panik und Überforderung wegen Schmerzen heraus abgeschnappt hat. Du sagst jetzt nichts von Verletzungen von dir, ich gehe daher mal davon aus, dass er abgeschnappt, aber nicht gebissen hat? Er war vllt überfordert mit seinen Schmerzen, ist in Panik verfallen und konnte nicht mehr einschätzen, woher die schmerzen kommen.
Das dachte ich mir beim lesen auch sofort…überfordert mit seinem Bauchweh, und wusste nicht woher die Schmerzen kamen 👍
 
Meine Frage:
Was ist eure Meinung dazu? Warum kam es zu dem härteren Beißen? Eventuell nur aus der Panik, schmerz oder Übelkeit heraus? Hat jemand schonmal etwas ähnliches erlebt? Was kann ich in so einer Situation tun?

Ich denke, alles halb so wild.

Dem Kleinen wird schlecht gewesen sein, vllt.auch mit etwas Bauchweh, wovon auch immer.

Daher wahrscheinlich seine Aufregung, das Nervöse und das Hin- und Herrennen.

Ich kenne es von meinen Hunde, dass sie oft, bevor sie erbrechen, unruhig sind, sich drehen, draußen vllt. nach Grashalmen suchen.

Er ist ja noch ein Welpe, auch noch nicht lange bei Euch und war wahrscheinlich ängstlich/verunsichert und hat deswegen auch gebissen/geschnappt.

Das ein Hund auch schnappt, wenn man das Erbrochene weg machen will, kann auch schon mal passieren. Hunde neigen dazu, das auch wieder aufzufressen.

Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass Du jetzt einen verhaltensgestörten Hund hast. Das war einfach eine Ausnahmesituation. Und da er noch nicht so lange bei Dir ist, fehlt auch noch die Vertrauensbasis, dass der Hund sich auch in solchen Fällen ohne Gegenwehr anfassen läßt.
 
Sehe ich genauso 🙂.
Ich tippe auch auf eine Schmerzreaktion.
Wenn ihr bisher gut mit dem Welpen zurecht gekommen seid und auch jetzt alles wieder normal läuft, würde ich mir nicht so viele Gedanken machen.
 
Vielen Dank für den Zuspruch. Ich habe mir jetzt auch nochmal die gleiche Einschätzung von den Experten in der Hundeschule eingeholt.

Er hatte wohl schmerzen und nach 12 Tagen noch nicht das Vertrauen auch in Panik/Schmerz jemanden an ihn heranzulassen.

Wenn ich jetzt noch das spielerische Beißen in den Griff bekomme, das wäre super. Die zärtlichen Kuscheleinheiten sind leider nur sehr kurz. Und während dem kraulen wird dann wieder direkt leicht in meine Hand gekaut. Wenn es zu heftig wird, gibt es ein Aua und das spielen wird beendet. So wirklich kapieren will er das aber noch nicht. Hat hier jemand noch ein Tipp?

LG
 
Meine Hunde haben ganz viel Spielzeug, bekommen Kausachen aber ua. sind meine Hände Tabu.
Es gab ein "deutliches" Abbruch, falls überhaupt mal nötig war ( was mega selten war und falls doch dann auch soft ).
Gab ja Spielzeug zum reinbeißen ( was sie dann auch tatsächlich genutzt wurde )
 
Danke für den Zuspruch: Das Problem ist, dass ich mich an die Welpenzeit meines ersten Hundes nicht mehr so gut erinnern kann. Deshalb weiß ich auch nicht mehr so genau was normal ist.

Das Thema „schnappen“ lässt mich bis jetzt leider auch nicht mehr los. Aktuell habe ich noch folgende Situationen. Vielleicht hat der eine oder andere für mich auch Tipps wie ich das abgestellt bekomme:

Wenn er gekrault wird legt er sich oft auf den Rücken und beißt leicht in meine Hände. Das ist für mich im Welpenalter ja noch ok. Er macht es „zärtlich“ und ich denke das ist noch normal.

Themen bei denen er aktuell aufdreht mit knurren und „schnappen“:
Er entdeckt beim Laufen etwas und will es fressen. Ich gehe zu ihm runter und sage AUS und will es ihm wegnehmen. Schnauze öffnen. Da knurrt er, zeigt die Zähne und schnappt. Aber schon noch sehr gedrosselt mit der Kraft. Dasselbe wenn er im Garten budeln möchte und ich ihn „wegziehe“.

Außerdem wird das spielen oft einfach von ihm ins Kleidung beißen oder Hände schnappen gelenkt.

Folgendes habe ich bereits ausprobiert:
-Aua schreien
-wegdrücken und situation beenden
-Am Halsband seitlich halten, so lange bis er nicht mehr beißt

Aktuell mache ich:
-Aua schreien
-Energisches Aus
-Situation beenden
-Wenn er nicht aufhört „in seinen kleinen Bereich“ tun

Leider zeigt das gefühlt kaum Wirkung. Er umgeht alles was ich tue. Das Aua funktioniert nur wenn es sehr laut ist und dann hört er auch nur kurz auf. Wenn ich versuche die Situation zu beenden, sucht er sich sofort irgendeine andere Sache, die er nicht machen darf und ich nicht tolerieren kann (Teppich zupfen oder wand ankauen). Das „in seinen Bereich tun“ funktioniert am besten. Aber ich habe das Gefühl es gibt da kein richtiges learning bei ihm. Und ich will ihn ja auch nicht immer isolieren.

Mir ist aufgefallen, dass er noch einen starken Futterneid hat (bei 8 Geschwistern). Wenn er isst und ich etwas aus dem napf nehme, schlinkt er richtig und wird nervös.

Er wird jetzt morgen 12 wochen alt. Was meint ihr?
 



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